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1.
Erscheinungsdatum:
02.08.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unsere
Stadtteile:
Atter,
Historische
Straßenkunde.
Überschrift:
Tod in der Drehtür der Hauptpost
Zwischenüberschrift:
Straßenkunde: Landrat von Ostman kommt 1933 auf tragische Weise ums Leben
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Gutsherr
auf
Leye
und
Honeburg.
Landrat.
Königlich
Preußischer
Geheimer
Regierungsrat.
Noch
mehr
Titel
gefällig?
Bitte
schön:
Landschaftsrat
der
Ritterschaft
des
ehemaligen
Fürstentums
Osnabrück.
Er
hat
es
zu
etwas
gebracht
im
preußischen
Staatswesen,
der
Clemens
August
Freiherr
von
der
Leye.
Überdies
gelang
es
ihm,
den
Gutsbesitz
zu
halten
und
zu
mehren.
Eine
Straße
im
Wohngebiet
Strothe,
auf
altem
Leyer
Besitz
gelegen,
trägt
seit
1972
den
Namen
Landrat-
von-
Ostman-
Straße.
In
der
langen
Ahnenreihe
der
Herren
auf
Leye
verkörpert
Clemens
August
die
siebte
Generation.
Er
kommt
am
23.
Oktober
1861
auf
Gut
Honeburg
zur
Welt.
Die
Schule
fällt
ihm
leicht,
seine
Noten
sind
so
gut,
dass
er
vom
mündlichen
Abitur
befreit
wird.
Er
studiert
Jura,
wird
Gerichtsreferendar
und
schlägt
die
Verwaltungslaufbahn
ein.
Zwischen
1901
und
1919
hat
er
die
schon
genannten
Ämter
inne.
Die
Zeitenwende
nach
dem
Ersten
Weltkrieg
mit
dem
Ende
der
Monarchie
und
der
Abschaffung
der
Adelsprivilegien
lässt
ihn
nicht
unberührt.
Mit
58
Jahren
zieht
er
sich
ins
Private
zurück,
das
aber
die
Gutsverwaltung
einschließt.
Dem
Freiherrn
werden
vielfältige
Begabungen
nachgesagt.
Er
kommt
weit
in
Europa
und
Nordafrika
herum
und
eignet
sich
umfassende
Bildung
an,
kein
Gesprächsthema
ist
ihm
fremd.
Er
ist
ein
guter
Reiter
und
ein
ausdauernder
Tennisspieler.
Diese
Sportarten
mag
man
als
adelstypisch
ansehen,
er
fährt
jedoch
auch
gern
Fahrrad.
Musikalität
beweist
er
auf
dem
Klavier,
gleichzeitig
ist
er
passionierter
Jäger.
1895
heiratet
Clemens
August
die
Reichsfreiin
Eleonore
von
Fürstenberg-
Stammheim.
Sie
bringt
eine
stattliche
Mitgift
in
die
Ehe
ein.
So
hat
man
die
Mittel,
Umbauten
und
Verschönerungen
am
Besitz
Leye
vorzunehmen,
die
den
heutigen,
harmonischen
Gesamteindruck
prägen.
Das
Dach
des
1703
errichteten
Hauptgebäudes
wird
angehoben
und
mit
Ausbauten
versehen.
Die
Gebäudeflügel
rechts
und
links
des
Innenhofes
erhalten
ihre
neobarocken
Erker.
1906
wird
die
Kapelle
angebaut
und
1912
mit
dem
charakteristischen
Kuppeldach
umgestaltet.
1911
lässt
Clemens
August
die
mit
Douglas-
Fichten
bestandene
Allee
vom
Torbogen
an
der
Leyer
Straße
bis
zum
Gut
anlegen.
Er
legt
aber
auch
Wert
auf
neuzeitliche
Installationen
im
Innern.
Um
fließend
Wasser
auch
in
die
Obergeschosse
zu
bekommen,
gibt
er
einen
Wasserturm
in
Auftrag.
Der
ist
heute
noch
neben
der
Einfahrt
von
der
Leyer
Straße
aus
zu
sehen.
Auf
eigene
Kosten
lässt
der
Baron
eine
Stromleitung
von
der
Berger
hoff′schen
Mühle
ziehen.
Dort
wird
nämlich
–
ganz
fortschrittlich
–
Strom
aus
der
Wasserkraft
der
Düte
über
den
eigenen
Bedarf
hinaus
erzeugt.
Die
Gemeinde
Atter
hatte
angeblich
den
Bau
der
Leitung
und
damit
den
Einstieg
in
eine
öffentliche
Stromversorgung
mit
dem
Argument
abgelehnt,
früher
sei
man
mit
dem
Petroleumlicht
doch
auch
gut
zurechtgekommen.
Der
große
stadtnahe
Gutsbesitz
ruft
verschiedene
Pachtinteressenten
auf
den
Plan.
Clemens
August
führt
Verhandlungen
mit
dem
Militärfiskus,
der
auf
der
Suche
nach
einem
Übungsgelände
für
die
Soldaten
der
Westerberg-
Kasernen
ist.
60
Hektar
"
Atterheide"
werden
schließlich
ans
Militär
verpachtet.
Heute
teilen
sich
die
Sportflieger,
die
Reiter
und
landwirtschaftliche
Pächter
das
Areal.
Der
tragische
Unfall
ereignet
sich
am
30.
Juni
1933
auf
dem
Hauptpostamt
an
der
Wittekindstraße.
Der
Baron
betritt
die
Schalterhalle
durch
eine
Drehtüranlage,
die
das
gleichzeitige
Eintreten
und
Verlassen
des
Gebäudes
ermöglicht.
Nicht
jeder
Osnabrücker
ist
mit
der
Handhabung
der
zu
dieser
Zeit
noch
nicht
sehr
verbreiteten
Technik
vertraut.
Ein
hastiger
Passant
gibt
der
Tür
beim
Hinausgehen
einen
zu
starken
Schwung.
Der
72-
jährige
Baron
stürzt
und
schlägt
mit
dem
Kopf
hart
auf
die
Fliesen.
Vermutlich
erleidet
er
eine
Gehirnblutung,
die
mit
den
diagnostischen
Mitteln
der
damaligen
Zeit
aber
nicht
erkannt
wird.
Er
stirbt
am
4.
Juli
1933.
Seine
Witwe
Eleonore
überlebt
ihn
um
volle
37
Jahre.
Bis
zu
ihrem
Tod
1970
wohnt
sie,
von
der
Schwiegertochter
Nora
umsorgt,
im
"
Landhaus"
nahe
Leye.
Fast
hätte
sie
die
Straßenbenennung
nach
ihrem
Mann
noch
miterlebt.
Heute
verwaltet
mit
Dominik
Freiherr
Ostman
von
der
Leye
die
zehnte
Generation
die
Güter.
Bildtexte:
Die
Landrat-
von-
Ostman-
Straße
erinnert
an
den
vielfältig
begabten
Freiherrn.
Clemens
August
Frhr.
Ostman
von
der
Leye
Fotos:
Joachim
Dierks,
Archiv
Autor:
Joachim Dierks