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1.
Erscheinungsdatum:
23.07.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Begebenheiten
aus
dem
Jahr
1912.
Überschrift:
Ernste Warnung vor Fruchteis.
Zwischenüberschrift:
Juli 1912: Mit dem Aushub des Kanal-Profils wird die Haseniederung aufgefüllt.
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Der
Bau
von
Stadthafen
und
Stichkanal
macht
"
bei
Verwendung
moderner
Arbeitsmaschinen"
gute
Fortschritte.
Das
Osnabrücker
Tageblatt
kündigt
an,
dass
"
der
Weg
von
der
Netterheide
zur
Papierfabrik
der
Brüder
Kämmerer"
(also
die
heutige
Römereschstraße)
vom
12.
bis
zum
20.
Juli
1912
für
Fuhrwerk
und
Reiter
gesperrt
werden
müsse.
Der
Fußgängerverkehr
sei
allerdings
nicht
behindert.
Die
Wegsperrung
ist
erforderlich,
um
das
Kanalprofil
vom
Stadthafen
aus
weiter
nach
Norden
in
Richtung
Hollage
fortführen
zu
können.
Nördlich
dieser
Wegeverbindung
durchzieht
bereits
ein
tiefer
Einschnitt
die
Bodenerhebungen
in
der
westlichen
Ecke
des
Militärübungsplatzes
und
knabbert
im
weiteren
Verlauf
den
südlichen
Ausläufer
des
Piesbergs,
das
"
Pyer
Ding"
,
an.
Der
Reporter
beschreibt
begeistert,
wie
aus
dieser
Baustelle
"
auf
langen
Gleisreihen
in
schneller
Folge
Feldbahnzüge
nach
dem
Hafen
zu
fahren"
.
Der
Boden
wird
verwendet,
um
die
alte
Haseniederung
um
bis
zu
zwei
Meter
aufzufüllen
und
so
dem
künftigen
Uferbereich
des
Hafens
ein
einheitliches
Niveau
zu
geben.
"
Die
schwerste
Bürde
nimmt
den
Menschenhänden
dabei
ein
‚
eherner
Arbeiter′
ab"
,
heißt
es
da
weiter,
"
die
Transportzüge
fahren
auf,
und
mit
jedesmal
einem
einzigen
Griff
langt
eine
große
Dampfschaufel
wie
die
Faust
eines
Giganten
aus
dem
Boden
eine
ganze
Wagenladung
heraus."
Elektrische
Lampen
sind
über
das
ganze
Baugebiet
verteilt,
und
so
wird
auch
nach
dem
Eintritt
der
Dunkelheit
gearbeitet.
Die
Arbeiter
wohnen
in
einer
großen
Baracke,
die
in
der
Nähe
der
Papiermühle
erbaut
wurde.
In
Osnabrück
tritt
die
Hauptversammlung
"
der
Sanitätskolonnen
vom
Roten
Kreuz
in
der
Provinz
Hannover"
zusammen.
In
Fachvorträgen
geht
es
um
"
moderne
Wundbehandlung"
.
Im
Anschluss
werden
ein
Sauerstoff-
Apparat
und
eine
neuartige
Krankentrage
vorgeführt.
Sie
besteht
aus
einem
zerlegbaren,
mit
"
Pneumatikrädern"
versehenen
Wagen.
Zerlegt
und
mit
dem
Fahrrad
verbunden,
kommt
das
Gerät
auf
der
Unglücksstätte
an
und
ist
in
wenigen
Minuten
zusammengesetzt.
Ist
nun
der
Wagen
an
das
Fahrrad
gehängt,
geht
der
Transport
ungleich
schneller
und
"
dem
Kranken
dienlicher
vonstatten,
als
es
bei
den
bisherigen
Einrichtungen
möglich
war"
.
Leicht
lässt
es
sich
Treppen
hinaufbringen
und
dann
bis
an
das
Bett
im
Krankenhaus
fahren.
Unter
der
Überschrift
"
Eine
ernste
Mahnung"
meldet
das
Tageblatt:
Die
Angewohnheit,
besonders
bei
Kindern,
sich
in
erhitztem
Zustande
an
kalten
Getränken
oder
gar
Fruchteis
zu
laben,
hätte
dieser
Tage
einen
elfjährigen
Knaben
beinahe
das
Leben
gekostet.
Er
erkrankte
bald
nach
dem
Genuss
von
Fruchteis
so
heftig,
dass
mehrere
Tage
ernste
Gefahr
für
sein
Leben
bestand.
Eltern
und
Lehrpersonen
können
die
Kinder
nicht
oft
genug
vor
jenen
zweifelhaften
Genüssen
warnen.
Die
an
der
Kokschen
Straße
hergestellte
neue
Eisenbahnunterführung
wird
dem
Verkehr
übergeben.
Der
bislang
benutzte
Überweg
über
die
Eisenbahnstrecke
Wanne–Bremen
wird
aufgehoben
und
gesperrt.
