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1.
Erscheinungsdatum:
27.08.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Interessantes
und
Wissenswertes
aus
dem
Jahr
1912.
Überschrift:
Kartoffeldiebe und Schweißfüße.
Zwischenüberschrift:
August 1912: Eine bunte Palette von Sommerthemen im "Osnabrücker Tageblatt"
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Diskussionen
um
die
Preise
der
Theaterkarten
sind
mindestens
hundert
Jahre
alt.
Der
Redakteur
des
"
Osnabrücker
Tageblatts"
nimmt
im
August
1912
deutlich
Partei
für
eine
Absenkung
der
Eintrittsgelder.
Der
Grund:
Die
öffentliche
Generalprobe
zur
Neuinszenierung
von
Leo
Falls
"
Brüderlein
fein"
zu
stark
verbilligten
Preisen
war
restlos
ausverkauft,
was
das
Theater
schon
lange
nicht
mehr
erlebt
hatte.
"
Der
außergewöhnlich
große
Andrang
zum
Musentempel
dürfte
wohl
mehr
in
der
starken
Herabsetzung
der
Eintrittspreise
als
in
dem
Bedürfnis
nach
einer
Theatervorstellung
mitten
im
Hochsommer
zu
suchen
sein"
,
urteilt
er.
Die
Premiere
am
Folgetag
war
eine
geschlossene
Vorstellung
für
die
Mitglieder
des
Verbandes
der
deutschen
Eisengießereien,
der
seine
Jahreshauptversammlung
in
Osnabrück
abhielt
–
ein
großes
Ereignis
für
die
Stadt,
das
mit
all
seinen
Fachvorträgen
ausführlich
gewürdigt
wird.
Die
künstlerische
Qualität
von
Stück
und
Inszenierung
sieht
der
Schreiber
allerdings
differenziert.
Es
habe
"
viel
Gutes,
aber
nicht
immer
nur
Herausragendes"
zu
sehen
und
zu
hören
gegeben.
Die
"
anspruchslose
und
in
verschiedenen
Szenen
recht
rührselige"
Operette
habe
den
Geschmack
des
Publikums
jedenfalls
getroffen.
Ganz
besonders
habe
der
von
Fräulein
Vornholt
und
Herrn
Heydrich
sehr
graziös
ausgeführte
Tanz
gefallen.
Auch
Fräulein
Koma
sei
als
allegorische
Figur
der
Jugend
mit
ihrer
goldenen
Fiedel
eine
recht
anmutige
Erscheinung
gewesen.
Der
August
ist
Erntemonat.
In
der
ersten
August-
Woche
vor
hundert
Jahren
waren
der
Roggen
und
zum
Teil
auch
der
Hafer
unter
Dach
und
Fach
gebracht.
Die
Roggenernte
lieferte
vielfach
nicht
den
gewünschten
Ertrag.
Als
Grund
werden
die
Spätfröste
im
Frühjahr
ausgemacht.
Dass
die
Landwirtschaft
spezifische
Gefahren
mit
sich
bringt,
hat
sich
in
hundert
Jahren
nicht
geändert.
Während
heutzutage
die
Riesen-
Trecker
mit
ihren
gigantischen
Reifen
oftmals
zur
Gefahr
für
davor
oder
dahinter
spielende
Kinder
werden,
lenkte
das
Tageblatt
1912
die
Aufmerksamkeit
auf
eine
ganz
andere
Gefahrenquelle.
Ein
bedauerlicher
Unglücksfall
bot
dazu
Anlass.
Unfall
beim
Pflügen
Er
ereignete
sich
am
5.
August
1912
auf
dem
Acker
hinter
dem
Kaffeehaus
"
Paradies"
in
Nahne,
auf
dem
sogenannten
Wiewint-
Esch.
Hier
war
der
Neubauer
und
Gemeindediener
Bernhard
Hehemann
mit
seinem
Kuhgespann
beim
Pflügen
beschäftigt.
Die
Kühe
gingen
plötzlich
durch.
Sie
schleiften
Hehemann,
"
der,
wie
man
das
so
oft
sieht,
die
Lenkleine
sich
um
den
Hals
gelegt
hatte,
mit
sich
fort."
Nachdem
es
Hehemann
gelungen
war,
sich
freizumachen,
blieb
er
bewusstlos
liegen
und
wurde
von
herbeieilenden
Personen
in
das
Kaffeehaus
gebracht.
An
den
erlittenen
inneren
Verletzungen
starb
der
Landwirt
am
nächsten
Morgen.
Im
Nachruf
heißt
es:
"
Das
Unglück,
das
den
60-
jährigen,
noch
rüstigen
Mann,
der
seit
mehr
als
30
Jahren
in
pflichtgetreuester
Weise
in
unserer
Gemeinde
zugleich
das
Amt
eines
Gemeindedieners
versah,
so
jäh
hinweggerafft
hat,
erregt
hier
aufrichtige
Teilnahme."
