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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Konkreter Plan für Hotel an der Stadthalle
 
Hotel an der Stadthalle nimmt Gestalt an
 
So zahlt sich die Investition aus
Zwischenüberschrift:
Betrieb durch Steigenberger Remarque – Tiefgarage im Schlossgarten geplant
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Der seit Jahren geplante Bau eines Hotels an der Osnabrückhalle rückt in greifbare Nähe. Realisieren will es das Georgsmarienhütter Bauunternehmen MBN, betreiben soll es das zur Arcona-Gruppe gehörende Hotel Remarque. Beide Seiten bestätigten, dass die Gespräche auf einem guten Weg sind. Geplant ist ein Drei-Sterne-Haus mit etwa 100 Betten. In einem Teil des Schlossgartens soll eine Tiefgarage für Gäste und Stadthallenbesucher entstehen. Der Hotelbau ist seit mindestens zehn Jahren geplant. Die Pläne wurden aber wegen der ungewissen Zukunft der Osnabrückhalle auf Eis gelegt. Die Entscheidung des Rates, die Halle für zunächst 13 Millionen Euro zu sanieren, brachte das Hotelprojekt wieder in Gang. Oberbürgermeister Pistorius sprach von einer " tollen Entwicklung".

Osnabrück. Die Chancen stehen gut, dass das seit Jahren geplante Hotel an der Osnabrückhalle realisiert wird. Das Bauunternehmen MBN aus Georgsmarienhütte will es bauen, das Remarque-Hotel betreiben. Noch ist nichts beschlossen, aber noch nie war das Ziel so nah.

Geplant ist ein Drei-Sterne-Haus mit etwa 200 Betten, wie MBN-Geschäftsführer Ulrich Hagemann auf Anfrage bestätigt. Das alte Gewerkschaftshaus soll stehen bleiben und Teil des neuen Hotels werden. Blickfang an der städtebaulich prominenten Ecke Wall/ Neuer Graben wird den Plänen zufolge ein Haus ohne Ecken. Der Grundriss ähnelt einem Oval, dessen Spitze zur Kreuzung weist. Haupteingang und Lobby sind in einem Zwischentrakt geplant, der den Neubau mit dem alten Gewerkschaftshaus verbindet.

Klar ist, dass MBN erst baut, wenn ein Vertrag mit einem Betreiber unterzeichnet ist. " Wir sind zuversichtlich, dass wir uns einig werden", sagt MNB-Geschäftsführer Hagemann über die Verhandlungen mit dem Hotel-Unternehmen Arcona aus Rostock. Arcona betreibt auch das Steigenberger Remarque Hotel in Osnabrück.

Remarque-Chefin Ira Klusmann bestätigt, dass die Gespräche auf gutem Wege sind. " Wir haben immer gesagt, dass wir Interesse haben", so die Hotelmanagerin. Das Haus werde in der Drei-Sterne-Kategorie angesiedelt und, wie sie betont, " eine Ergänzung und keine Konkurrenz" zum bestehenden Angebot sein. Voraussetzung für das Engagement ihres Hauses sei gewesen, dass die Osnabrückhalle modernisiert werde. Nur dadurch sei es möglich, das Tagungs- und Veranstaltungsgeschäft auszudehnen. Klusmann: " Wir wollen ein zusätzliches Geschäft und nicht das bestehende aufteilen."

Mehrtägige Kongresse

Das bekräftigt auch Stadthallen-Chefin Sandra Gagliardi. Die Osnabrückhalle habe beim Tagungsgeschäft " noch Luft nach oben", sagte die Geschäftsführerin der Osnabrücker Veranstaltungs- und Kongressgesellschaft OVK. Sie setzt vor allem darauf, die Zahl mehrtägiger Kongresse erhöhen zu können, die für die Halle deutlich wirtschaftlicher sind als Eintagesveranstaltungen.

Wie konkret die Absichten sind, zeigt die Tatsache, dass die Stadt schon die Änderung des Bebauungsplans auf den Weg gebracht hat. Am 28. August endet die Öffentlichkeitsbeteilung im " beschleunigten Verfahren". Das heißt, es werden zunächst nur die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planungen öffentlich gemacht.

