User Online: 2 |
Timeout: 18:16Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
07.08.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unsere
Stadtteile:
Nahne
Überschrift:
Leben mit der Autobahn.
Zwischenüberschrift:
In Nahne trifft Land-Idylle auf Stadtverkehr
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Es
rauscht
in
Nahne.
Egal,
wohin
man
geht,
über
allem
liegen
die
Geräusche
der
Autobahn
30
und
der
Iburger
Straße.
Doch
dazwischen:
Vogelgezwitscher
und
Grillenzirpen.
Ländliche
Idylle
und
dröhnender
Verkehr
–
das
ist
Nahne.
Die
Autobahn
und
die
Bundesstraße
mögen
den
Stadtteil
äußerlich
gevierteilt
haben.
Doch
innerhalb
wird
das
Miteinander
großgeschrieben.
"
Wer
einmal
in
Nahne
lebt,
will
nie
wieder
weg."
Die
Frau,
die
das
voller
Überzeugung
sagt,
ist
Annegret
Gutendorf,
Vorsitzende
des
Bürgervereins
Nahne.
"
Von
jeder
Straße
aus
ist
mal
ruck,
zuck
im
Grünen"
,
schwärmt
sie.
"
Wir
sind
zwar
gevierteilt,
aber
das
heißt
nicht,
dass
wir
so
denken."
Wer
Nahne
nicht
kennt,
dürfte
sich
wundern,
wie
das
mit
der
Nachbarschaftshilfe
und
dem
"
Jeder
kennt
jeden"
funktioniert.
Denn
die
vielen
Kneipen,
die
das
Zusammenleben
im
Ort
jahrzehntelang
prägten,
sind
schon
lange
verschwunden:
Das
"
Paradies"
am
Paradiesweg
existiert
nicht
mehr,
das
Hotel
"
Im
Himmelreich"
ist
nur
noch
eine
Ruine,
und
das
Café
Schumla
stand
einst
da,
wo
sich
nun
die
Jet-
Tankstelle
an
der
Iburger
Straße
befindet.
Trotzdem:
Die
vielen
Vereine
halten
Nahne
noch
immer
sehr
lebendig.
Männergesangverein,
TuS
Nahne,
Bürgerverein,
Förderverein
der
Brüningsquelle,
Schützenverein
–
die
Liste
ist
lang
für
den
Stadtteil
Osnabrücks
mit
der
zweitgeringsten
Einwohnerzahl.
Das
Vereinsheim
des
Turn-
und
Sportvereins
mit
seinem
Sportplatz
am
Zoo
beherbergt
außerdem
eine
Gaststätte
–
die
letzte
im
Stadtteil.
Wer
fremd
ist
und
durch
die
verschlafenen
Straßen
von
Nahne
läuft,
fühlt
sich
bei
der
Begegnung
mit
Einheimischen
wie
auf
dem
Land:
Erst
ein
kurzer
kritischer
Blick,
dann
aber
ein
freundliches
"
Guten
Tag"
–
so
sind
sie,
die
Nahner.
Der
Ort
entstand
um
1900
aus
einer
jahrhundertealten
Bauerschaft
und
hat
seinen
ländlichen
Charakter
bis
heute
bewahrt.
Von
der
Anhöhe
des
Hauswörmannshofes
(früher
Padeffke)
lässt
sich
das
am
besten
nachvollziehen.
Hier
bietet
sich
ein
schöner
Blick
auf
die
ältesten
Höfe
Nahnes
–
neben
Padeffke
sind
das
Bröker
und
Spiegelburg.
Bis
zur
Zeit
des
Zweiten
Weltkrieges
war
Nahne
übrigens
noch
viel
größer:
Teile
von
Sutthausen
und
Fledder
zählten
ebenso
dazu
wie
der
Schölerberg.
Erzkatholisch
Nahne,
das
als
einer
der
letzten
Orte
1972
eingemeindet
wurde,
ist
nicht
nur
dörflich
geprägt
–
noch
immer
sind
die
Bewohner
etwas
katholischer
als
in
anderen
Stadtteilen.
Lange
Zeit
war
Nahne
sogar
dermaßen
katholisch,
dass
es
getrennte
Schulpausenzeiten
zwischen
den
wenigen
Protestanten
und
den
vielen
Katholiken
gab,
erinnern
sich
einige
Ur-
Nahner.
Gefragt
nach
dem
charakteristischsten
Gebäude
Nahnes,
wird
den
meisten
Osnabrückern
wohl
der
Marktkauf
direkt
an
der
Autobahnausfahrt
einfallen.
Fragt
man
hingegen
die
Nahner,
nennen
sie
die
katholische
Kirche
St.
Ansgar.
Wer
allerdings
zurzeit
den
Kirchplatz
aufsucht,
fragt
sich:
Das
soll
das
lebendige
Zentrum
sein?
Verlassen
und
ausgestorben
liegt
der
kantige
Kirchenbau
aus
den
60er-
Jahren
da.
