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1.
Erscheinungsdatum:
14.08.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unsere
Stadtteile:
Gartlage
Überschrift:
Das älteste Gewerbegebiet der Stadt
Zwischenüberschrift:
Gartlage: Bis heute ein Quartier der großen Unternehmen und der kleinen Leute.
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Schicke
Villen,
hochherrschaftliche
Anwesen
und
feudale
Herrenhäuser
sucht
man
hier
vergeblich.
Die
Gartlage,
der
kleinste
Stadtteil
Osnabrücks,
bebaut
im
Zuge
der
Industrialisierung
in
der
zweiten
Hälfte
des
19.
Jahrhunderts,
ist
typisches
Quartier
der
Arbeiter
und
Handwerker
geblieben.
Ein
Stadtteil
der
großen
Unternehmen
und
der
kleinen
Leute,
der
dennoch
ganz
verschiedene
Gesichter
hat.
Dort,
wo
sich
heute
der
Stadtteil
Gartlage
erstreckt,
wurde
bereits
1873
eine
Drahtfabrik
gegründet.
Heute
beträgt
die
gewerbliche
Fläche
dort
rund
65
Hektar
und
dient
als
Solitärstandort
für
die
Kupfer
verarbeitende
Firma
Kabelmetal
Germany
AG
&
Co.
KG
(KME)
.
Die
Gartlage
gehört
mit
KME
den
Stadtwerken
Osnabrück
und
der
Viehauktions-
und
Veranstaltungshalle
zum
ältesten
Osnabrücker
Gewerbeflächenband,
das
sich
vom
Hafen
im
Nordwesten
bis
zum
Fledder
im
Südosten
hinzieht.
Es
ist
auch
das
der
Altstadt
am
nächsten
gelegene
Mischgebiet
–
von
der
Innenstadt
getrennt
nur
durch
den
Remarque-
Ring
und
die
Bahnschienen
der
Ost-
West-
Verbindung.
Den
Schlachthof,
dem
die
Straße
zwischen
KME
und
Halle
Gartlage
ihren
Namen
verdankt,
gibt
es
schon
lange
nicht
mehr.
Auch
die
Molkerei
ist
längst
geschlossen.
Dafür
gibt
es
unter
anderem
einen
Haushaltsgerätefachhandel,
den
Hauptsitz
des
Telefonanbieters
Osnatel
an
der
Luisenstraße
und
eine
Reihe
kleiner
Handwerks-
und
Gewerbebetriebe:
Bäcker,
Friseur,
aber
auch
zum
Beispiel
die
Messe-
und
Marketingagentur
Global
Fairs.
Städtisch
und
ländlich
Aber
hier
wird
nicht
nur
gearbeitet,
sondern
auch
gewohnt,
gefeiert
und
Sport
getrieben:
Haben
die
hohen
Mehrfamilienhäuser
am
Anfang
der
Liebigstraße
–
vom
Nonnenpfad
aus
gesehen
links
– ,
die
Ende
des
19./
Anfang
des
20.
Jahrhunderts
entstanden
sind,
mit
ihren
markanten
Gründerzeitfassaden
durchaus
(groß)
städtischen
Charakter,
muten
die
kleinen
Backsteinhäuser
an
der
"
Langen
Wand"
mit
ihren
Gärten
eher
ländlich
an.
Fast
ein
Idyll
im
Grünen,
läge
nicht
unmittelbar
hinterm
Gartenzaun
das
KME-
Werksgelände.
Für
die
Arbeiter
des
früheren
Osnabrück
Kupfer-
und
Drahtwerkes
(OKD)
in
den
1920er-
Jahren
errichtet
wurden
auch
die
schmucken
Backsteinreihenhäuser
am
oberen
Ende
der
Liebigstraße
mit
ihren
üppig
blühenden
Vorgärten
–
damals
mit
Plumpsklo
im
Hof,
aber
jedes
mit
einem
kleinen
Garten.
Und
neben
Wohnblocks
und
Mehrfamilienhäusern
gibt
es
auch
ein
paar
Einfamilienhäuser
mit
großen
Gärten,
zumeist
aus
den
50er-
und
60er-
Jahren
des
20.
Jahrhunderts:
Am
Klushügel,
zwischen
Buerscher
Straße
und
Bülowstraße,
zeigt
die
Gartlage
ihr
bürgerliches
Gesicht.
