User Online: 1 |
Timeout: 21:36Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
04.07.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historische
Anmerkungen
zur
Sutthauser
Mühle.
Nutzung,
technische
Details,
Baumaßnahmen.
Überschrift:
Schöner wohnen in der Wassermühle.
Zwischenüberschrift:
Die "richtige" Sutthauser Mühle liegt südlich des Gasthauses im Gutsbezirk.
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Um
1915
klapperte
munter
die
Mühle,
und
es
rauschte
der
Bach,
wie
die
kolorierte
Ansichtskarte
zeigt.
Heute
leitet
die
Düte
nach
wie
vor
ihr
Wasser
an
der
Sutthauser
Mühle
vorbei,
aber
das
Mühlrad
ist
nicht
mehr
betriebsbereit.
Bis
1959
wurde
hier
gemahlen,
dann
verfiel
die
Mühle.
Ihre
Grundmauern
stammen
aus
der
Zeit
um
1407.
"
Wir
haben
das
Mühlrad
1983
instand
gesetzt
und
neue
Schaufelbleche
einschweißen
lassen"
,
sagt
Thomas
Biege,
"
weil
wir
Strom
erzeugen
wollten,
aber
die
Fließgeschwindigkeit
reichte
nicht
aus."
Seine
Frau
Beate
ist
die
Enkelin
des
letzten
Müllers
Gottfried
Voss.
Als
der
1981
starb,
erbte
sie
das
total
heruntergekommene
Anwesen
und
machte
sich
mit
ihrem
Mann
an
die
Restaurierung.
Ihr
Ziel:
Wohnen
in
der
Mühle.
"
Wer
hat
das
schon?
",
so
Thomas
Biege,
"
es
war
ein
Riesen-
Abenteuer."
Am
Ende
der
dreijährigen
Restaurierungsphase
war
ein
Traum
von
einem
Wohnhaus
im
denkmalgeschützten
Ensemble
entstanden,
den
das
Ehepaar
für
sich
und
die
beiden
kleinen
Kinder
wahr
gemacht
hatte.
Das
ökologische
Sahnehäubchen
oben
drauf,
die
regenerative
Energieerzeugung
durch
Wasserkraft,
fiel
jedoch
bald
in
sich
zusammen.
"
Das
Mühlrad
drehte
sich
so
langsam,
dass
wir
aufwendige
Getriebe
dazwischensetzen
mussten,
damit
der
Generator
ausreichend
auf
Touren
kam.
Und
dann
war
das
furchtbar
laut,
und
das
ganze
Gebäude
schüttelte
sich
und
ächzte,
da
haben
wir
doch
lieber
davon
Abstand
genommen"
,
begründet
Thomas
Biege
das
nachfolgende
Einmotten
der
Antriebstechnik.
Hinzu
kam,
dass
die
Mühle
keinen
richtigen
Stau
als
ausgleichendes
Reservoir
hat.
"
Wenn
wir
das
Wehr
schließen
und
nicht
aufpassen,
dann
steht
der
ganze
Park
des
Marienheims
unter
Wasser"
,
erinnert
Biege
an
unliebsame
Ereignisse,
die
der
Schlosspark
auch
ohne
sein
Zutun
in
der
jüngeren
Vergangenheit
erleben
musste,
als
nach
Starkregenfällen
das
Dütebett
nicht
ausreichte,
um
die
Wassermassen
geordnet
abzuführen.
Auch
ohne
drehendes
Mühlrad
sind
die
Eheleute
gut
beschäftigt.
Beate
ist
Lehrerin,
Thomas
Diplom-
Pädagoge
und
Trainer
für
Neuro-
Linguistisches
Programmieren.
Für
sein
Coaching-
Institut
hat
er
moderne
Seminarräume
in
die
ehemalige
Remise
neben
der
Mühle
eingebaut.
Eine
Woche,
nachdem
alles
fertig
war,
fällte
im
Januar
2007
der
Orkan
"
Kyrill"
eine
Fichte,
die
den
Giebel
der
Remise
durchschlug.
Aus
dem
Tagungsraum
konnte
man
in
den
Himmel
gucken.
