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1.
Erscheinungsdatum:
19.06.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unsere
Stadtteile:
Fledder
Überschrift:
Hier wird das Geld verdient – und ausgegeben
Zwischenüberschrift:
Der Fledder, das wirtschaftliche Herz Osnabrücks – Runge geht, Lear kommt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Auf
dem
Parkstreifen
der
Hannoverschen
Straße
unweit
der
Piepenbrock-
Zentrale
steht
ein
alter
Wohnwagen.
Lange
leuchtete
im
Fenster
ein
rotes
Licht.
Darunter
eine
Handynummer.
So
ist
es
eben
im
Fledder:
Kleingewerbe
und
Großkonzern
nebeneinander.
Im
Stadtteil
zwischen
Hase,
A
33
und
Meller
Straße
schlägt
das
wirtschaftliche
Herz
der
Stadt.
Hier
konzentriert
sich
das
Gewerbe
–
das
produzierende,
dienstleistende,
handelnde
und
auch
horizontale.
Hier
gehen
375
Betriebe
(mit
mehr
als
fünf
Beschäftigten)
ihren
Geschäften
nach.
Hier
ist
ein
Viertel
der
etwa
80
000
Arbeitsplätze
in
Osnabrück
angesiedelt.
Das
war
nicht
immer
so.
Heinrich
von
der
Haar
ist
früher
auf
seiner
Solex
über
den
Sandweg
gebrettert,
der
in
den
Fünfzigerjahren
zur
Hannoverschen
Straße
ausgebaut
wurde.
Damals
setzte
die
Stadt
den
Industrialisierungsprozess
fort,
der
40
Jahre
zuvor
mit
dem
Bau
des
Güter-
und
Rangierbahnhofs
(1909
bis
1913)
seinen
Anfang
genommen
hatte.
Unternehmen,
denen
es
in
der
Stadt
zu
eng
wurde,
siedelten
in
den
Fledder
aus.
Eines
der
ersten
war
die
Chemische
Fabrik
Möllering
(auf
dem
Dach
steht
noch
heute:
Chemfa)
.
Die
Schnapsfabrik
Gösling
zog
nach,
wie
sich
Reinhold
von
der
Haar
erinnert:
"
Dreimal
in
der
Woche
brannte
Gösling
Schnaps,
da
roch
die
ganze
Stadt
danach."
Auch
Glas
Deppen
zog
von
der
Seminarstraße
um
–
und
nicht
wenige
hätten
sich
damals
gefragt,
ob
die
Kunden
den
weiten
Weg
hinaus
in
den
Fledder
wohl
mitmachen
würden,
sagt
Heinrich
von
der
Haar,
dessen
Vater
vor
26
Jahren
von
der
Johannisstraße
an
die
Schweerstraße
umsiedelte.
Seitdem
gibt
es
dort
die
"
Pottblume"
.
Heinrich
von
der
Haar
ist
mit
dem
Standort
"
hochzufrieden"
.
Er
ist
zentrumsnah
und
über
die
Hannoversche
Straße
leicht
erreichbar.
Handel
und
Gewerbe
böten
sich
hier
gute
Entfaltungsmöglichkeiten,
sagt
er.
"
Und
hinter
den
Häusern
gibt
es
immer
noch
schöne
Heckenwege
und
ruhige
Ecken."
Dass
die
ehemaligen
Vorstandwiesen
zum
industriellen
Zentrum
wurden,
steht
mit
einem
Namen
in
Verbindung:
Karmann.
Als
der
Karosseriebauer
in
den
Fünfzigerjahren
die
Zusammenarbeit
mit
Volkswagen
begann,
brauchte
er
Platz.
Stück
für
Stück
dehnte
sich
das
Werk
im
Fledder
aus.
VW
kaufte
nach
der
Karmann-
Insolvenz
(8.
April
2009)
für
knapp
40
Millionen
Euro
die
Maschinen,
Anlagen
und
die
Grundstücke
im
Umfang
von
insgesamt
36,
1
Hektar
(oder
361
000
Quadratmetern)
.
Karmann
hat
Osnabrück
zur
Autostadt
gemacht,
VW
führt
diese
Tradition
fort.
1841
Menschen
arbeiten
heute
(Stand
31.
Mai
2012)
in
den
ehemaligen
Karmann-
Hallen
für
VW.
Die
einen
entwickeln
und
tüfteln,
die
anderen
bauen
den
Golf
Cabrio.
Demnächst
soll
hier
auch
der
Porsche
Boxster
vom
Band
laufen.
Die
Vorserienproduktion
beginne
im
Sommer,
teilte
Vorstandschef
Martin
Winterkorn
im
Frühjahr
mit.
Wie
ein
Leuchtturm
steht
der
90
Meter
hohe
Schornstein
der
Lackierstraße
über
dem
Fledder.
Karmann
investierte
noch
kurz
vor
dem
Kollaps
über
125
Millionen
Euro
in
die
Hochtechnologie-
Lackiererei.
Der
Schriftzug
Karmann
am
Turm
kündete
vom
Stolz
der
Autobauer.
Seit
März
2010
trägt
der
Turm
das
VW-
Zeichen.
Neben
den
Großen
gedeihen
die
Kleinen.
