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1.
Erscheinungsdatum:
23.06.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Nachhaltigkeitsgipfel
Rio+
20.
Überschrift:
Ein banger Blick auf die Welt
Geschichte der gescheiterten Gipfel
Zwischenüberschrift:
Der Erdgipfel in Rio ist zu Ende – Mit dem Ergebnis kann niemand zufrieden sein
Artikel:
Originaltext:
Rio
de
Janeiro.
Es
ging
um
nicht
weniger
als
die
Zukunft
der
Erde
und
ihrer
sieben
Milliarden
Menschen.
Doch
beim
Megagipfel
Rio+
20
prallten
unterschiedliche
Welten
mit
Macht
aufeinander.
Gut
gemeint
ist
noch
nicht
gut
gemacht,
ist
ein
Eindruck,
der
bleibt.
Die
17-
jährige
Brittany
Trilford
hatte
den
Weltenlenkern
ganz
zu
Beginn
des
Gipfels
eine
klare
Ansage
gemacht:
"
Ich
stehe
hier
mit
Feuer
im
Herzen.
Ich
bin
verwirrt
und
verärgert
über
den
Zustand
der
Welt.
Wir
sind
hier,
um
die
von
uns
allen
verursachten
Probleme
zu
lösen
und
sicherzustellen,
dass
wir
eine
Zukunft
haben"
,
so
stimmte
die
Schülerin
aus
Neuseeland
die
mehr
als
100
Staats-
und
Regierungschefs
auf
den
Rio+
20-
Gipfel
ein.
Heraus
kam
aber
nur
ein
Kompromiss
auf
geringstem
Nenner
–
und
keiner
kann
wirklich
zufrieden
sein.
Das
Ergebnis
ist
eine
Erklärung
mit
dem
Titel
"
Die
Zukunft,
die
wir
wollen"
.
Kernpunkte
sind
die
Aufwertung
des
UN-
Umweltprogramms
(UNEP)
,
die
Ausformulierung
von
Nachhaltigkeitszielen
bis
2015
und
ein
klares
Bekenntnis
zu
ressourcenschonendem
Wirtschaften
(Green
Economy)
.
Doch
die
meisten
Teilnehmer
der
UN-
Konferenz
zur
nachhaltigen
Entwicklung
waren
sich
einig,
dass
Rio
nur
einen
ganz
zaghaften
Schritt
hin
zu
diesem
Ziel
brachte.
Dennoch
ist
der
Gipfel
bis
einschließlich
gestern
von
Hektik
geprägt.
Hinter
den
Kulissen
wird
weiter
verhandelt.
Die
UN-
Maschinerie
läuft
auf
Hochtouren.
Einzelne
Länder
oder
UN-
Programme
starten
Initiativen,
um
das,
was
im
Abschlussdokument
so
unpräzise
klingt,
doch
noch
zu
konkretisieren.
Es
geht
um
konkrete
Vorgaben
für
energieeffiziente
Beleuchtung
oder
Schutzprogramme
für
Ozeane.
Es
geht
auch
um
Geld,
um
Verantwortung,
um
den
Willen,
vorzupreschen,
um
aus
dem
Minimalkonsens
doch
noch
mehr
zu
machen.
Müde
Gesichter
in
den
Fluren
vor
den
Verhandlungsräumen.
Auf
der
Herrentoilette
putzen
sich
Anzugträger
eilig
die
Zähne,
um
mit
frischem
Atem
weiter
zu
verhandeln.
Immer
wieder
kommen
Vertreter
von
Initiativen
und
verteilen
Flyer.
Auf
vielen
Pressetischen
stapeln
sich
die
Zettel,
die
ab
und
zu
von
Reinigungskräften
abgeräumt
werden.
Nachhaltig
oder
umweltfreundlich
ist
das
nicht.
Nachhaltig
und
umweltfreundlich
ist
es
auch
nicht
auf
den
Fluren.
Mülleimer
stehen
dort,
immer
zwei
nebeneinander.
Einer
für
Müll,
der
recycelt
werden
kann.
Einer
für
Müll,
der
nicht
recycelt
werden
kann.
Doch
was
in
welchen
Behälter
gehört,
ist
kaum
jemandem
klar
oder
interessiert
nicht.
Und
so
mischt
sich,
was
getrennt
werden
soll.
Der
Protest
hat
während
der
Tage
in
Rio
zugenommen.
Im
sogenannten
Riocentro
etwa
gehen
Jugendliche
rückwärts
über
das
Gelände,
um
den
Rückschritt
zu
verdeutlichen.
Zwischen
zwei
großen
Konferenzgebäuden
protestierten,
mit
Tüchern
wedelnd,
Frauen
aus
aller
Welt.
