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1.
Erscheinungsdatum:
13.09.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unsere
Stadtteile:
Innenstadt/
Straßenkunde
Überschrift:
Schöpfer des Pappelgrabens
Zwischenüberschrift:
Bürgermeister Schepeler vertrat die Stadt am Ende des 30-jährigen Krieges
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wenn
ein
Bürgermeister
338
Jahre
nach
dem
Tod
noch
im
Straßenbild
präsent
ist,
dann
ist
das
in
erster
Linie
ein
Verdienst
der
Straßenbenennung.
Dr.
Gerhard
Schepeler
(1615–
1674)
gab
der
Straße
zwischen
Petersburger
Wall
und
Bahn
ihren
Namen.
Aber
er
hat
noch
eine
weitere
bis
heute
sichtbare
Spur
hinterlassen:
den
Pappelgraben.
Es
war
nämlich
so,
dass
es
einen
ständigen
Streit
zwischen
Altstadt
und
Neustadt
um
die
Weidegründe
im
Südwesten
der
Stadtumwallung
gab.
Namentlich
die
Angehörigen
der
Martini-
Laischaft
und
die
"
Neustädter
Gemeinheit"
fochten
so
manchen
Strauß
miteinander
aus.
1671
wurde
es
Schepeler
zu
bunt.
Er
nahm
ein
Lineal
und
zog
auf
dem
Stadtplan
eine
gerade
Linie
zwischen
dem
Turm
der
Katharinenkirche
und
dem
Grenzpunkt
des
Hofes
Nordhaus
in
Hellern.
Kraft
seines
Amtes
als
Fürstlicher
Kanzlei-
und
Regierungsrat
legte
er
diese
Grenze
fest.
Sie
wurde
respektiert.
Geschichtlich
bedeutender
war
jedoch
sicherlich
die
Rolle,
die
Schepeler
als
Vertreter
der
Stadt
Osnabrück
bei
den
Friedensverhandlungen
am
Ende
des
Dreißigjährigen
Krieges
spielte.
1615
in
Nienburg
geboren,
studierte
er
Jura,
heiratete
die
Osnabrücker
Bürgermeisterstochter
Anna
Grave
und
zog
1645
nach
Osnabrück.
Seine
juristische
Ausbildung
in
Deutschland,
den
Niederlanden,
England
und
Frankreich
war
sicher
ein
gutes
Fundament
für
seine
Auftritte
bei
den
Friedensverhandlungen.
Er
war
1645
nach
Osnabrück
gekommen,
um
die
"
Kriegsschatzungen"
seines
Schwiegervaters
zu
ordnen.
Das
waren
Geldzahlungen,
die
vermögende
Bürger
einer
unterworfenen
Stadt
den
Besatzern
zu
leisten
hatten.
Schepeler
trat
vor
dem
Rat
der
Stadt
so
wortgewandt
auf,
dass
die
Bürgerschaft
ihn
beim
Handgiftentag
1647
in
den
Rat
wählte.
Als
der
Bürgermeister
sein
Amt
wegen
Krankheit
niederlegen
musste,
stieg
Schepeler
noch
im
gleichen
Jahr
zum
Ersten
Bürgermeister
auf.
Eine
vorläufige
Krönung
der
Blitzkarriere
bestand
in
der
Teilnahme
an
dem
Friedenskongress
in
Münster.
Schepelers
Verhandlungsauftrag
war,
für
die
Stadt
den
Status
der
Reichsunmittelbarkeit
zu
erlangen.
Damit
wäre
Osnabrück
als
freie
Reichsstadt
nur
dem
Kaiser
untertan
gewesen,
nicht
mehr
dem
Fürstbischof.
Schepeler
merkte,
dass
er
nur
mit
Bestechungsgeldern
weitergekommen
wäre,
"
Gelt,
das
wir
nur
auf
der
Zunge,
aber
nicht
in
der
Hand
führen."
Er
überzeugte
den
Rat,
dass
es
letztlich
besser
sei,
eine
Stiftsstadt
zu
bleiben.
Mit
dem
Beistand
der
schwedischen
Diplomaten
erreichte
er
aber,
dass
der
von
Frankreich
und
den
Kaiserlichen
unterstützte
katholische
Bischof
Franz
Wilhelm
von
Wartenberg
in
seiner
Macht
beschnitten
wurde.
Sichtbarer
Ausdruck
der
bischöflichen
Macht
war
die
vor
der
Stadt
drohend
gelegene
Zitadelle
Petersburg.
Die
durfte
nun
geschliffen
werden,
woran
sich
die
protestantischen
Bürger
mit
Eifer
beteiligten.
Dass
die
Schepelerstraße
auf
dem
Gelände
der
ehemaligen
Petersburg
liegt,
ist
somit
kein
Zufall.
Schepeler
darf
als
einer
der
geistigen
Väter
der
1650
in
Nürnberg
verabschiedeten
"
Capitulatio
perpetua
osnabrugensis"
gelten,
der
zufolge
die
Landesherrschaft
abwechselnd
von
einem
katholischen,
vom
Domkapitel
gewählten
Bischof
und
einem
lutherischen
Bischof
aus
dem
herzoglichen
Haus
Braunschweig-
Lüneburg
ausgeübt
wurde.
Der
erste
protestantische
Bischof
Ernst-
August
I.
ernannte
Schepeler
zum
Kanzlei-
und
Regierungsrat.
In
dieser
Eigenschaft
nahm
er
am
Reichstag
zu
Regensburg
teil.
Schepeler
starb
am
30.
August
1674
in
Osnabrück
und
wurde
in
St.
Marien
beigesetzt.
Sein
Grabstein
ist
verloren
gegangen.
Bildtexte:
Zwischen
Petersburger
Wall
und
Bahn
liegt
die
nach
Bürgermeister
Schepeler
benannte
Straße.
Das
Bild
zeigt
Gerhard
Schepeler
in
einem
Kupferstich
von
Anselm
van
Hulle,
Rotterdam
(1667)
.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks
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