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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Bedenkliches Monopoly am Neumarkt
Zwischenüberschrift:
Zu den Artikeln "L+T kauft drei Häuser im Center-Gebiet" (Ausgabe vom 14. Juni) und "Knallhart, scheinheilig, unprofessionell" (Ausgabe vom 15. Juni).
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Die Familie Rauschen spielt mit der Stadt Osnabrück und den Bürgern, aus welchen Beweggründen auch immer, Monopoly in reinster Form, und das ist mehr als bedenklich !"
Hartmut Schubert
Osnabrück

" Die Neugestaltung rund um den Neumarkt Richtung Johannisstraße ist sicherlich notwendig. Die verwahrlosten Verkaufsflächen mitten in unserer Innenstadt machen keinen guten Eindruck. Dass die Politik sich in Zusammenarbeit mit Theodor Bergmann um eine Neugestaltung bemüht, ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Verständlich ist aber auch, dass es dem hiesigen Einzelhandel vor einem übergroßen Center graut.
Bei der bisherigen Debatte entstand der Eindruck, dass die Größenordnung des neuen Einkaufszentrums die gewachsenen Strukturen ruiniert und andere Stadtbereiche zu veröden drohen. Was sich hier arbeitende Unternehmer über viele Jahre mühsam aufgebaut haben, wird handstreichartig ins Wanken geraten. Osnabrück sollte die Kultur der Vielseitigkeit beibehalten, das ist seine Stärke.
Ein zu kurzsichtig geplantes Center, welches für einige ortsfremde Beteiligte wahrscheinlich hohen Profit verspricht, schreckt ab. So kann man L+ T und Mark Rauschen zum Kauf der drei Immobilien nur beglückwünschen. Denn sie haben bereits bewiesen, dass sie das Wohl der Stadt Osnabrück im Auge haben."
Timo Maschmann
Osnabrück

" Ich kann Herrn Thiele (FDP) nur beipflichten, wenn er feststellt, dass mfi, Herr Bergmann, der OB wie auch der Stadtbaurat unprofessionell gehandelt haben. Hier sehe ich erschreckende Parallelen zur Zusammenlegung der Kreuz- und der Overbergschule. Professionell wäre es zum Beispiel, ein neues Gutachten erstellen zulassen, denn auch wenn es kaum jemand mitbekommt, an der Stelle des ehemaligen Woolworth entsteht ebenfalls ein Einkaufszentrum. Das heißt, die Verkaufsfläche wird sich noch deutlicher vergrößern. Schon jetzt ist an der Kamp-Promenade eine deutliche Fluktuation zu erkennen. Immer wieder stehen Ladenlokale leer!
Wenn jetzt noch zwei Einkaufzentren dazukommen, kann es nur zu Verlusten kommen. Das sieht anscheinend auch Familie Rauschen so, hat sie sich doch immer für die Innenstadt eingesetzt. Ich bin froh, dass Familie Rauschen ab jetzt involviert ist und die Geschicke der Stadt ein kleines bisschen beeinflussen kann. Es steht schließlich ein unschätzbar wertvoller, selten gewordener Schatz auf dem Spiel unsere gewachsene Innenstadt.
Das ist, womit wir uns von anderen Städten abheben können und Touristen anziehen können. Sterile Shoppingcenter gibt es überall. Bitte, Herr Pistorius, stoßen Sie ein neues Gutachten an und entwickeln Sie einen neuen Plan für die Johannisstraße. Wie wäre es zum Beispiel, wenn Sie damit anfingen, die Busse zu verbannen und eine echte Verlängerung der Großen Straße entstehen zu lassen, ohne Gedrängel auf den Fußwegen? Das macht doch eine Einkaufsstraße aus. Ein Tunnel unterm Neumarkt (ohne Fußgängerüberweg) hat sich in der Vergangenheit als attraktiv dargestellt. Danach kann man anfangen, mit Fingerspitzengefühl ein offenes la Kamp-Promenade), innovatives Shoppingcenter zu entwickeln, das sich von den üblichen abhebt und so neue Kunden anzieht."
René Pohlmeyer
Osnabrück

"[...] Mit dem Coup ist einem Unternehmer, der seit vielen Jahren zum eigenen Wohle aber auch zum Wohle der Stadt Osnabrück aktiv ist, etwas gelungen, was auf politischer Ebene kaum noch für möglich gehalten wurde: einen Zug, der in Richtung Mega-Center unterwegs ist, auf ein Haltegleis zu führen. Familie Rauschen ist Mitglied der Initiative Lebendiges Osnabrück′, die das Center nicht verhindern, sondern nur auf ein gesundes Maß reduzieren möchte. Haben die Kaufleute nur Angst? Nein, es handelt sich doch um Kaufleute, die hier überwiegend als Osnabrücker verwurzelt sind und ihre Unternehmen fortführen wollen.
Es sind Unternehmer/- innen, die die Verhältnisse in der Stadt kennen! Auch in der Wirkungs- und Verträglichkeitsuntersuchung für die Ansiedlung eines EKZ aus dem Jahr 2010 sind die Warnungen und Einschränkungen, die dieses Center mit sich bringt, deutlich beschrieben. Ebenfalls haben die von den Gutachtern durchgeführten Befragungen ergeben, dass sich die große Mehrheit in erster Linie eine qualitative Verbesserung beziehungsweise Individualität des Einzelhandelsbesatzes in Osnabrück wünscht.
Dies wird sich jedoch mit einem XL-Center (geschweige XXL) kaum erreichen lassen, da die Flächen nahezu ausschließlich mit Filialisten besetzt werden. […] Mit dem Erwerb der Immobilien sitzt die Initiative Lebendiges Osnabrück′ nun nicht mehr am Katzentisch, sondern kann den Entscheidungsprozess EKZ aktiv begleiten.
Es gilt nun, die Planungen für dieses Center auf ein gesundes Maß zu reduzieren, welches den notwendigen städtebaulichen Gestaltungsprozess am Neumarkt ermöglicht, ohne dass dabei in den Einkaufsstraßen der Stadt irreparable Schäden entstehen. Ein Center wird kommen. Aber hoffentlich ein gegenüber den bestehenden Planungen reduziertes Center. Ich kann nur sagen: Glückwunsch und clever gemacht."
Dieter Perk
Osnabrück

" Wie auch immer die Auswirkungen sein werden: Der Handstreich als solcher war genial. Einflussnahme und Mitgestaltungsmöglichkeiten erhält man durch Wachsamkeit und schnelles Handeln. Wenn ich an das Gelände um den Ringlokschuppen denke, könnte es vielleicht von Vorteil sein, wenn sich die Stadtverwaltung einige Tipps von den Herren Rauschen geben ließe."
Birgit Avermann-Steinhauer
Osnabrück
Autor:
Hartmut Schubert, Timo Maschmann, René Pohlmeyer, Dieter Perk, Birgit Avermann-Steinhauer


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