Das
gilt
auch
für
die
Umgebung
des
einzigen
Schulgebäudes
im
Stadtteil,
der
denkmalgeschützten
Backhausschule
an
der
Hackländerstraße.
Die
einstige
Mittel-
und
spätere
Grundschule
wurde
vor
vier
Jahren
mangels
Schülern
geschlossen.
Derzeit
wird
sie
nur
als
Außenstelle
der
Berufsbildenden
Schulen
Pottgraben
genutzt.
Aber
schon
in
der
parallel
verlaufenden
Luisenstraße
dominieren
wieder
gewerblich
genutzte
Zweckbauten.
Überhaupt
ist
das
unmittelbare
Nebeneinander
von
Alt
und
Neu,
Schönem
und
Hässlichen,
Industrie,
Verkehrsflächen
und
Natur
geradezu
das
Markenzeichen
des
Stadtteils.
Gleich
hinter
KME
beginnt
der
Wald.
Hinter
der
Halle
Gartlage
erstrecken
sich
von
Bachläufen
durchzogene
Wiesen
und
die
Kleingärten
entlang
des
Bahndamms,
die
aber
schon
zum
Stadtteil
Widukindland
gehören.
Wie
übrigens
auch
das
Haus
Gartlage,
ein
Herrensitz
aus
dem
16.
Jahrhundert,
dessen
Ursprünge
ins
12.
Jahrhundert
zurückreichen.
Geht
man
die
Treppen
von
der
geschäftigen
Bohmter
Straße
hinauf
zum
Klushügel,
empfängt
eine
grüne
Oase
mit
Alleen,
Obstbäumen
und
Schrebergartenidylle
den
Spaziergänger.
Die
zwischen
Sportanlage
und
Bahngleise
geklemmten
Gärten
gehören
übrigens
zum
Kleingartenverein
Osnabrück-
Süd,
obwohl
sie
doch
im
Osten
der
Stadt
liegen.
Selbst
an
der
Schlachthofstraße,
gleich
gegenüber
der
Lkw-
Einfahrt
von
KME,
dominiert
das
Grün.
Hier
hat
mit
dem
Spielplatz
und
vor
allem
mit
der
großen
Skater-
Freianlage
die
Jugend
ihren
Tummelplatz.
Zwar
gibt
es
keinen
einzigen
Kindergarten,
dafür
aber
gleich
sieben
Vereine,
sieben
Bars/
Kneipen,
wobei
diese
Zahl
ständig
schwankt,
zwei
Diskotheken
("
Virage"
,
ehemals
"
Cincinnati"
,
an
der
Baumstraße
und
"
Bastard-
Club"
,
Ex-
"
dk
Dance"
,
an
der
Buerschen
Straße)
,
sieben
Ärzte
und
vier
Lebensmittelmärkte
im
Stadtteil.
Auch
die
Osnabrücker
Tafel
hat
im
Eckhaus
Liebigstraße/
Schlachthofstraße
ihr
Domizil
gefunden.
Remarques
"
Traumbude"
Was
heute
kaum
noch
jemand
weiß:
Einer
der
berühmtesten
Söhne
der
Stadt,
der
Schriftsteller
Erich
Maria
Remarque
("
Im
Westen
nichts
Neues"
),
der
sich
damals
noch
schlicht
Erich
Remark
schrieb,
war
1915/
16
häufiger
Gast
im
Dachgeschosszimmer
des
Hauses
Liebigstraße
31.
Dort
wohnte
nämlich
sein
Freund,
der
Maler,
Lyriker
und
Musiker
Friedrich
Hörstemeier.
Dessen
"
Traumbude"
,
Treffpunkt
einer
Clique
Osnabrücker
Bohemiens,
hat
Remarque
in
seinem
gleichnamigen
Erstlingsroman
verewigt.
Bildtexte:
Die
Lkw-
Einfahrt
von
KME
an
der
Schlachthofstraße.
Gründerzeitliche
Fassaden
kurz
vor
der
Einmündung
der
Liebigstraße
in
den
Nonnenpfad.
Die
schmucken
Häuser
der
Arbeitersiedlung
an
der
Liebigstraße.
Handskulptur
im
Hof
der
denkmalgeschützten
Backhausschule.
Hinter
der
Halle
Gartlage
wird′s
ländlich:
das
Ende
der
Schlachthofstraße.
Der
Weg
an
der
Sportanlage
Klushügel.
Fotos:
Angelika
Hitzke
Autor:
Angelika Hitzke