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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Start der Drei-Religionen-Schule mit 22 Kindern.
Zwischenüberschrift:
Getrennter Religionsunterricht und gemeinsame Projekttage auf dem Lehrplan.
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Am Mittwoch, 5. September, startet in Osnabrück die bundesweit erste " Drei-Religionen-Schule" ihren Unterricht im Gebäude der städtischen Johannisschule an der Süsterstraße. 22 Jungen und Mädchen werden an diesem Tag in die 1. Klasse eingeschult. Neun von ihnen sind katholisch, acht muslimisch, zwei jüdisch und je ein Kind ist evangelisch, griechisch-orthodox oder ohne Religionszugehörigkeit. Alle Kinder werden gemeinsam unterrichtet, für die jüdischen, islamischen und christlichen Kinder wird jeweils eigener Religionsunterricht erteilt.
Schulleiterin Birgit Jöring begründet den getrennten Religionsunterricht. Für die Kinder jeder Religion sei es wichtig, sich zunächst der eigenen Wurzeln zu vergewissern. Gemeinsame Projekttage stehen aber auch auf dem Lehrplan. Auch die jeweils andere Art, Feste zu feiern, sollen die Kinder erleben. Es dürfen Kreuze an den Wänden hängen, andere religiöse Symbole wie Halbmond und Menora werden gezeigt.
Die kontroverse Diskussion um die neue Schule entflammte vor den Sommerferien noch einmal. Für die neue Schule soll die Johannisschule, katholische Bekenntnisschule in Trägerschaft der Stadt Osnabrück, in den nächsten drei Jahren auslaufen. Alle 13 Lehrer der Johannisschule lehnen die Drei-Religionen-Schule ab. Sie erhalten dabei Unterstützung von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Arbeitsgemeinschaft der Osnabrücker Grund- und Förderschulleiter. Der Integrationsgedanke, betonen die Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, sei Grundlage jeglicher Bildungsarbeit in Schulen und werde seit Jahrzehnten an allen öffentlichen Schulen verwirklicht.
Die neue Schulleiterin hält dagegen: " Die Kinder lernen, über ihre eigene Religion so zu sprechen, dass Menschen anderer Religionen sie verstehen können." Sie erführen, wie Gleichaltrige der jeweils anderen Religion leben, wie der Alltag geprägt wird. Sie nähmen Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahr, lernten Toleranz. Birgit Jöring: " Ziel des neuen interreligiösen Lernorts ist nicht, andere zu vereinnahmen oder sich auf dem kleinsten Nenner zu verständigen, sondern gegenseitig aufzuklären, sich füreinander zu öffnen."
Avni Altiner von der Landesvertretung der Muslime und Michael Grünberg, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Osnabrück, begrüßten die Drei-Religionen-Schule. Für Grünberg dabei im Vordergrund: " In einer Schule, die alle Kinder aus einem Einzugsgebiet aufnehmen muss, kommen nie genug jüdische Schüler für einen eigenen Religionsunterricht zusammen."

Autor:
swa


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