Sie
fordern
mehr
Verantwortung
für
Frauen,
gerade
im
Bereich
Umwelt-
und
Klimapolitik.
Die
Jugend
treibt
den
Protest
voran.
Es
ist
ihre
Zukunft,
um
die
es
geht,
heißt
es
immer
wieder.
Brasilianische,
ägyptische
und
deutsche
Klimabotschafter
des
Projektes
"
youthinkgreen"
–
unter
ihnen
drei
Schüler
der
Osnabrücker
Ursulaschule
–
verteilen
grüne
Fäden
an
Entscheidungsträger
und
Experten
–
als
Hoffnung
und
Mahnung.
Auch
die
Älteren
erheben
ihre
Stimmen.
Eine
einflussreiche
Gruppe
um
Jimmy
Carter,
den
ehemaligen
brasilianischen
Präsidenten
Fernando
Cardoso
und
die
ehemalige
norwegische
Premierministerin
Gro
Harlem
Brundtland
meldet
sich
zu
Wort
und
kritisiert,
dass
das
Abschlussdokument
von
Rio+
20
nicht
die
Antwort
sei,
die
notwendig
ist,
um
den
Planeten
und
die
Menschen
zu
schützen.
Brundtland
kann
gut
nachvollziehen,
dass
sich
nun
Frustration
breitmache.
Sie
hat
bei
mehreren
Veranstaltungen
in
Rio
gesprochen,
wirkte
sehr
energisch.
Doch
auch
ihre
Worte
haben
nicht
geholfen.
(mit
dpa)
*
Tobias
Romberg
ist
Journalist
sowie
außerdem
Lehrer
an
der
Osnabrücker
Ursulaschule
und
bildet
dort
Schüler
zu
Klimabotschaftern
aus
–
als
Teil
eines
internationalen
Projekts
mit
zwölf
Ländern
der
Welt.
Bildtext:
Vor
allem
die
Ureinwohner
vieler
Staaten
haben
–
vergeblich
–
beim
Erdgipfel
in
Rio
auf
handfeste
Ergebnisse
gehofft,
weil
besonders
ihr
Lebensumfeld
wie
zum
Beispiel
die
Regenwälder
viel
mehr
Schutz
benötigt.
Foto:
Reuters
Kommentar
Geschichte
der
gescheiterten
Gipfel
Jetzt
kommt
wieder
die
Zeit
der
Schönredner.
Aber
sie
können
sich
die
Mühe
sparen:
Die
Mammut-
Konferenz
in
Rio
ist
ein
weiteres
Kapitel
in
der
Geschichte
der
gescheiterten
Gipfel.
Die
politischen
Akteure
–
dazu
gehört
auch
der
neue
Bundesumweltminister
Peter
Altmaier
–
sollten
aufhören,
sich
fortwährend
in
die
Tasche
zu
lügen
und
zu
versuchen,
jeder
noch
so
butterweichen
Absichtserklärung
etwas
Sinniges
abzugewinnen.
Denn
die
Abschlusserklärung
von
Rio
fügt
sich
ein
in
die
Reihe
so
vieler
anderer
Resolutionen,
die
keinen
Deut
wert
sind.
Die
kolossalen
Herausforderungen
der
Menschheit
müssen
gleichwohl
gelöst
werden.
Und
weil
dies
offensichtlich
im
UN-
Format
nicht
mehr
gelingen
kann,
verspricht
Rettung
allein
ein
radikales
Umsteuern
der
Verhandlungsmaschinerie.
Nicht
mehr
gigantische
Gipfel
mit
Folklore-
Faktor
sind
gefragt,
sondern
konzise
Konferenzen:
Die
führenden
Staaten
mit
energieintensiven
Branchen
wie
Stahl
und
Kohle
könnten
so
im
Sinne
aller
wegweisende
Übereinkünfte
treffen.
Oder
Länder,
die
allesamt
über
für
die
Zukunft
der
Welt
existenzielle
Rohstoffe
verfügen.
So
wäre
Schluss
mit
dem
Gemurkse
der
Gutmenschen
und
Absichtserklärer.
Das
Versagen
der
großen
Politik
bürdet
dem
Einzelnen
eine
hohe
Verantwortung
auf.
Nur
wenn
die
Einsicht
wächst,
auch
im
Kleinen
durch
einen
anderen
Lebensstil
einen
Beitrag
zu
leisten,
wird
möglich,
was
die
Rio-
Abschlusserklärung
so
großspurig
verkündete:
die
Zukunft,
die
wir
wollen.
Autor:
Tobias Romberg, Klaus Jongebloed