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1.
Erscheinungsdatum:
26.06.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Grenzziehung
aus
dem
Jahr
1964
mit
neuen
Zuordnungen
bringt
Einbußen
für
das
historische
Eversburg.
Einzelheiten,
Zeitzeugen.
Überschrift:
Grenzfälle und Gegensätze.
Zwischenüberschrift:
Die Statistiker meinten es nicht gut mit Eversburg.
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Hamburg
nennt
sich
das
Tor
zur
Welt.
Eversburg
hat
keine
solchen
Allüren,
kann
aber
mithalten.
So
viele
Grenzfälle
wie
hier
gibt
es
in
der
ganzen
Stadt
nicht.
Ob
Rubbenbruchsee,
Briten-
Kaserne
an
der
Landwehrstraße,
Stichkanal
oder
ehemaliges
Landesgestüt
–
das
gefühlte
Eversburg
ist
riesig;
das
tatsächliche
etwas
kleiner.
Alle
vier
genannten
Ziele
liegen
außerhalb
Eversburgs:
der
See
größtenteils
am
Westerberg,
der
Kanal
in
Pye.
Die
Kaserne
liegt
in
Atter.
Und
das
ehemalige
Landesgestüt,
mit
seinen
immer
noch
erhaltenen
Bruchsteinhäusern
an
der
Petrusallee,
wird
heute
dem
Stadtteil
Hafen
zugerechnet.
Schuld
ist
die
Grenzziehung
für
das
statistische
Jahrbuch
aus
dem
Jahr
1964.
Unfair,
finden
die
Autoren
der
Chronik
von
Eversburg
zu
Recht:
"
Die
heute
gültigen
offiziellen
Grenzen
sind
[…]
aus
recht
willkürlichen
Motiven
heraus
gezogen
worden
und
sind
daher
aus
historischen
Gründen
für
Eversburg
[…]
nicht
wirklich
gerecht."
Stimmt!
Doch
genug
davon,
was
Eversburg
nicht
ist.
Eversburg
war
und
ist
ein
Stadtteil
der
Gegensätze.
Verrufen
und
verbaut,
grün
und
beschaulich.
Da
sind
die
Hochhaustürme
an
der
Föhrenstraße,
und
keine
200
Meter
weiter
befindet
sich
ein
Wohngebiet,
wie
es
bürgerlicher
kaum
sein
könnte.
Da
ist
die
Atterstraße,
die
von
unansehnlichen
Wohnblöcken
und
der
traurigen
Erinnerung
an
Stärkefabrik
und
späteres
Ihr-
Platz-
Lager
dominiert
wird.
Aber:
Versteckt
liegt
hier
der
Eversburger
Bahnhof,
ein
wiederentdecktes
architektonisches
Prachtstück,
das
seit
Kurzem
das
gehobenen
Ansprüchen
genügende
Fisch-
Restaurant
Gezeiten
beherbergt.
Gegensätze
gab
es
in
dieser
Ecke
auch
früher.
An
der
berüchtigten
Papenhütte
am
Kiefernweg
entstand
schon
lange
vor
dem
Zweiten
Weltkrieg,
was
heute
als
sozialer
Brennpunkt
bezeichnet
wird.
"
Es
war
Leichtsinn,
da
als
Außenstehender
alleine
durchzugehen"
,
sagt
der
gebürtige
Eversburger
Heinz
Wichmann
(79)
.
Vor
allem
am
Pfingstwochenende,
wenn
fahrendes
Volk
aus
der
ganzen
Region
zusammenkam,
sei
es
hoch
her
gegangen
–
sogar
mit
Säbeln.
Nur
wenige
Hundert
Meter
weiter
die
Atterstraße
hoch
eröffnete
im
Saal
bei
Klatte
ein
Kino.
Das
Scala
(später
Odeon)
wechselte
zweimal
die
Woche
den
Film
und
zeigte
Stars
wie
Heinz
Rühmann
und
Marika
Rökk.
Genauso
viel
Leben
herrschte
am
Dreschkasten
von
Franz
Remme.
In
den
50er-
Jahren
war
die
Gegend
wesentlich
dünner
besiedelt,
fast
jeder
hatte
ein
Stück
Land
und
baute
Getreide
an.
Inzwischen
gibt
es
in
Eversburg
nur
noch
wenige
unbebaute
Flächen.
Die
grüne
Lunge
versteckt
sich
abseits
der
großen
Wersener
Straße:
Das
Natruper
Holz
erstreckt
sich
südlich
bis
unterhalb
von
Barenteich
und
Sedanstraße
und
ist
Eingangstor
für
ein
Naherholungsgebiet,
das
nahtlos
in
das
Heger
Holz
übergeht.
