User Online: 1 |
Timeout: 21:51Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
21.06.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unsere
Stadtteil:
Fledder
Historischer
Rückblick
Überschrift:
Ein Leben für die Arbeiterbewegung
Zwischenüberschrift:
Straßenkunde: Klöckner-Betriebsrat und Gewerkschaftsführer Franz Lenz
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wenn
man
einen
aktuellen
Stadtplan
über
einen
30
Jahre
älteren
schiebt,
dann
entdeckt
man,
dass
die
heutige
Franz-
Lenz-
Straße
mitten
durch
die
Werkshallen
des
Klöckner-
Stahlwerks
führte,
wenn
sie
denn
nicht
zuvor
abgerissen
worden
wären.
Franz
Lenz
ist
somit
einer
der
vermutlich
nicht
sehr
zahlreichen
Menschen
auf
dieser
Erde,
nach
denen
eine
Straße
benannt
wurde,
die
direkt
an
seiner
ehemaligen
Werkbank
vorbeiführt.
Diese
Konstellation
ergab
sich
dadurch,
dass
im
Jahr
1988
im
Stahlwerk
der
Ofen
aus
war.
Die
Stahlproduktion
wurde
eingestellt
und
auch
der
Schmiedebereich
zurückgefahren.
Der
Strukturwandel
in
der
westdeutschen
Schwerindustrie
hatte
dem
Standort
Osnabrück
einen
steten
Rückgang
an
Beschäftigten
und
Produktionsfeldern
beschert.
Erhalten
blieb
von
dem
Riesenkomplex
nur
ein
kleinerer
Teil
am
östlichen
Rand,
der
unter
der
Firmierung
Magnum
mechanische
Bearbeitung
und
Behälterbau
betreibt.
Seit
1998
gehört
IAG
Magnum
zur
Georgsmarienhütte
Holding.
Der
westliche
Bereich
des
Stahlwerksgeländes
wurde
mit
Ausnahme
des
alten
Klöckner-
Verwaltungsgebäudes
dem
Erdboden
gleichgemacht,
von
Altlasten
befreit
und
als
"
Gewerbegebiet
Hasepark"
für
neue
Nutzungen
erschlossen.
Eine
wichtige
Rolle
spielt
dabei
als
Erschließungsstraße
die
1997
so
benannte
Franz-
Lenz-
Straße.
Sie
zweigt
direkt
hinter
dem
Hauptbahnhof
von
der
Hamburger
Straße
ab.
In
ihrem
ersten
Teil
deckt
sie
sich
mit
der
alten
Bessemerstraße,
die
auf
die
Klöckner-
Verwaltung
zulief.
Sodann
durchschneidet
sie
diagonal
das
alte
Werksgelände
und
trifft
bei
der
Rosenburg
auf
die
Buersche
Straße.
Einige
neue
Gewerbebetriebe
haben
sich
zu
beiden
Seiten
der
Franz-
Lenz-
Straße
angesiedelt.
Es
ist
aber
auch
noch
viel
Platz
für
neue
Unternehmungen
vorhanden.
Namenspatron
Franz
Lenz
wurde
1908
in
Belm
geboren.
Mit
15
Jahren
begann
er
in
der
Eisengießerei
Weymann
eine
Lehre
als
Former.
Nach
der
Weltwirtschaftskrise
1929
arbeitslos
geworden,
trat
er
der
KPD
bei.
Die
bloße
Mitgliedschaft
reichte
den
Nazis,
um
ihn
1933
über
mehrere
Wochen
in
Schutzhaft
zu
nehmen.
Aus
den
Aufzeichnungen
seines
Sohnes,
des
Bundestagsabgeordneten
und
Bürgermeisters
von
Bremerhaven,
Werner
Lenz,
wurde
nach
dem
Krieg
bekannt,
dass
Franz
Lenz
in
einem
konspirativen
Kreis
von
Regimegegnern
mitarbeitete,
die
Pläne
für
die
Zeit
nach
Hitler
schmiedeten.
Die
"
Eekenpacht"
,
ein
Kotten
in
Holperdorp
bei
Bad
Iburg,
diente
als
geheimer
Versammlungsort.
Nach
dem
Krieg
stieg
Franz
Lenz
rasch
zum
Betriebsratsvorsitzenden
des
Stahlwerks
Osnabrück
auf.
Energisch
stellte
er
sich
gegen
die
von
der
britischen
Besatzungsmacht
geplanten
Demontagen
in
seinem
Werk.
Mit
Erfolg.
Wiederaufbau
von
Werk
und
Stahlproduktion
machten
rasche
Fortschritte.
Sobald
sich
die
deutschen
Industriegewerkschaften
neu
formiert
hatten,
wechselte
Lenz
in
die
Stellung
eines
hauptberuflichen
Gewerkschaftssekretärs.
Von
Oktober
1947
bis
zu
seinem
Eintritt
in
den
Ruhestand
1974
leitete
er
als
Erster
Bevollmächtigter
die
Verwaltungsstelle
der
IG
Metall
in
Osnabrück.
Unter
seiner
Ägide
wuchs
die
Mitgliederzahl
von
6000
auf
21
000.
Ebenfalls
seit
1947
war
Lenz
Mitglied
der
SPD.
Kurze
Zeit
war
er
Mitglied
im
Osnabrücker
Stadtrat,
richtete
dann
aber
sein
Hauptaugenmerk
auf
die
Sozialpolitik.
Von
1956
bis
1975
war
er
ehrenamtlicher
Vorsitzender
der
LVA
Hannover,
außerdem
über
viele
Jahre
im
Verwaltungsausschuss
des
Arbeitsamts
und
im
Verwaltungsrat
der
Stadtsparkasse.
Zu
seinem
80.
Geburtstag
würdigten
ihn
die
Laudatoren
als
"
engagierten
Sozialpolitiker,
überzeugten
Gewerkschafter
und
leidenschaftlichen
Osnabrücker"
.
Weniger
bekannt
war,
dass
Lenz
mit
Begeisterung
die
Segelfliegerei
förderte
und
lange
Jahre
dem
Osnabrücker
Verein
für
Luftfahrt
vorstand.
Daneben
war
er
ein
anspruchsvoller
Hobbyfotograf,
dessen
Bilder
mehrfach
auf
Ausstellungen
prämiert
wurden.
Gern
ging
er
mit
seiner
Frau
und
den
beiden
Scotch-
Terriern
in
Schinkel
spazieren,
schrieb
Gedichte
und
verfasste
seine
Lebenserinnerungen.
Am
10.
Oktober
1989
starb
Franz
Lenz
im
Alter
von
81
Jahren.
Alle
Beiträge
der
Serie
auf
www.noz.de/
stadtteilserie
Bildtexte:
Franz
Lenz
Quer
durch
den
Hasepark
führt
die
Franz-
Lenz-
Straße.
Maikundgebung
1958:
Gewerkschaftschef
Franz
Lenz
spricht
von
der
Rathaustreppe.
Foto:
Klaus
Lindemann
Autor:
Joachim Dierks