Auf
dem
Deutschen
Städtetag
werden
die
Ergebnisse
einer
Anfrage
an
die
deutschen
Städte
vorgestellt,
an
der
sich
auch
Osnabrück
beteiligt
hat.
Es
wurde
erhoben,
welchen
Anteil
die
Trunksucht
an
den
von
Jahr
zu
Jahr
bedenklich
wachsenden
Armenlasten
habe.
Das
erschreckende
Ergebnis:
zwischen
20
und
30
Prozent!
Die
Zeitung
schreibt:
"
In
Deutschland
gibt
es
mindestens
300
000
Trunkenbolde,
die
mehr
oder
weniger,
meist
aber
mehr,
dem
Stadtsäckel
zur
Last
fallen.
Sie
kosten
laufende
Unterstützungen,
einmalige
Beihilfen
bei
Arbeitsnot
und
im
Winter,
bei
Krankheit
für
Arzt
und
Apotheker,
für
Kranken-
und
Siechenhäuser,
für
Erholungsheime
und
Heilanstalten,
für
Polizei-
und
sonstige
Sicherheitsmaßregeln,
für
Gefängnisse,
Zuchthäuser
und
Irren-
und
Besserungsanstalten,
und
endlich
nach
dem
Tode
an
Unterstützungen
für
Witwen
und
Waisen.
Sie
verursachen
nur
Unkosten
und
bringen
nie
etwas
ein,
sodass
eine
Stadt
nicht
nur
ihre
Steuerkraft
verliert,
sondern
auch
noch
Unsummen
hinzuzahlen
muss.
Notwehr
ist
am
Platze!
"
Als
Abwehrmittel
empfiehlt
der
Vortragende
ausgiebige
Aufklärung
durch
Wort
und
Schrift
und,
wenn
sie
ihr
Ziel
verfehlt
hat,
eine
"
organisierte
Trinkerfürsorge"
.
Der
bargeldlose
Zahlungsverkehr
ist
zumindest
für
Privatpersonen
noch
in
weiter
Ferne.
Im
amtlichen
Teil
des
Tageblattes
geben
die
Städtische
Steuerkasse
und
das
Einziehungsamt
ein
Verzeichnis
der
Straßen
bekannt,
in
denen
in
der
Woche
vom
10.
bis
15.
Juli
die
staatlichen
und
städtischen
Abgaben
für
das
2.
Vierteljahr
1912
nach
Art
einer
Haustürsammlung
"
abgeholt"
werden.
In
den
überregionalen
Meldungen
taucht
der
polnische
Arbeiter
Joseph
Kalka
von
der
Grube
Bismarck
in
Offleben
(bei
Neuhaldensleben)
auf.
Er
wollte
einen
Hering,
den
er
an
eine
Schnur
gebunden
hatte,
an
dem
Draht
der
Starkstromleitung
"
schmoren
lassen"
.
Er
kletterte
trotz
Warnung
an
dem
eisernen
Mast
hoch,
um
den
Hering
an
der
Schnur
über
den
Draht
zu
werfen.
Als
die
Schnur
den
Draht
berührte,
erhielt
K.
einen
elektrischen
Schlag,
der
ihn
sofort
tötete.
Im
Geschäftsbericht
der
hiesigen
Handelskammer
wird
einigen
Sparkassen
vorgeworfen,
dass
sie
zu
bankmäßiger
Tätigkeit
übergegangen
seien,
seitdem
die
Einführung
des
Scheck-
und
Kontokorrent-
Verkehrs
gestattet
ist.
Der
Zeitungsredakteur
ist
anderer
Meinung.
Die
Banken
sollten
sich
nicht
beschweren.
Eher
könnte
darüber
geklagt
werden,
dass
Bankinstitute
und
Genossenschaften
sich
durch
die
Bezeichnung
"
Sparkasse"
den
Anschein
zu
geben
suchen,
als
wären
sie
öffentliche
Anstalten.
Der
Juli
ist
der
Monat
der
Schützenfeste,
damals
wie
heute.
Der
Schützenverein
Lustgarten
etwa
lässt
verlauten:
"
Kompagniebefehl.
Die
erste
Kompagnie
tritt
morgen
nachmittag
2
½
Uhr
bei
Gastwirt
Hengst,
Augustenburger
Straße,
an.
Leichte
Gewehre
zum
Ausmarsch
sind
daselbst
leihweise
zu
haben.
Gezeichnet:
Dunkhorst,
Hauptmann."
Der
Marsch
führt
zum
Festplatz
Bellevue.
Am
Montagvormittag
schließlich
ist
das
Vogelschießen.
"
Für
Unterhaltungen,
Kinderbelustigungen
usw.
ist
auch
diesmal
in
ausgiebigstem
Maße
gesorgt."
Bildtext:
Vorne
die
Nette,
im
Hintergrund
der
Schornstein
der
Flachsspinnerei
an
der
Bramscher
Straße.
Foto:
Foto
aus
Spratte,
Bild-
Archiv
Alt-
Osnabrück
Band
3,
Wenner
Autor:
Joachim Dierks