Das
liege
aber
an
den
Ferien
und
der
Baustelle,
betonen
die
Nahner.
Derzeit
ist
die
Ansgarstraße,
die
sonst
zur
Kirche
führt,
voll
gesperrt
und
wird
komplett
erneuert,
ab
2013
folgen
Paradiesweg
und
Wiesental.
Auch
wenn
hier
nach
außen
hin
nichts
los
ist,
spielt
die
Kirche
noch
immer
eine
Rolle
im
Stadtteilleben
–
insbesondere,
was
die
Jugendarbeit
betrifft.
Inzwischen
haben
Gemeindemitglieder
die
strikte
Trennung
der
Konfessionen
aufgegeben.
Otto
Wetzig
etwa,
als
Protestant
in
Nahne
aufgewachsen,
sei
der
erste
Nicht-
Katholik
gewesen,
der
kirchliche
Jugendgruppen
leiten
durfte.
"
Hier
herrschte
ein
großer
Zusammenhalt"
,
erinnert
sich
der
Grünen-
Politiker.
"
Jeder
kannte
jeden."
Wohnen
im
Himmelreich
Nahne
hat
sich
verändert.
Der
größte
Einschnitt
seit
dem
Bau
der
Autobahn
Ende
der
60er-
Jahre
war
das
Neubaugebiet
"
Auf
dem
Stadtfelde"
,
das
wegen
der
dortigen
Straße
eigentlich
nur
"
Himmelreich"
genannt
wird.
Annegret
Gutendorf
verhehlt
nicht,
dass
sie
stolz
ist,
das
Baugebiet
vor
einigen
Jahren
durchgesetzt
zu
haben.
"
Was
bin
ich
dafür
angegriffen
worden!
",
erinnert
sich
die
ehemalige
CDU-
Ratsfrau.
In
den
individuell
gestalteten
Häuschen
wohnen
überwiegend
junge
Familien
–
direkt
neben
der
A
30.
Einem
acht
Meter
hohen
Erdwall
verdanken
sie
es,
dass
der
Lärm
über
sie
hinweggeleitet
wird.
So
beschaulich
es
zugeht
in
Nahne
–
über
allem
schwebt
das
Verkehrsrauschen
von
Autobahn
und
Bundesstraße.
"
Die
Autobahn
ist
das
Schlimmste,
was
uns
passieren
konnte"
,
sagt
Gutendorf.
Direkt
hinter
ihrem
Garten
im
Wiesental
brausen
täglich
knapp
70
000
Fahrzeuge
über
die
A
30
zwischen
Südkreuz
und
Nahne.
Dank
Schallschutzwand
und
Flüsterasphalt
ist
der
Lärm
hier
erträglich.
Schlimmer
ist
es
für
die
Anwohner
des
höher
gelegenen
Höhenweges,
da
der
Schall
nach
oben
dringt.
"
Einige
dachten
damals
in
den
60er-
Jahren,
dass
die
Autobahn
Nahne
mehr
beleben
würde"
,
sagt
Gutendorf.
Jetzt
habe
Nahne
mit
dem
Verkehr
zu
kämpfen
–
und
die
Ansiedlung
des
Marktkaufs
und
der
anderen
Supermärkte
hat
dazu
geführt,
dass
es
in
Nahne
keinen
einzigen
Tante-
Emma-
Laden
mehr
gibt.
Auf
der
Iburger
Straße
verkehren
im
Bereich
Nahne
etwa
28
000
Fahrzeuge
pro
Tag.
Das
war
früher
noch
ganz
anders,
erinnert
sich
Ernst-
August
Entrup.
Er
bewirtschaftet
den
Hof
an
der
Bundesstraße,
dessen
Geschichte
bis
ins
zwölfte
Jahrhundert
zurückreicht.
Ein
schmaler
Weg
führt
parallel
zur
B
51/
68
auf
das
Gehöft.
Wenn
sich
dort
zwei
Autos
entgegenkommen,
wird
es
eng.
"
Das
war
früher
die
Bundesstraße"
,
erzählt
Entrup.
"
Damals
trieben
wir
noch
die
Kühe
darüber
auf
die
Weide"
,
erinnert
er
sich.
"
Da
stellen
sich
dann
zwei
mit
einer
Fahne
auf
die
Straße
–
das
ging!
"
Heute
unvorstellbar.
Bildtexte:
70
000
Autos
passieren
täglich
das
Teilstück
der
A
30
zwischen
Südkreuz
und
der
Abfahrt
Nahne.
Ohne
Lärmschutz
wäre
das
für
die
Nahner
kaum
zu
ertragen.
Hier
geht′s
zum
Himmelreich:
Annegret
Gutendorf
ist
stolz
darauf,
das
Neubaugebiet
durchgesetzt
zu
haben.
Die
Kirche
St.
Ansgar
im
Nahner
Zentrum
spielt
im
Stadtteilleben
noch
immer
eine
wichtige
Rolle.
Fotos:
Hermann
Pentermann
Autor:
Sandra Dorn