Dass
die
Osnabrücker
schon
immer
ein
Herz
für
Tiere
hatten,
zeigt
der
Bericht
über
die
erfolgreiche
Arbeit
eines
"
Kriminalhundes"
.
Feldhüter
Temmeyer
erhielt
die
Meldung,
dass
Diebe
dem
Acker
des
Arbeiters
D.
an
der
Natruper
Straße
einen
Besuch
abgestattet
und
eine
Partie
Kartoffeln
entwendet
hatten.
Temmeyer
eilte
mit
seinem
Schäferhund
"
Wolf"
herbei.
Der
Hund
nahm,
zum
Suchen
aufgefordert,
sofort
die
Spur
auf
und
verfolgte
sie
in
gerader
Linie
bis
zum
Hause
eines
Arbeiters
E.,
etwa
einen
Kilometer
entfernt.
In
diesem
Hause,
das
mehrere
Eingangstüren
hatte
und
von
mehreren
Familien
bewohnt
wurde,
verbellte
der
Hund
die
Tür
des
Arbeiters
E.
In
dessen
Wohnung
wurden,
unter
dem
Bette
versteckt,
auch
die
Kartoffeln
gefunden.
E.
war
aus
dem
Haus
in
die
nahe
Holzung
geflüchtet.
Dort
wurde
er
von
dem
Hund
gestellt.
Ballon-
Fotografien
Der
Osnabrücker
Fotograf
Rudolf
Lichtenberg
jr.
erhielt
auf
der
Allgemeinen
Fotografischen
Ausstellung
in
Heidelberg
für
seine
Ballon-
Fotografien
die
höchste
Auszeichnung
in
der
Abteilung
"
Wissenschaftliche
Fotographien"
.
Luftaufnahmen
aus
Flugzeugen
spielten
noch
keine
Rolle.
Längere
Belichtungszeiten
und
unruhige
Fluglagen
in
den
noch
unsicheren
Flugapparaten
standen
dem
entgegen.
Ballonfahrten
boten
demgegenüber
nahezu
ideale
Bedingungen.
Pflege
für
die
Füße
In
der
Ratgeber-
Rubrik
lässt
das
Tageblatt
ein
typisches
Sommerthema
nicht
aus:
Schweißfüße.
Fuß-
Schweiß
sollte
man
nicht
unterdrücken,
heißt
es
da.
Es
sei
aber
nötig,
den
Füßen
eine
besondere
Pflege
angedeihen
zu
lassen.
Ein
öfteres
Wechseln
der
Strümpfe
müsse
selbstverständlich
sein.
Am
besten
greife
man
zu
leichten
wollenen
Sayettstrümpfen.
Eine
tägliche
Abwaschung
mit
lauwarmem
Wasser
sei
nötig,
dem
man
etwas
Branntwein
oder
Senfmehl
beimischen
könne.
Um
Wundgehen
zu
vermeiden,
empfiehlt
das
Blatt
"
den
Gebrauch
des
Salizylsäuretalges,
den
man
bereitet,
indem
man
zwei
Teile
Salizylsäure
in
fünf
Teilen
Benzoëtinktur
löst
und
der
Lösung
hundert
Teile
Hammeltalg,
welche
vorher
mit
fünf
Teilen
Benzoëharz
verrieben
sind,
zusetzt.
Mit
dem
Talg
bestreicht
man
vor
dem
Abmarsch
diejenigen
Teile
des
Fußes,
die
am
leichtesten
zum
Wundwerden
hinneigen.
Zum
Abwaschen
nehme
man
nicht
immer
lauwarmes
Wasser,
auch
mal
kaltes,
weil
sonst
die
Haut
verweichlicht
wird."
Bildtexte:
Als
begeisterter
Ballonfahrer
nutzte
Rudolf
Lichtenberg
(rechts
im
Korb
mit
der
Faltenbalg-
Kamera
in
der
Hand)
jede
sich
ihm
bietende
Gelegenheit,
vom
Ballon
aus
zu
fotografieren.
Wer
dieses
um
1910
entstandene
Foto
machte,
ist
unbekannt.
Das
Osnabrücker
Theater
am
Domhof
auf
einem
historischen
Foto,
das
aus
der
Zeit
zwischen
1909
und
1920
stammen
dürfte.
Fotos:
Foto
aus
dem
Band
"
Lichtenberg
–
Bilder
einer
Stadt"
,
von
Rolf
Spilker,
Bramsche
1996,
S.
14
Foto
aus
dem
undatierten
Bildband
"
Erinnerung
an
Osnabrück"
,
Verlag
Bruno
Hancke.
Autor:
Joachim Dierks