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1.
Erscheinungsdatum:
21.08.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Uhus:
Über
Verhaltensweisen
der
Jungtiere,
Brutstätten
und
Lebensräume.
Überschrift:
Ein Greifvogel entdeckt das Stadtleben.
Zwischenüberschrift:
Der Uhunachwuchs aus dem Domkreuzgang fliegt aus.
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Bewaffnet
mit
Kameras
oder
nur
ausgestattet
mit
scharfem
Auge,
pilgerten
seit
Mai
Beobachter
in
den
Domkreuzgang.
Inzwischen
braucht
man
aber
schon
viel
Geduld
und
eine
gute
Portion
Glück,
um
noch
einen
der
jungen
Uhus
am
Dom
zu
erspähen.
Der
Nachwuchs
übt
das
Fliegen
und
entfernt
sich
nun
regelmäßig
vom
Horst.
Und
dann
wächst
da
noch
eine
zweite
Herausforderung
für
die
Beobachter
heran:
Die
"
Kleinen"
haben
sich
entwickelt
und
sehen
ihren
Eltern
inzwischen
fast
zum
Verwechseln
ähnlich.
In
einigen
Wochen
werden
die
Nachwuchsjäger
ihre
kirchliche
Kinderstube
ganz
verlassen.
Die
Elterntiere
bleiben
dem
Kreuzgang
nach
Einschätzung
des
Wallenhorster
Vogelexperten
Udo
Stangier
aber
treu.
Auf
den
Auszug
der
Jungvögel
aus
dem
elterlichen
Horst
pocht
das
Vatertier
–
der
sogenannte
Terzel
–
mit
Anbruch
der
Vorbalz.
Dann
nämlich
wird
der
männliche
Nachwuchs
zur
Konkurrenz
für
ihn.
Zwischen
25
und
30
Kilometer
von
ihrem
Geburtshorst
entfernen
sich
die
jungen
Uhus
dann,
um
selbst
mit
der
Familienplanung
zu
beginnen.
Ihre
neue
Heimat
könnte
folglich
irgendwo
zwischen
Damme
im
Norden
und
Bad
Laer
im
Süden
sowie
Melle
im
Osten
und
Ibbenbüren
im
Westen
zu
finden
sein.
Bei
ihrer
Standortwahl
sei
damit
zu
rechnen,
dass
die
Jungen
aus
dem
Dom
eher
als
ihre
Artgenossen
Gebäude
als
Brutplatz
annähmen,
vermutet
Udo
Stangier.
Dieses
gewisse
Maß
an
Flexibilität
sei
allerdings
auch
überlebensnotwendig.
Im
Gegensatz
zu
Bayern
oder
Ländern
wie
der
Schweiz
und
Österreich,
wo
fehlendes
Futter
zu
einem
Rückgang
der
Populationen
führe,
sei
der
"
limitierende
Faktor"
in
Osnabrück
das
Brutplatzangebot,
so
der
Vogelexperte.
Der
Uhu
–
eigentlich
in
Felswänden
und
Gesteinsnischen
zu
Hause
–
betreibt
deshalb
auch
verstärkt
Baum-
und
Bodenbruten.
Dabei
nutzt
er
gelegentlich
auch
seine
körperliche
Überlegenheit
gegenüber
anderen
Greifvögeln
aus:
Er
übernimmt
Nester
von
Habicht
oder
Mäusebussard.
Derzeit
nehmen
die
Uhuzahlen
in
der
Region
aber
noch
stetig
zu.
Die
Osnabrücker
Population
umfasse
etwa
15
bis
20
Uhu-
Paare,
schätzt
Stangier.
Der
Ausdruck
"
Paare"
steht
übrigens
zu
Recht,
denn
Uhus
sind
sich
–
außer
bei
kränkelndem
Partner
oder
Tod
–
treu.
Diesem
bodenständigen
Lebensstil
kommen
sie
auch
bei
ihren
Brutstätten
nach.
Wenn
sich
ein
Horst
bewährt
hat,
bleiben
die
Tiere
ganzjährig
an
diesem
Standort.
Im
Fall
des
Kreuzgangs
bedeutet
das:
Sofern
das
Gebäude
nicht
umgebaut
wird
und
keine
natürlichen
Feinde
auftauchen,
könnten
dort
auch
im
nächsten
Jahr
Jungtiere
beobachtet
werden,
kündigt
Udo
Stangier
an.
Mit
natürlichen
Feinden
habe
der
Uhu
als
Schlussglied
der
Nahrungskette
nicht
zu
rechnen.
Die
Verbreitung
des
Uhus
im
Raum
Osnabrück
freut
den
Hobby-
Ornithologen,
schließlich
sei
das
Tier
seit
den
1930er
Jahren
in
Mittel-
und
Westeuropa
nahezu
ausgerottet
gewesen.
Heute
stehen
die
Greifvögel
in
Deutschland
unter
Naturschutz.
Durch
systematische
Auswilderungsaktionen
wie
beispielsweise
im
Harz
nehmen
die
Populationen
seit
etwa
50
Jahren
wieder
zu.
Die
Greifvögel
hätten
sich
seit
den
1980er-
Jahren
in
einer
"
Westwanderung"
vom
Grenzgebiet
des
Weserberglandes
aus
in
Richtung
Teutoburger
Wald
ausgebreitet,
erklärt
Stangier.
Von
da
aus
seien
die
Wege
zu
den
günstigen
Bedingungen
des
Wiehengebirges
und
des
Piesbergs
dann
kurz
gewesen.
In
letztgenanntem
Gebiet
werden
Uhus
mindestens
seit
1985
wieder
beobachtet.
Warum
Uhus
Städte
als
Lebensraum
attraktiv
finden,
ist
nach
Stangier
leicht
zu
erklären:
"
In
Städten
gibt
es
genügend
Nahrung."
Neben
kleinen
Vögeln,
Igeln
oder
Mäusen
seien
es
vor
allem
die
vom
Müll
angelockten
Ratten,
die
dem
Greifvogel
in
die
Krallen
gerieten,
klärt
der
Experte
über
den
Speiseplan
der
Uhus
auf.
"
Da
fällt
dann
auch
schon
einmal
etwas
herunter.
Deshalb
riecht
es
um
Uhus
herum
für
gewöhnlich
nicht
sehr
gut."
Das
Uhupaar
im
Domkreuzgang
brütete
dort
in
diesem
Frühjahr
nach
2011
bereits
zum
zweiten
Mal.
Die
Jungtiere
waren
im
Mai
geschlüpft
und
haben
seitdem
viele
interessierte
Vogelfreunde
angelockt.
Bildtext:
Zurück
vom
Beutezug:
Die
Stadt
bietet
den
Uhus
ausreichend
Nahrung,
um
sich
und
den
Nachwuchs
zu
ernähren.
Foto:
Joachim
Viertel
Autor:
Sven Mechelhoff