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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Buschi erobert sein größeres Reich
Zwischenüberschrift:
Außengehege im Zoo umgebaut
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Auf der Plattform steht schon eine Plastikflasche mit Tee bereit. Zoodirektor Michael Böer geht davon aus, dass das Buschis neuer Lieblingsplatz werden wird. Gestern ist der Orang-Utan mit seiner Partnerin Astrid in das erweiterte Gehege eingezogen.

Orang-Utan Buschi klettert aus der Klappe und schwingt sich am Seil ein Stücken weiter. Dann geht er gemächlich durch den kleinen Gittertunnel. Auf der anderen Seite liegt das neue Außengehege von Buschi und Partnerin Astrid. Seit gestern kann Buschi die angrenzende Schimpansenanlage mitbenutzen und bewohnt statt 80 nun 207 Quadratmeter hinter 3, 9 Zentimeter starkem Sicherheitsglas.

Buschi erkundet das Gehege und klettert auf die neue Holzplattform. Von dort kann er auf die belebteste Kreuzung des Zoos blicken und in die Tierpflegerküche und das tun, was er am liebsten macht: beobachten. " Das Schönste für ihn war die Bauphase", sagt Tierpfleger Detlef Niebler, der Buschi mit großgezogen hat. Denn Orang-Utans seien Beobachter. " Man darf ihm nicht zu genau zeigen, wie was aufgebaut wird, weil er es dann genauso wieder abbaut", fügt der Tierpfleger an. Die Schrauben im umgebauten Schimpansengehege seien jedenfalls alle verschweißt, berichtet Thomas Klöckler, der als Maurer im Zoo arbeitet.

Auch Michael Böer ist überzeugt davon, dass Buschi auf seiner ersten Erkundungstour bereits testet, was er auseinanderbauen könnte. Partnerin Astrid bleibt derweil im Gras sitzen und isst, was sie dort findet: Karotten, Apfelspalten und Melone.

Buschi sitzt immer noch ruhig auf seinem Ausguck und blickt auf die Fotografen, die sich vor dem Gitter versammelt haben. Dann steht er auf und hangelt sich an dem Gitter entlang. Noch teilt er das Außengehege nur mit Astrid. In der nächsten Woche soll eine Weißwangen-Gibbon-Familie einziehen. Zoos gingen immer mehr zu Vergesellschaftung über, so Niebler. " Gibbons und Orang-Utans besiedeln durchaus den gleichen Lebensraum", sagt der Tierpfleger. In dem vergrößerten Gehege sei es nun möglich gewesen, verschiedene Bereiche für die Ansprüche der Tiere einzurichten.

" Die Querseile sind für die Gibbons, die schnellere Bewegungsabläufe haben", sagt Niebler. " Wir haben sozusagen eine Zwei-Etagen-Wohnung errichtet."

Die Orang-Utans seien Energiesparer: ruhig, gesetzt, gelassen, fügt Niebler an. Ganz so ruhig ist das Orang-Männchen nicht immer. Einmal am Tag demonstriere er sein territoriales Imponiergehabe, so Michael Böer. " Dann stellt er die Haare auf, stellt sich hin und brüllt." Bei einer Gehegehöhe von rund neun Metern hätten die Gibbons immer noch die Möglichkeit, sich hochzuschwingen bis Buschi sich beruhigt hat.

" Der Umbau war seit langer Zeit geplant und ist nicht aufgrund des Artikels im " National Geographic" erfolgt", betont Michael Böer. In dem Beitrag hatte der Psychologe Colin Goldner die Orang-Utan-Gehege in Osnabrück kritisiert.

Rund 1, 5 Millionen Euro seien für den Umbau des Geheges für die Menschenaffen im Stile der neuen Tempelanlage " Angkor Wat" eingeplant, so Lisa Josef vom Osnabrücker Zoo. In dieser Anlage stehen Buschi und seinen Mitbewohnern dann fast 500 Quadratmeter zu Verfügung.

Bildtexte:
Auf Erkundungstour: Orang-Utan Buschi klettert in seinem neuen Gehege das ist nicht mehr 80 Quadratmeter groß, sondern 207. Bald bekommt er auch noch neue Mitbewohner: Die Gibbons ziehen ein.
Isst lieber Karotten: Partnerin Astrid.

Fotos:
Egmont Seiler
Autor:
Désirée Therre


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