In
einer
Nacht-
und
Nebel-
Aktion
gelang
es
den
Bieges
mithilfe
der
Freiwilligen
Feuerwehr
Sutthausen,
das
Dach
abzudichten,
bevor
der
nächste
Regen
kam
und
den
guten
Fußboden
und
die
Kommunikationstechnik
vernichtet
hätte.
Auf
der
alten
Ansicht
sieht
man
im
Vordergrund
einen
Holzschuppen
mit
einem
quer
zur
Fließrichtung
der
Düte
angebrachten
Mühlrad.
"
Das
war
die
alte
Ölmühle"
,
weiß
Thomas
Biege,
"
deren
Rad
wurde
von
den
Fischteichen
gespeist."
Mit
der
Statik
war
es
wohl
schon
damals
nicht
zum
Besten
bestellt,
wie
der
schräg
ins
Flussbett
getriebene
Stützbalken
verrät.
Jedenfalls
war
der
Anbau
längst
weg,
als
Biege
vor
35
Jahren
nähere
Bekanntschaft
mit
der
Mühle
schloss.
Über
dem
Schuppen
erhebt
sich
die
Turmspitze
der
Magdalenenkapelle.
Zusammen
mit
der
Mühle
und
dem
Herrenhaus
von
1696,
in
dem
sich
heute
die
von
Thuiner
Schwestern
geleiteten
Berufsfachschulen
befinden,
gehört
die
neuromanische
Kapelle
von
1894
zu
den
historisch
bedeutsamen
Gebäuden
des
Gutes
Sutthausen.
Wenn
auf
dem
aktuellen
Foto
der
Turm
nicht
zu
sehen
ist,
so
liegt
es
einfach
nur
daran,
dass
der
Mühlenkolk
unterhalb
des
Wehrs
heute
dermaßen
dornröschenhaft
zugewachsen
ist,
dass
aus
exakt
der
gleichen
Position
nur
Blattwerk
zu
sehen
wäre.
Wenn
von
der
"
Sutthauser
Mühle"
die
Rede
ist,
denken
viele
Osnabrücker
an
das
Gasthaus
dieses
Namens
150
Meter
weiter
nördlich,
Vereinslokal
des
MGV
"
Sängerlust"
und
Austragungsort
der
jährlichen
"
Sutthauser
Mahlzeit"
des
Bürgervereins.
Um
die
Verwirrung
noch
zu
steigern,
trägt
das
Gasthaus
die
Postanschrift
An
der
Sutthauser
Mühle
1.
Dort
ist
aber
gar
keine
Mühle.
Der
Eigentümer
der
"
richtigen"
Mühle,
Postanschrift
Gut
Sutthausen
4,
kann
das
Rätsel
auflösen.
Biege:
"
Der
Fachwerkbau
stand
als
Müllerhaus,
also
Wohnhaus
des
Müllers,
direkt
gegenüber
der
Mühle
an
der
Düte.
Der
Müller
hatte
eine
Schankkonzession.
So
konnte
er
den
auf
Abfertigung
wartenden
Bauern
die
Zeit
verkürzen.
Doch
das
passte
dem
Gutsherrn
von
Korff
nicht,
der
damit
verbundene
Trubel
wurde
ihm
zu
viel.
Er
ließ
1889
das
Müllerhaus
samt
Schankbetrieb
kurzerhand
aus
dem
engeren
Gutsbereich
entfernen
und
an
den
heutigen
Standort
umsetzen."
Der
das
damals
mit
sich
geschehen
lassen
musste,
ist
der
Urgroßvater
von
Beate
Biege,
Fritz
Voss.
Sein
Name
ist
bis
heute
auf
dem
Originalschild
aus
jener
Zeit
über
dem
Eingang
zur
Gaststätte
zu
lesen.
Bildtexte:
Wassermühle
und
Turm
der
Magdalenenkapelle
im
Gutsbezirk
Sutthausen
waren
um
1915
ein
beliebtes
Fotomotiv
–
so
wie
auf
dieser
zeitgenössischen
Postkarte.
Dichter
Bewuchs
hindert
den
Fotografen
heute,
die
Perspektive
von
1915
einzunehmen.
Fotos:
Joachim
Dierks/
Ansichtskarte
aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken
Autor:
Joachim Dierks