Die
Firma
Runge
zum
Beispiel
baut
am
Großen
Fledderweg
innovative
und
pfiffige
Bänke,
Stadtmöbel,
Müllschlucker.
Jetzt
ist
es
dem
Familienbetrieb
zu
eng
geworden,
er
zieht
nach
Bissendorf
um.
Dafür
kommt
ein
anderer:
Die
Lear
Cor
poration
verlegt
ihren
Sitz
von
Quakenbrück
in
den
Fledder.
Die
ehemaligen
Hallen
von
Frommeyer
+
Ziegemeyer
am
Huxmühlenbach
sind
seit
Mai
gemietet.
Nach
den
Ferien
soll
die
Serienproduktion
von
Autositzen
anlaufen.
200
Menschen
werden
hier
arbeiten.
Die
zentrale
Achse
im
Fledder
ist
die
Hannoversche
Straße,
die
täglich
16
000
Fahrzeuge
passieren
und
beim
Handel
sehr
beliebt
ist.
Die
Stadt
überarbeitet
zurzeit
die
Bebauungspläne,
um
ein
Ausbreiten
des
"
zentrumsrelevanten
Einzelhandels"
auch
in
der
zweiten
Reihe
zu
verhindern.
"
Der
Handel
verdirbt
die
Grundstückspreise"
,
sagt
Ralf
Kreye
von
der
Wirtschaftsförderung.
Bildtexte:
Die
zentrale
Achse
für
Handel
und
Gewerbe
im
Fledder:
16
000
Fahrzeuge
passieren
täglich
die
Hannoversche
Straße.
Heinrich
von
der
Haar,
Inhaber
der
"
Pottblume"
,
und
sein
Onkel
Reinhold
können
sich
noch
gut
an
den
Fledder
als
Weide-
und
Gartenland
erinnern.
Die
Hannoversche
Straße
wird
gebaut.
Im
Hintergrund
ist
das
heutige
Finanzamt
Osnabrück-
Land
zu
sehen.
Das
Foto
entstand
am
16.
April
1953.
Fotos:
Klaus
Lindemann
Elvira
Parton
Kurt
Löckmann
Name
Der
Fledder
hat
seinen
Namen
vom
niederdeutschen
Wort
"
Fladder"
,
das
eine
nur
dünn
mit
Erde
überdeckte
Moorfläche
bezeichnet.
Es
ist
davon
auszugehen,
dass
der
Altarm
der
Hase
einen
Teil
dieses
Gebietes
immer
wieder
bei
Überschwemmungen
unter
Wasser
gesetzt
hat.
Zahlen
Im
Stadtteil
Fledder
leben
heute
2440
Einwohner,
damit
nimmt
er
den
21.
Platz
in
der
Statistik
der
23
Osnabrücker
Stadtteile
ein.
Nur
im
Stadtteil
Hafen
(2281
Bewohner)
leben
weniger
Menschen.
Alterszusammensetzung
(Zahl
der
ausländischen
Mitbürger
in
Klammern)
:
unter
7
Jahren:
124
(25)
,
7
bis
14
Jahre:
109
(22)
,
14
bis
18
Jahre:
57
(18)
,
18
bis
40
Jahre:
719
(207)
,
40
bis
65
Jahre:
608
(160)
,
65
Jahre
und
älter
361
(43)
.
Die
Fläche
beträgt
374,
75
Hektar
(Stadt
gesamt:
11
980)
,
davon
sind
1,
35
ha
Wohnbaufläche,
30,
25
ha
gemischte
Baufläche
(mit
Gewerbe)
,
227,
64
ha
gewerbliche
Baufläche,
7,
63
ha
Sonderbaufläche
(Einrichtungen
des
Bundes,
Hochschulen,
GVZ,
großflächiger
Einzelhandel)
,
0,
4
ha
für
Gemeinbedarf,
66,
71
ha
Verkehrsfläche
(davon
23,
72
Straßen,
43
ha
Bahnanlagen)
,
7,
49
ha
Dauerkleingärten,
keine
Sportplätze
und
Friedhöfe,
19,
38
ha
sonstige
Grünflächen,
5,
26
ha
Landwirtschaft,
2,
19
ha
Wald/
Forstwirtschaft,
5,
62
ha
Wasserflächen.
Besonderes
Im
Mittelalter
und
der
Frühen
Neuzeit
weideten
die
Osnabrücker
ihr
Vieh
in
Fledder.
Die
beschauliche
Schäferidylle
gibt
es
nicht
mehr,
heute
schlägt
hier
das
wirtschaftliche
Herz
der
Hasestadt.
Jeder
vierte
Arbeitsplatz
Osnabrücks
liegt
im
Fledder.
In
375
Betrieben
(mit
mehr
als
fünf
Mitarbeitern)
von
Handel
und
Gewerbe
sind
nach
einer
Schätzung
der
Osnabrücker
Wirtschaftsförderung
20
000
Mitarbeiter
beschäftigt,
unter
anderem
in
der
Autoindustrie,
Logistik
und
dem
kundenorientierten
Dienstleistungsbereich.
In
der
Stadt
Osnabrück
gibt
es
etwa
80
000
sozialversicherungspflichtige
Arbeitsplätze.
Autor:
Wilfried Hinrichs