Mittendrin
liegt
das
heutige
Klinikum
Natruper
Holz,
ein
Gebäude
mit
einer
ungeheuer
spannenden
Geschichte.
Die
Nazis
wollten
dort
ein
riesiges
Lazarett
für
die
Wehrmacht
einrichten,
kamen
aber
nicht
über
den
Rohbau
hinaus.
Die
Bomben
verschonten
zwar
einen
Großteil
des
Baus,
er
verfiel
jedoch
in
den
Nachkriegsjahren.
Steine
waren
damals
Mangelware,
und
so
bedienten
sich
die
ausgebombten
Eversburger.
Einige
fanden
hier
auch
Unterschlupf,
es
drohte
die
Entwicklung
zum
Elendsviertel.
Anfang
der
1960er
erinnerte
man
sich
schließlich
bei
der
Bundeswehr
an
die
Ruine
und
errichtete
ein
Krankenhaus
für
Soldaten
und
Zivilpersonen.
Zu
dieser
Zeit
startete
auch
ein
weiteres
bemerkenswertes
Bauprojekt.
Mit
Spendengeld
aus
aller
Welt
wurde
an
der
Wersener
Straße
die
serbisch-
orthodoxe
Kirche
Osnabrücks
gebaut.
Die
Gemeinde
war
entstanden
aus
der
Gruppe
der
serbischen
Kriegsgefangenen,
die
nach
1945
ihr
Lager
an
der
Landwehrstraße
zur
Wohnstätte
umfunktioniert
hatten.
Mit
der
evangelischen
St.-
Michaelis-
Kirche,
der
katholischen
Liebfrauenkirche
und
der
vor
zehn
Jahren
errichteten
Basharat-
Moschee
der
muslimischen
Ahmadiyya-
Gemeinde
macht
sie
Eversburg
zu
einem
der
religiös
vielfältigsten
Stadtteile.
Eine
starke
Position
hat
der
Bürgerverein
Eversburg.
Mit
rund
800
Mitgliedern
ist
er
ungewöhnlich
groß.
Groß
heißt
auch
seit
20
Jahren
sein
Vorsitzender,
Friedhelm
Groß.
Den
Erfolg
erklärt
er
sich
so:
"
Wir
sind
eine
aktive
Truppe
und
verstehen
uns
als
Bindeglied
zwischen
Verwaltung
und
Bürger."
Ein
weiteres
Gotteshaus
zeugt
von
den
Anfängen
Eversburgs:
die
Kapelle
Maria
Trost
an
der
Straße
Die
Eversburg.
Sie
ist
das
einzige
Überbleibsel
eines
Wasserburg-
Ensembles,
das
dem
Stadtteil
seinen
Namen
gab.
Die
Burg
wurde
wohl
im
14.
Jahrhundert
erbaut,
um
in
unruhigen
Zeiten
die
Grenze
zur
bedrohlichen
Grafschaft
Tecklenburg
zu
sichern.
Die
Landwehrstraße
verläuft
noch
in
großen
Teilen
genau
an
der
Stelle,
wo
die
Landwehr
damals
die
Bewohner
vor
Eindringlingen
schützte.
Sie
bestand
aus
zwei
parallelen
Wällen
mit
dichtem
Dornenbewuchs.
Die
wohl
beste
Zeit
hatte
die
Burg
im
18.
Jahrhundert,
unter
Dompropst
Ferdinand
von
Kerssenbrock.
Er
leitete
das
Wasser
vom
Piesberg
um
und
schuf
eine
imposante
Gartenanlage.
Doch
auch
die
Umgebung
wurde
schöner.
Wege
wurden
ausgebessert,
Alleen
geschaffen.
Darunter
auch
die
bereits
erwähnte
Petrusallee,
die
wie
erwähnt
heute…
Aber
lassen
wir
das!
Bildtexte:
Namensgebend
für
den
Stadtteil:
die
Alte
Eversburg,
hier
das
Herrenhaus.
Stand
schon
zu
Zeiten
der
Eversburg:
die
Kapelle
Maria
Trost
aus
dem
Jahr
1701.
Aus
dieser
Ruine
entstand
das
Bundeswehrkrankenhaus,
heute
sitzt
hier
das
Klinikum
Natruper
Holz.
Fotos:
Archiv
Bürgerverein
Eversburg
Archiv-
Foto:
Klaus
Lindemann
Autor:
Hauke Petersen