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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Wir haben derzeit einige Baustellen hier"
Zwischenüberschrift:
SPD-Ratsherr Dirk Koentopp über Verkehrsbelastungen, selbstständige Jugendliche und die Kreuzschule
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Eher zufällig kam Dirk Koentopp vor 18 Jahren nach Schinkel. Weil es ihm gefiel, blieb er. Inzwischen ist er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins und vertritt " seinen" Stadtteil im Osnabrücker Rat. Im Gespräch bekräftigte Koentopp seine Haltung zur Kreuzschule und seine Hoffnung auf ein familienfreundlicheres Schinkel.
Herr Koentopp, heißt es " in" oder " im" Schinkel?
Es gibt beides. " In" Schinkel ist korrekt, wenn es um den Stadtteil geht. " Im" spielt auf die Ursprünge an: Der Name " Schinkel" bezog sich nämlich auf ein Tal am Fuße des Schinkelbergs. In diesem Tal befanden sich einige Bauernhöfe die Keimzelle des heutigen Schinkels.
Wie ist Ihr persönlicher Bezug zu Schinkel?
Erst mal war es Zufall, dass ich 1994 hier hingezogen bin. Damals war einfach eine passende Wohnung frei, und ich kannte den Stadtteil über Freunde. Inzwischen genieße ich die Nahversorgung vor Ort. Von der Apotheke über den Bäcker bis zum Zahnarzt alles kann man zu Fuß erreichen. Man braucht kein Auto. Viele haben auch keines und fahren mit dem Rad. Und damit sind wir auch schon beim Straßenbau.
Na, dann schießen Sie mal los!
Wir haben derzeit einige Baustellen hier. So wie an der Bremer Straße. Es ist wichtig, dass sie ausgebaut wird, dass sie schöner und bequemer wird, dass Querungshilfen entstehen und der Radstreifen breiter wird. Ein Problem ist der Lkw-Verkehr. Durch die Umweltzone ist es schon besser geworden, aber noch immer fahren die Lkw vieler Zulieferer durch Schinkel. Vor allem die Anwohner der Belmer Straße sind davon betroffen. Zwar haben einige Firmen ihren Zulieferern inzwischen sogar andere Anfahrtswege empfohlen, aber tun muss sich trotzdem noch einiges.
Ein anderer Aufreger ist die Kreuzschule, die aus Schinkel verschwinden soll und zusammen mit der Overbergschule in die Teutoburger Schule übergeht.
Dazu muss man um die Ausgangslage wissen: Es ist ein Standort für zwei Schulen vorhanden gewesen; die Kreuz- und die Stüveschule. Und die Enge in der Stüveschule war einfach nicht mehr tragbar. Deshalb glauben wir von Rot-Grün, dass es das Beste ist, der größeren Schule mehr Platz zu geben. Außerdem kommt die Lösung auch den Kindern der Kreuzschule zugute: In der Teutoburger Schule ist viel mehr Platz auch um neue pädagogische Konzepte umzusetzen. Natürlich ist uns dieser Entschluss nicht leichtgefallen, und der Dialog mit den Eltern geht weiter.
Während die Kreuzschule vor allem jüngere Generationen bewegt, bemängeln viele Alteingesessene, dass es immer weniger Zentren für Kommunikation gibt.
Das sehe ich ähnlich, empfinde es aber nicht als reines Schinkelaner Problem, weil es auch in anderen Stadtteilen existiert. Wir müssen versuchen, alle Generationen in die Kommunikation einzubinden, vom Kleinkind bis zum Senior. Ein Beispiel, wie das funktionieren kann, ist das Heinz-Fitschen-Haus. Das ist ein tolles Modell, das alle unter einem Dach vereint. Aber wir müssen natürlich weitere Programme anbieten, und zwar am besten dezentral, weil nicht mehr alle mobil sind.
Schützen- und Bürgerverein beklagen den Nachwuchsmangel, an der Borsigstraße sollen die alten Arbeiterhäuser weichen verliert Schinkel seine Identität?
Wir machen uns Gedanken darüber, dass sich die jungen Menschen nicht mehr langfristig an einen Verein binden wollen. Bei kurzfristigen Aktionen aber, wie zum Beispiel beim Vorbereiten eines Stadtteilfestes, sind sie rege engagiert. Darum müssen wir mehr Schnupperkurse in den Vereinen und Impulsveranstaltungen anbieten. Dann rutschen sie vielleicht in die Strukturen hinein. Denn heute ist es eben nicht mehr so, dass jemand automatisch Schütze wird, nur weil Mutter und Vater im Schützenverein engagiert sind. Heute wollen Jugendliche selbstständiger entscheiden. Aber ein Identitätsverlust droht nicht. Es wandelt sich nur. Das hat es schon immer gegeben. So war Schinkel ja früher ein reines Arbeiterviertel. Heute sieht man Jugendliche, die stolz sind auf ihren Stadtteil. Die tragen " Schinkel" als Schriftzug auf dem T-Shirt. Ich glaube, dass sich künftig der Ruf bessern wird: Schinkel wird noch familienfreundlicher.

Bildtext:
Mitten in Schinkel: Dirk Koentopp posiert auf der Kreuzung Schützenstraße/ Tannenburgstraße.

Foto:
Swaantje Hehmann
Autor:
Michael Schiffbänker


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