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1.
Erscheinungsdatum:
22.08.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unsere
Stadtteile:
Schinkel
Überschrift:
Der Schinkelaner Frieden
Zwischenüberschrift:
Einmal um den Pudding: Katholiken und Protestanten werden durch die Ebertallee zusammengeführt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Entspannt
sitzen
die
Pastoren
Lothar
Podszus
von
der
evangelischen
Pauluskirche
und
Heiner
Langewand
von
der
katholischen
Kreuzkirche
an
einem
sonnigen
Vormittag
auf
einer
Bank
auf
der
Ebertallee
nebeneinander.
Sie
sind
der
gelebte
Westfälische
Friede.
Beide
Gemeinden
leben
und
arbeiten
in
friedlicher
Koexistenz
nebeneinander.
Lothar
Podszus
ist
seit
etwa
eineinhalb
Jahren
in
der
Paulusgemeinde
als
Pastor
für
etwa
3700
Menschen
tätig.
Sein
Pendant
Heiner
Langewand
sorgt
für
das
Seelenheil
von
3000
Menschen
in
der
Heilig-
Kreuz-
Gemeinde,
dazu
kommen
3500
Mitglieder
der
Pfarreien-
Gemeinschaft
St.
Bonifatius
und
Rosenkranz.
"
Es
ist
auffällig,
dass
es
viele
Leute
gibt,
die
gern
und
bewusst
Schinkelaner
sind"
,
sagt
Heiner
Langewand.
"
Wenn
jemand
sagt,
er
sei
ein
Schinkelaner,
dann
sagt
er
es
mit
Stolz"
,
ergänzt
Lothar
Podszus.
Die
Schinkelaner
sind
nicht
alle
Christen,
sie
sind
auch
nicht
alle
Deutsche.
85
Prozent
der
Kinder
in
der
Kindertagesstätte
der
Paulusgemeinde
haben
einen
Migrationshintergrund,
erläutert
Lothar
Podszus.
"
Die
restlichen
15
Prozent
kommen
nicht
aus
der
Gemeinde"
,
fügt
er
an.
Im
Kindergarten
der
Heilig-
Kreuz-
Gemeinde
liegt
der
Anteil
der
muslimischen
Kinder
bei
45
Prozent,
sagt
Heiner
Langewand.
"
Die
Eltern
schicken
ihre
Kinder
durchaus
gern
zu
uns,
weil
wir
eine
religiöse
Erziehung
anbieten."
Gemeinsamkeiten
der
Glaubensrichtungen
haben
die
Mädchen
und
Jungen
herausgearbeitet,
als
sie
die
neun
"
Perlen
des
Glaubens"
geschaffen
haben.
Ein
ähnliches
Projekt
gibt
es
in
der
Paulusgemeinde.
Der
Anteil
der
Muslime
wachse
in
beiden
Gemeinden,
sagen
die
Pastoren.
Gleichwohl
gibt
es
mehr
Migranten.
In
der
Kreuzkirche
gebe
es
regelmäßig
einen
tamilischen
Gottesdienst,
berichtet
Heiner
Langewand.
Beide
Pastoren
setzen
auf
Integration.
Zwar
beklagen
sie
einen
Mitgliederschwund
in
ihren
Gemeinden.
Klagen
wollen
sie
darüber
jedoch
nicht.
Nur
als
die
Sprache
auf
die
geplante
Verlegung
der
Kreuzschule
in
die
Teutoburger
Schule
kommt,
mischt
sich
ein
Anflug
von
Zorn
in
Heiner
Langewands
Stimme.
Es
sei
unverständlich,
dass
in
einem
sozial
problematischen
Viertel
eine
bewährte
Zusammenarbeit
zwischen
Kita,
Schule
und
Kirche
zerstört
wird,
sagt
er.
Ihre
Gemeinden
liegen
in
einem
sozialen
Brennpunkt,
sind
sich
die
beiden
Geistlichen
einig.
Dort
gebe
es
den
höchsten
Anteil
von
Hartz-
IV-
Empfängern
in
der
Stadt.
In
der
evangelischen
Paulusgemeinde
gibt
es
wie
in
der
katholischen
Heilig-
Kreuz-
Gemeinde
Menschen,
die
an
der
Tür
der
Gemeindehäuser
klingeln
und
um
Geld
bitten.
Nach
dem
Kirchenausweis
wird
nicht
gefragt.
Dennoch
wird
nicht
jedem
etwas
gegeben,
der
um
eine
milde
Gabe
bittet.
Die
Kirchenmänner
sind
barmherzig,
aber
nicht
dumm.
Sie
wissen,
dass
es
eine
Art
Bettel-
Tourismus
in
der
Stadt
gibt
und
manche
Menschen,
die
vorgeben,
Not
leidend
zu
sein,
auch
woanders
um
Unterstützung
bitten.
"
Hier
ist
aber
nicht
alles
verwahrlost,
hier
gibt
es
auch
gute
Sachen"
,
sagt
Heiner
Langewand.
Es
gebe
in
seiner
Gemeinde
alle
Schattierungen
von
Menschen.
"
Das
macht
es
interessant."
Auch
eine
andere
Spezies
trägt
zum
Gemeindeleben
bei
–
wenn
auch
ungewollt.
Heiner
Langewand
lacht
erst
in
sich
hinein
und
erzählt
dann
von
einer
Hochzeit,
die
während
eines
Fußballspiels
im
benachbarten
VfL-
Stadion
stattgefunden
hat.
"
Genau
in
dem
Moment,
als
der
Bräutigam
sein
Ja-
Wort
gegeben
hat,
brandete
Torjubel
in
die
Kirche."
Lothar
Podszus
war
vorher
in
zwei
Gemeinden
in
Ostfriesland
und
Langenhagen
tätig.
"
Da
war
heile
Welt."
In
Schinkel
habe
er
zum
Beispiel
gelernt,
dass
es
für
kleine
Kinder
besser
ist,
in
Krippen
zu
gehen,
um
von
Anfang
an
integriert
zu
sein.
Er
macht
seit
einiger
Zeit
Hausbesuche
und
hat
dabei
gemerkt,
dass
in
seiner
Gemeinde
sehr
viele
fromme
Menschen
leben,
vor
allem
aus
der
ehemaligen
Sowjetunion.
Bei
seinen
Besuchen
hört
er
oft,
dass
gerade
alte
Menschen
unter
Einsamkeit
leiden.
Beide
Pastoren
sagen,
sie
leben
gerne
in
Schinkel.
"
Hier
ist
es
absolut
ruhig"
,
sagt
Lothar
Podszus.
Er
geht
auch
gern
zum
türkischen
Friseur
oder
zur
Dönerbude.
Auch
Heiner
Langewand
hat
sich
eine
kleine
Idylle
geschaffen.
Hinter
dem
Haus,
in
dem
er
lebt,
hält
er
Hühner.
Weil
es
keine
direkten
Nachbarn
gibt,
kann
er
sich
leisten,
einen
Hahn
zu
halten.
Der
sitzt
in
der
Paulusgemeinde
auf
dem
Kirchturm.
Bildtext:
In
der
Ebertallee
findet
mittwochs
der
Wochenmarkt
statt.
Sonst
ist
es
ruhig
genug
für
einen
Plausch
mit
Pastor
Heiner
Langewand
(links)
von
der
Heilig-
Kreuz-
Gemeinde
und
Lothar
Podszus
von
der
Paulusgemeinde.
Foto:
Klaus
Lindemann
Autor:
Thomas Wübker