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1
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1.
Erscheinungsdatum:
16.06.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Neues
aus
dem
Osnabrücker
Zoo.
Überschrift:
Härtetest im Kajana-Land
Zwischenüberschrift:
Reporterin trifft auf quirlige Vierbeiner – Ein Tag als Tierpflegerin im Zoo Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
"
Giraffe,
Erdmännchen
und
Co."
, "
Leopard,
Seebär
und
Co."
–
im
deutschen
Fernsehen
sind
Sendungen
über
die
Arbeit
der
Zoo-
Tierpfleger
im
Trend.
Man
schaut
den
Vier-
,
Sechs-
und
Achtbeinern
gerne
zu,
leidet
mit,
wenn
sie
krank
sind
und
ergötzt
sich
an
der
harten
Arbeit
der
Pfleger.
Entspricht
das
Bild
wirklich
der
Realität?
Unsere
Volontärin
Stephanie
Kriege
war
im
Zoo
Osnabrück
als
Tierpflegerin
unterwegs.
Die
Gefühle
schwankten,
Vertrauen,
Misstrauen
und
Spannung
wechselten
sich
ab
–
kurz:
Das
war
nichts
für
schwache
Nerven!
"
Bären,
Silberfüchse
und
Co."
ist
das
Motto
meines
Abenteuers.
Schon
bei
der
Begrüßung
mit
Thorsten
Vaupel,
Revierleiter
im
Kajana-
Land,
lerne
ich,
dass
sich
hinter
meinem
"
Co."
noch
jede
Menge
andere
Vierbeiner
verbergen:
Rentiere,
Wisente,
Seelöwen,
Waschbären,
Nerze,
Karpatenluchse,
Löwen
und
Vielfraße.
Habe
ich
mir
vielleicht
zu
viel
vorgenommen?
Zuerst
geht
es
zum
Gehege
von
Tips
und
Taps,
den
Bärengeschwistern.
Meine
ungeduldige
Vorfreude
auf
die
Arbeit
mit
den
Tieren
wird
erst
einmal
gestoppt.
"
Das
Futter
muss
vorbereitet
werden"
,
erklärt
mein
heutiger
Chef.
Ach
herrje.
"
Die
Äpfel
müssen
geviertelt,
Pfirsiche
entkernt,
Bananen
in
Stücke
geschnitten,
faule
Erdbeeren
und
Weintrauben
aussortiert
werden"
,
sagt
Vaupel.
Der
erfahrene
Tierpfleger
drückt
mir
ein
Schälmesser
in
die
Hand
und
zeigt
auf
verschiedene
Eimer,
die
mit
Lebensmitteln
versehen
werden
sollen.
Die
Messer
seien
sehr
scharf,
erklärt
er
ganz
nebenbei.
"
Zwei-
bis
dreimal
im
Jahr
kommt
es
zu
Verletzungen."
Das
geht
ja
gut
los.
Tips
und
Taps
bekommen
zum
Frühstück
ausnahmsweise
einen
Joghurt.
Bei
der
bekannten
grünen
Verpackung
drängt
sich
bei
mir
die
Frage
auf,
ob
die
Bären
ein
aufgeblähtes
Gefühl
im
Magen
haben.
Aber
ich
schweige
und
halte
Tips
den
Joghurt
durch
die
Gitterstäbe.
Große
Zähne
kommen
zum
Vorschein
und
ein
mulmiges
Gefühl
steigt
auf.
"
Wichtig
ist,
die
Finger
draußen
zu
lassen"
,
sagt
Vaupel.
Dann
reicht
er
mir
Eimer
und
Schaufel.
Das
Gelände
der
Bären
und
Silberfüchse
müsse
vom
Kot
befreit
werden.
Die
Tiere
warten
derzeit
noch
im
Haus,
und
ich
versichere
mich,
dass
alle
Türen
noch
geschlossen
sind.
Das
sei
sein
größter
Albtraum,
sagt
Vaupel.
"
Wenn
hier
mal
jemand
ins
Gehege
fällt."
Die
Begeisterung
vom
niedlichen
Joghurt-
Schlecken
ist
weg.
Mit
schweren
Eimern
in
der
Hand
geht
es
weiter
zu
den
Rentieren.
Vaupel,
seit
seiner
Lehre
1997
im
Osnabrücker
Zoo,
berichtet
von
der
Berufsausbildung
: "
Man
muss
jeden
Bereich
machen,
auch
Reptilien
und
Spinnen."
Heimlich
begrabe
ich
meine
Träume
von
der
zweiten
Ausbildung
im
Alter.
Auch
bei
den
Rentieren
müssen
die
Häufchen
aufgesammelt
werden,
Vaupel
zählt
die
Namen
der
Vierbeiner
auf.
Einer
heiße
tatsächlich
"
Lass
das,
hör
auf
damit"
. "
Der
rückte
einem
Pfleger
früher
immer
auf
die
Pelle.
Irgendwann
hielt
das
Tier
die
Worte
für
den
eigenen
Rufnamen."
Nach
der
Fütterung
mit
echtem
Nordland-
Moos
aus
Lappland
geht
es
zu
den
Waschbären.
Endlich
werden
meine
Vorstellungen
vom
Kuscheln
mit
zutraulichen
Zoobewohnern
wahr.
Denn
die
Waschbären
kennen
keine
Scheu
und
krabbeln
wie
selbstverständlich
an
mir
noch.
"
Die
beiden
sind
von
Hand
aufgezogen,
deshalb
haben
sie
keine
Hemmungen"
,
erklärt
Vaupel.
