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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Inhalt:
Überschrift:
Sie wollen nur eins – sich entfalten
Zwischenüberschrift:
Juwelen der Lüfte: Im Tropenhaus des Botanischen Gartens flattern Schmetterlinge
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Vorhang auf für eine außergewöhnliche Ausstellung im Tropenhaus des Botanischen Gartens in Osnabrück. In den nächsten Wochen schwirren exotische Schmetterlinge durch die feuchtwarme Halle.

Ein handtellergroßer, blau schimmernder Schmetterling flattert durch die tropische Pflanzenwelt und dreht zur Freude der Besucher kleine Kreise über dem Teich. Zur gleichen Zeit nimmt der Juliafalter vorn am Eingang gerade sein zweites Frühstück ein. Er sitzt zwischen einer Bananenscheibe und einem Kiwistückchen und pickt genüsslich an den Früchten.

Ein Stück weiter steht das " Puppenhaus". Hier hängen jede Menge Kokons an kleinen Nadeln befestigt und beginnen langsam, sich zu öffnen. Die Puppen unterscheiden sich genauso voneinander wie später die Schmetterlinge. Es gibt große, kleine, braune, bunte, und vor allem eine von ihnen fasziniert. Die sieht aus wie ein Klumpen Gold. Eines aber haben die Bewohner der Kokons gemeinsam: Sie wollen schlüpfen und fliegen.

Gerade mal zwei bis sechs Wochen, je nach Art, leben sie als Schmetterling. Daher versteht es sich von selbst, dass diese fünfwöchige Ausstellung keine Wanderausstellung ist, umziehen werden die " Juwelen der Lüfte" (so der Titel der Schau) nicht.

Die ursprüngliche Heimat der Edel-Schmetterlinge ist Südamerika. Doch dort kommen eigentlich nur ihre Vorfahren her. Eine Firma in London hat sich auf tropische Schmetterlingsausstellungen spezialisiert und versendet Puppen. Sehr aufwendig verpackt, erreichen sie innerhalb von 24 Stunden ihren Bestimmungsort und dürfen sich dann auf zahlreichen Quadratmetern entfalten.

In London bestellt hat auch der Botanische Garten der Universität Osnabrück gemeinsam mit dem Freundeskreis, der Förderer und Unterstützer dieses Projektes ist. Kostenpunkt für die Puppen: 1500 englische Pfund.

Zwei Gärtner kümmern sich täglich um die seltenen Gäste, die sich ständig vermehren. Das Klima im Tropenhaus muss gleich bleibend sein, allein die Eier brauchen schon eine bestimmte Luftfeuchtigkeit. Wenn sich aus dem Ei die Raupe pellt, benötigen die Pflanzen erhöhte Zuwendung, da deren Blätter gern mal verspeist werden. Die Raupe eines Bananenfalters beispielsweise schafft mit ihrer Größe von annähernd fünfzehn Zentimetern ein ganzes Bananenblatt am Tag. Wenn sich die Raupe dann in ihren Kokon einspinnt, braucht sie einen sicheren Standort. Hier schließt sich der Kreis, denn dann wird sie ins " Puppenhaus" umgesiedelt.

Wenn die Ausstellung beendet ist, heißt das natürlich nicht, dass die Gäste abreisen. Durch die Wärme im Tropenhaus überleben sie noch eine Weile. Spätestens jedoch, wenn die Temperatur des Tropenhauses im Herbst gesenkt wird, stimmen die Lebensbedingungen nicht mehr für die tropischen Schmetterlinge, und es folgt kein Nachwuchs.

Zu sehen ist die Ausstellung " Juwelen der Lüfte" im kleinen Tropenhaus noch bis zum 15. Juli jeweils an den Wochenenden (samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 10.30 bis 18 Uhr). Eintritt für Erwachsene 2 Euro, Kinder bis 14 Jahre 1, 50 Euro, bis 4 Jahre frei. Führungen sind nach Absprache auch in der Woche möglich. Schulführungen können über die Grüne Schule des Freundeskreises Botanischer Garten der Universität Osnabrück angemeldet werden (Telefon 05 41/ 969-27 39).

Bildtexte:
Bananenfalter (Caligo eurilochus)
Der Mosaikfalter (Colobura dirce) verspeist liebend gern Bananenstücke und Kiwis.
Monarch (Danaus plexipus)
Blauer Passionsfalter (Heliconium cydno)
Kleiner Postbote (Heliconius erato)

Fotos:
Hermann Pentermann
Autor:
Birgitt Laun


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