Die knappe Darstellung, die im Internet veröffentlicht ist, enthält ein wichtiges Detail: " Gleichzeitig soll die Unterbringung des ruhenden Verkehrs für zukünftige Nutzungen planungsrechtlich geregelt werden." Übersetzt bedeutet das: Im Schlossgarten (wo das Sonnenkunstwerk Solara stand) soll eine Tiefgarage entstehen. Angedacht sei ein unterirdisches Parkdeck mit etwa 100 bis 130 Stellplätzen, bestätigt MBN-Geschäftsführer Hagemann. Nach seinen Vorstellungen soll die Osnabrücker Parkstätten-Bertriebsgesellschaft OPG die Tiefgarage betreiben, die Hotelgästen und Stadthallenbesuchern zur Verfügung stehen soll.

Eine Tiefgarage in den Schlossgarten einzupassen ist nicht leicht. MBN hat sieben Varianten untersucht. Favorisiert wird ein Entwurf, der die Zufahrt über den Neuen Graben (Einfahrt neben dem Schloss) und eine Ausfahrt am Ratsgymnasium vorsieht.

Der Bau des Hotels sei ein " Gemeinschaftswerk", an dem die Finanzholding der Stadt (OBG), die OPG, die Arcona-Hotelkette, Politik und Verwaltung beteiligt seien. Das mache die Sache nicht leicht. Er verspüre aber ein " entwicklungsfreundliches Klima" in der Stadt, sagte Hagemann.

Oberbürgermeister Boris Pistorius sprach von einer " tollen Entwicklung". Er zeigte sich optimistisch, dass jetzt der Durchbruch gelingt. Es seien aber noch einige Hausaufgaben vor allem im Zusammenhang mit dem Bau der Tiefgarage zu erledigen. Im September würden sich die Gremien mit den Plänen befassen.

Der Hotelbau steht seit vielen Jahren auf der politischen Tagesordnung. Als die Debatten über den Neubau einer Arena in der Politik immer wieder aufflammten, legte MBN die Hotelpläne in die Schublade. Die Entscheidung des Rates, auf eine Arena zu verzichten und die Osnabrückhalle 2013 in einem halbjährigen Kraftakt grundlegend zu erneuern, brachte neuen Schwung ins Hotelprojekt.

Von März bis August nächsten Jahres wird die Stadthalle im ersten Schritt für etwa 13, 5 Millionen Euro umgebaut. Der Veranstaltungsbetrieb ruht dann. Die Halle erhält einen neuen Haupteingang am Neuen Graben. Damit verbunden ist eine komplette Achsenverschiebung im Innern. Die Haus- und Bühnentechnik wird auf den Stand der Zeit gebracht. Ohne Sanierung wäre die Osnabrückhalle schon in wenigen Jahren nicht mehr wettbewerbsfähig und hätte die Stadt zunehmend finanziell belastet. Zurzeit bezuschusst die Stadt den Betrieb mit jährlich 2, 5 Millionen Euro.

Bildtexte:
Das Hotel soll an der Ecke Wall/ Neuer Graben entstehen (rote Fläche oben im Bild). Die rote Fläche unten markiert die geplante Tiefgarage im Schlossgarten.
Der Entwurf. Zwischen Neubau (rechts) und altem Gewerkschaftshaus (links) ist der Hoteleingang geplant.

Foto:
Gert Westdörp

Grafik:
MBN

Kommentar
So zahlt sich die Investition aus

Als der Deutsche Fußball-Bund entschied, 2004 seinen Bundestag in Osnabrück abzuhalten, geschah das auch in der Erwartung, dass es bis dahin ein Hotel an der Stadthalle gibt. Daraus wurde nichts, und Franz Beckenbauer und Theo Zwanziger mussten woanders schlafen.

So etwas wird sich nicht wiederholen. Der Markt ist härter geworden, die Ansprüche sind gestiegen. Attraktive und lukrative Kongresse wird die Stadthalle in Zukunft nur mit angedockten Übernachtungsmöglichkeiten nach Osnabrück holen können.

Der Hotelbau ist die konsequente Fortsetzung der Hallensanierung. Etwa 20 Millionen Euro will die Stadt insgesamt investieren, um die Stadthalle wieder wettbewerbsfähig zu machen. Damit hat sie die Planungssicherheit geschaffen, die ein Investor braucht und die vor dem Hintergrund der Arena-Diskussionen jahrelang gefehlt hat.

In letzter Konsequenz heißt das auch, dass die Tiefgarage im Schlossgarten realisiert werden muss. Ohne Parkdeck kein Hotel, so klingt es aus der Branche. Es mag befremdlich wirken, dass ein Teil des edlen Gartens aufgebohrt und unterkellert werden soll. Aber er wird gewiss keinen Schaden nehmen. Im Gegenteil: Der Bau bietet die Chance, das Gesamt ensemble neu und zukunftsfähig zu gestalten.
Autor:
hin


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