Bevor
Kalle
es
schafft,
unter
meine
Weste
zu
krabbeln,
weist
mein
Chef
mich
erneut
an,
Unrat
aufzusammeln.
Während
ich
im
Kopf
schon
Pläne
für
eine
Waschbär-
Haltung
in
meinem
Wohnzimmer
konkretisiere,
geraten
Vaupels
Hinweise
bezüglich
des
Elektrozauns
in
Vergessenheit.
Erst
ein
unangenehmes
Kribbeln
und
der
anschließende
Stromschlag
werfen
mich
zurück
in
die
Realität.
Das
immer
noch
heftig
klopfende
Herz
kommt
auch
bei
der
nächsten
Station
nicht
zur
Ruhe.
Löwenfütterung.
Die
findet
laut
Vaupel
nur
alle
drei
bis
vier
Tage
statt.
"
In
der
Wildnis
fressen
die
auch
nicht
täglich
ein
Zebra,
die
Verdauung
braucht
mindestens
zwei
Tage."
Fünf
bis
sieben
Kilogramm
Fleisch
bekommt
jedes
Tier.
Während
ich
die
unhandlichen
Brocken
im
Haus
verteile,
schlagen
die
hungrigen
Löwen
schon
mit
den
Pranken
an
die
Glasscheiben.
Eine
ist
gerissen.
"
Die
Scheiben
sind
drei
Zentimeter
dick,
da
passiert
nichts"
,
versichert
Vaupel.
Als
die
Tiere
hereindürfen,
schaue
ich
mit
panischem
Blick
auf
die
Gittertüren
und
habe
Angst.
Nun
kommt
die
Fütterung
der
Seelöwen
gerade
recht.
Bis
zu
zwanzig
Kilo
Fisch
bekommt
jedes
Tier.
Und
das
zweimal
am
Tag,
die
Zoo-
Besucher
schauen
gerne
zu.
Jene
Besucher,
2011
waren
es
mehr
als
eine
Million,
machen
Vaupel
manchmal
ärgerlich.
"
Wenn
die
einfach
Futter
in
die
Gehege
schmeißen
und
ihren
Müll
rumliegen
lassen,
das
macht
einen
schon
sauer"
,
sagt
der
Tierpfleger.
Bei
der
ersten
Dschungelnacht
sei
eine
Antilope
ausgebüxt.
Als
das
Tier
in
der
Menge
eingefangen
wurde,
beschwerte
sich
ein
Besucher,
dass
die
Aktion
nicht
im
Programmheft
stand.
"
Schwierig
ist
der
Beruf
dann,
wenn
ein
Tier
eingeschläfert
werden
muss
oder
man
ein
angeschlagenes
Jungtier
nicht
aufpäppeln
kann"
,
sagt
Vaupel,
während
wir
zum
Kühlhaus
gehen.
Was
ihm
nichts
mehr
ausmache,
seien
die
toten
Futtertiere.
Mir
jedoch
schon,
wie
ich
beim
Eintritt
in
die
minus
25
Grad
kalte
Kältekammer
merke.
Hier
liegen
Meerschweinchen,
niedliche
Kaninchen
und
kleine
Küken
–
steif
gefroren.
Von
der
Decke
hängen
gehäutete
Kadaver,
deren
Körperformen
mir
vage
bekannt
vorkommen.
"
Das
ist
Pferdefleisch"
,
lautet
die
Auskunft.
Im
Zoo
wird
Rind-
und
Pferdefleisch
verfüttert,
Schwein
dagegen
nicht,
weil
das
Risiko
von
Krankheitsübertragungen
zu
groß
ist.
Neben
gesundem
Blutdruck,
Kraft,
Einfühlungsvermögen
und
einem
guten
Auge
benötigt
ein
Tierpfleger
eben
auch
einen
robusten
Magen.
Hier
bestimmt
die
Natur
den
Lauf
der
Dinge,
es
handelt
sich
nicht
um
eine
Kuschelstunde
von
Mensch
und
Tier.
Mein
Fazit
nach
diesem
Ausflug
in
ein
anderes
Metier:
Als
Tierpfleger
wird
man
mit
den
existenziellen
Dingen
konfrontiert.
Das
ist
das
Leben.
Bildtexte:
Gut
erzogen:
Seelöwe
Riko
legt
für
seine
Häppchen
einige
Meter
zurück,
egal
ob
im
Wasser
oder
in
der
Luft.
Den
Kommandos
folgt
er
wie
ein
Hund.
Ein
Schock
für
Fans
von
"
Fury"
:
In
der
Kühlkammer
hängen
die
Pferdekörper
zur
Weiterverarbeitung.
Und
noch
ein
Köddel...
Reinemachen
bei
den
Rentieren.
Gemüse
schnippeln
mit
Thorsten
Vaupel.
Die
coole
Truppe
aus
der
Waschbären-
Gruppe
scheint
beim
Futtern
ganz
cool
zu
kommunizieren.
Echt
lässig.
Kraftaufwendig
ist
die
Kurbel
im
Bärenhaus.
Tips
und
Taps
warten
schon
an
der
Tür
und
wollen
hinaus.
Vertrauen
in
deutsche
Wertarbeit
sollte
man
haben,
wenn
man
bei
den
Löwen
ist.
Die
Scheibe
hält.
Lassen
sich
nur
selten
blicken:
Wenn
es
Heringe
gibt,
kommen
auch
die
Nerze
aus
ihren
Verstecken.
Die
tun
nix!
Noch
sind
die
Geweihe
der
Rentiere
flauschig
und
ungefährlich.
Das
heutige
Menü:
Moos
aus
Lappland.
Autor:
Stephanie Kriege