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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Lückenschluss im Hafen entlastet Nadelöhr am Hasetor
 
Enger Dialog mit den Anwohnern
Zwischenüberschrift:
Neue Schienenanbindung zur Hälfte fertiggestellt
 
Projekt ruft Argwohn und Ärger der Bürger hervor
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die neue Schienenanbindung im Industriegebiet Hafen, der Lückenschluss zum Piesberger Zechenbahnhof, nimmt Formen an. Die Hälfte der 710 Meter langen Strecke ist fertiggestellt. Bis Ende September wollen die Stadtwerke das 1, 4 Millionen Euro teure Projekt abschließen.
Vom Lückenschluss erhoffen sich die Verantwortlichen einen weiteren Anstieg des bahngebundenen Güterumschlags, der 2011 ein Rekordniveau von 1, 1 Millionen Tonnen erreicht hatte. Außerdem (und das ist für Stadtwerke-Vorstand Stephan Rolfes mindestens genauso wichtig) soll das derzeitige Nadelöhr zwischen Hafenstraße und Hasetor entlastet werden.
Derzeit enden die Gleise im Hafen überall als Sackgassen. Die Züge müssen auf demselben Weg, auf dem sie gekommen sind, wieder hinausrollen. Der Lückenschluss schafft im Westen eine Anbindung an das bestehende Schienennetz zwischen Piesberg und Eversburg und damit letztlich an die Bahnstrecke zwischen Hannover und Amsterdam.
" Wir brauchen unbedingt den zweiten Ausweg", wies Stephan Rolfes bei einem Ortstermin auf die Bedeutung des Projektes hin. Wenn am Nadelöhr etwas passiere, " dann kommen wir weder mit den Güterzügen noch mit der Nordwestbahn aus dem Hafen heraus". Das sei eine Horrorvorstellung, sagte der Stadtwerke-Vorstand. Der Personenverkehr der Nordwestbahn, deren Werkstätten und Depots sich auf Hafengebiet befinden, würde zusammenbrechen.
Im Februar 2012 hatte die Eisenbahn- und Hafenbetriebsgesellschaft Region Osnabrück (EHB), ein Tochterunternehmen der Stadtwerke, mit dem Bau des Lückenschlusses begonnen. Die Schienen folgen dem Trassenverlauf aus der Vorkriegszeit. In Höhe der Firmenzufahrt am Süberweg sind Arbeiter derzeit mit dem Bau des Bahnübergangs beschäftigt. Auf den verbleibenden 300 Metern bis zum Piesberger Zechenbahnhof ist das Gleisbett bereits vorbereitet. Projektleiter Jürgen Werner rechnet damit, dass der Anschluss bis Ende September vollendet wird. Danach müssen die Anlagen zwischen Piesberg und Eversburg saniert werden, bevor Ende des Jahres der erste Güterzug über die neue Trasse rollen kann.
Insgesamt gestaltet sich das Bauvorhaben schwierig, da es im Erdreich zahlreiche Hinterlassenschaften aus der Vergangenheit gibt: Durch Schornsteinfundamente und Schachtbauwerke, Leitungen und Rohre geraten die Arbeiten immer wieder ins Stocken. Außerdem stellt der Denkmalschutz die Planer vor große Herausforderungen. Eine alte Stützmauer wurde bereits aufwendig restauriert.
Auch für EHB-Geschäftsführer Werner Tegeler ist der Lückenschluss ein Muss. Der Bahnumschlag steige kontinuierlich ein Trend, der sich durch den Ausbau der KLV-Anlage (Kombinierter Lade-Verkehr) auf dem Gelände der ehemaligen Winkelhausenkaserne noch verstärken werde. Derzeit werde dort im Schnitt ein Zug am Tag abgefertigt, künftig sollen es täglich vier bis fünf sein. Nur die neue Schienenanbindung ermögliche termingerechte Gütertransporte.

Bildtexte:
Am Süberweg wird das Gleisbett für den Bahnübergang vorbereitet (Blick Richtung Kanal).
Über den Stand der Arbeiten informierten sich (von links) Projektleiter Jürgen Werner, Werner Tegeler (Geschäftsführer Eisenbahn- und Hafenbetriebsgesellschaft) und Stadtwerke-Vorstand Stephan Rolfes.

Fotos:
Hermann Pentermann

Enger Dialog mit den Anwohnern
Projekt ruft Argwohn und Ärger der Bürger hervor
Osnabrück. Seit mehr als zwei Jahren lassen EHB-Chef Werner Tegeler und seine Stadtwerke-Kollegen kein Bürgerforum im Osnabrücker Nordwesten aus, um über den Eisenbahn-Lückenschluss und andere Entwicklungen im Industriegebiet Hafen zu informieren. Trotzdem ist die Skepsis vieler Bürger geblieben.
Durch die neue Eisenbahnanbindung befürchten sie eine steigende Lärmbelastung. Außerdem fühlen sie sich von Bahnübergängen umzingelt. Es könne der Fall eintreten, dass der Rettungsdienst die Wohnsiedlungen nicht anfahren könne, so ein häufig geäußerter Kritikpunkt.
Auch mit dem Piesberger Gesellschaftshaus und den Dampflokfreunden stehen die Projektverantwortlichen in einem engen Dialog. Kulturveranstaltungen sollen durch den künftig zunehmenden Güterverkehr möglichst nicht beeinträchtigt werden. Für die Dampflokfreunde könnte der Lückenschluss sogar von Vorteil sein. Die historischen Züge könnten künftig über die neue Trasse und durch den Hafen zurück zum Hauptbahnhof fahren. Stadtwerke-Vorstand Stephan Rolfes hält das für vorstellbar.
Autor:
jan


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