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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Schoeller bei der Energiewende helfen"
Zwischenüberschrift:
Frank Henning: Mindener Straße muss saniert werden
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Turnhalle an der Waldschule Lüstringen sanieren, die Verkehrsprobleme auf der Mindener Straße lösen und der energieintensiven Papierfabrik Schoeller bei der Energiewende helfen: Das sind nach Meinung von SPD-Fraktionschef Frank Henning die wichtigsten Aufgaben in Darum/ Gretesch/ Lüstringen.
Herr Henning, als Fraktionschef müssen Sie gesamtstädtisch denken und gegensätzliche Interessen ausgleichen. Wie verträgt sich das mit Ihrer Aufgabe, den Stadtteil und Wahlbezirk zu vertreten?
Es stimmt, ich habe zwei Hüte auf. Aber ich empfinde das nicht als Problem, zumal ich diese Anforderungen schon aus der Zeit als Ortsbürgermeister kenne. Auch in der Funktion kam es darauf an, das Gesamtstädtische im Blick zu haben und zugleich aufzupassen, dass der eigene Stadtteil nicht benachteiligt wird. Ein Beispiel: Ich habe mich 1996 aus gesamtstädtischer Verantwortung für den Bau des Bürgerwindrades auf dem Lechtenbrink starkgemacht und bin dafür von Bewohnern aus dem Umfeld kritisiert worden.
Wo liegen die größten Probleme in Darum/ Gretesch/ Lüstringen?
Erstens, die Turnhalle der Waldschule Lüstringen ist alt und energetisch eine Katastrophe. Wir müssen da etwas tun, aber auf der Prioritätenliste der Stadt stehen selbstverständlich die Schlosswallhalle und die Halle am Carolinum ganz oben. Wenn die Prioritätenliste jetzt aktualisiert wird, müssen wir darauf achten, wo die Waldschule einzusortieren ist. Zweitens, der Verkehr auf der Mindener Straße. Die Straße ist schmal, laut, gefährlich, vom Durchfahrtsverkehr stark belastet. In den Sechzigerjahren ist verschlafen worden, die geplante Umgehungsstraße umzusetzen. Jetzt ist es dafür zu spät, die Trasse ist längst bebaut.
Wie stellen Sie sich eine Lösung an der Mindener Straße vor?
Zur Reduzierung der Lärmbelastung wäre schon viel gewonnen, wenn die vielen Schlaglöcher beseitigt und eine neue Asphaltdecke eingezogen würde. Mittelfristig muss die Mindener Straße ausgebaut werden, um mehr Platz für Radwege und weiteren Parkraum zu haben. Die Kreuzung am Stadtweg und Burg Gretesch muss durch den Bau eines Kreisverkehrsplatzes unfallsicherer gemacht werden. Dazu ist allerdings Grunderwerb notwendig, und Haushaltsmittel stehen dafür frühestens 2015 bereit. Wir brauchen da einen langen Atem.
Was wäre Gretesch ohne Schoeller?
Schoeller ist für die ganze Stadt als großer Arbeitgeber enorm wichtig. Das Unternehmen engagiert sich aber auch aus alter Verbundenheit für den Stadtteil. Die Werksfeuerwehr zum Beispiel übernimmt die Versorgung im östlichen Teil der Stadt, obwohl, das will ich nicht verschweigen, die Bewältigung dieser Aufgabe für Schoeller immer schwieriger wird. Wir werden in Zusammenhang mit dem sogenannten Rinke-Gutachten über den Brandschutz in Osnabrück auch die Lage in Darum/ Gretesch/ Lüstringen analysieren. Beim Stichwort Schoeller ist mir aber noch etwas anderes wichtig . . .
Das wäre . . .
Die Papierfabrik ist ein energieintensiver Betrieb, dem die Politik bei der Bewältigung der Energiewende helfen muss. Die energieintensiven Großunternehmen sind in Deutschland von der steigenden EEG-Umlage befreit, aber Schoeller ist zu klein und profitiert von dieser Befreiung nicht. Schoeller hat den Vorteil, ein eigenes Kraftwerk zu haben. Trotzdem muss die Politik einen Weg finden, den Unternehmen zu helfen, die in diese Lücke fallen.
Worauf werden Sie politisch am meisten angesprochen?
An erster Stelle stehen Verkehrsprobleme wie an der Mindener Straße oder Belmer Straße. Da haben wir übrigens jetzt einen Teilerfolg erzielt: Die Fahrer der Spedition Nosta nehmen einen anderen Weg. Das schont die Anwohner der Belmer Straße. Das andere Thema ist der Neumarkt. Wenn Leute mich darauf ansprechen, höre ich immer wieder, dass sie sich zusätzliche Ein kaufsmöglichkeiten wünschen, die nicht in einem Preissegment liegen wie L+ T zum Beispiel, sondern etwas darunter.
Sind Sie viel in Ihrem Stadtteil unterwegs?
Was heißt viel? Meine Joggingstrecke führt durch den Stadtteil, und ich fahre gern Fahrrad. Ich bekomme aber sehr viel von dem mit, was hier im östlichen Teil der Stadt gerade Thema ist, weil ich insgesamt siebenmal umgezogen bin. Ich habe in Voxtrup und im Schinkel gewohnt, und innerhalb von Lüstringen bin ich fünfmal umgezogen. Deshalb kenne ich viele Nachbarschaften und Vereine.
Wie wohnt es sich in Darum/ Gretesch/ Lüstringen?
Schön! Der Stadtteil bietet schönes Wohnen im Grünen. Dass die Sozialstruktur hier in Ordnung ist, zeigt auch der jüngste Armutsbericht der Stadt. In dem Zusammenhang darf man sicher auch erwähnen, dass die SPD-Fraktion im Rat dafür gesorgt hat, dass die Wohnbauentwicklung hier im angemessenen Rahmen geblieben ist. Als CDU und FDP von 2001 bis 2006 die Mehrheit im Rat hatten, wollten sie sechs neue Baugebiete in Darum/ Gretesch/ Lüstringen ausweisen. Wir haben verhindert, dass der Lüstringer Berg am Hömmelkenbrinkweg bebaut wurde, und die Pläne für Lüstringen-Ost mit Augenmaß auf eine verträgliche Größe reduziert. In Lüstringen-Ost sind 19 statt 60 Wohneinheiten entstanden. Das haben die Bürger auch honoriert. Bei der Kommunalwahl 2011 erzielte die SPD in Lüstringen im Wahllokal Seniorenzentrum mit 49, 75 Prozent stadtweit das beste Ergebnis.

Bildtext:
Frank Henning ist SPD-Fraktionschef im Rat und war letzter Ortsbürgermeister von Lüstringen. Für das Interview ließ er sich vor dem Schoeller-Turm fotografieren, um die Bedeutung des Werks für die Stadt zu unterstreichen.

Foto:
Pentermann
Autor:
hin


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