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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Das Wir-Gefühl können andere nicht so leicht vermitteln"
Zwischenüberschrift:
Interview mit Ratsfrau Anette Meyer zu Strohen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Das " Wir-Gefühl" in Hellern hebt Anette Meyer zu Strohen in diesem Interview besonders hervor. Sie wohnt seit 29 Jahren in Hellern auf einem großen landwirtschaftlichen Anwesen und kennt sich in dem Stadtteil aus. Schon früh betätigte sie sich auch politisch in Hellern. So wurde die CDU-Frau 1991 in den Ortsrat gewählt. An der ersten Sitzung konnte sie allerdings nicht teilnehmen, da genau an diesem Tag, dem 21. November, ihre Tochter geboren wurde. Die Mutter von zwei Kindern gehört nun seit 1996 dem Stadtrat an und ist seit 2008 auch Mitglied des Niedersächsischen Landtags.
Frau Meyer zu Strohen, was unterscheidet Hellern von anderen Stadtteilen?
Hellern kam als vormals selbstständige Gemeinde 1972 zur Stadt Osnabrück. Aus dieser Zeit haben sich viele Strukturen nachbarschaftlichen Gemeinschaftsgefühls erhalten. Die kirchlichen Gemeindegrenzen stimmen derzeit noch mit den Ortsteilgrenzen überein. Wir haben einen schönen alten Friedhof. Hellern hat einen sehr aktiven Sportverein, der Angebote für alle Altersklassen bietet, und daher freue mich noch heute, dass in Hellern vor einigen Jahren unter anderem mithilfe des SV Hellern eine zweite Sporthalle errichtet werden konnte. Kurz nach der Eingemeindung 1972 entstanden in Hellern sehr große Wohngebiete. Viele Menschen zogen in unseren Stadtteil, sie fühlen sich ebenso wie die Alteingesessenen als Helleraner. Dieses " Wir-Gefühl" können einige Stadtquartiere nicht so leicht vermitteln. Hellern liegt in einer ländlich geprägten Kulturlandschaft. Obwohl über 7000 Menschen in diesem Stadtteil wohnen, konnte sich Hellern über die Jahre hinweg dieses Qualitätsmerkmal Natur, unter anderem mit der weitgehend naturbelassenen Düte nebst modernen Wohn- und Gewerbesiedlungen, erhalten.
Wie beurteilen Sie die Wohn- und Lebensumstände in Hellern?
Die Wohn- und Lebensumstände sind in Hellern von hoher Qualität. Sind doch das grüne Umfeld bei gleichzeitig guten Verkehrsanbindungen in die Stadt sowie der direkte Autobahnzugang ein unschätzbarer Vorzug. In Hellern haben wir in unserer Grundschule einen Kinderhort etabliert. Es gibt zwei Kindergärten und entsprechende Krippen. Unsere Sportstätten werden reichlich genutzt. Neben den vielfältigen Aktivitäten der Kirchengemeinden wird in der Alten Kasse unter anderem ein Angebot in Jugendarbeit und Nachbarschaftshilfe gemacht. Hellern hat insgesamt eine gute Infrastruktur.
Wie bewerten Sie die Einkaufsmöglichkeiten in Hellern?
Mehrere Lebensmittelmärkte, Bäckereien, ein Fleischereifachgeschäft, ein Blumenhändler, ein Baumarkt, Apotheken und diverse andere Fachgeschäfte stellen eine sehr gute Versorgung mit den täglichen Bedarfsartikeln sicher. IKEA wird von den Helleranern ebenfalls gerne angenommen.
Wie schätzen Sie die Qualität der Arbeitsplätze in Hellern ein?
Hellern bietet überwiegend Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor, im Handel und Gewerbe. Der Mittelstand ist in Hellern sehr gut aufgestellt, wir haben viele inhabergeführte Geschäfte. Soweit ich das beurteilen kann, ist die Qualität der Arbeitsplätze als gut bis sehr gut zu bewerten.
Wo sehen Sie die besonderen Attraktionen des Stadtteils?
Besondere Sehenswürdigkeiten oder Attraktionen gibt es in Hellern nicht. Die Attraktivität des Stadtteils liegt in dem guten Verhältnis von Stadtnähe zur Natur mit den alten, traditionellen Bauernhöfen. Es gibt viele Rad- und Wanderwege in und um Hellern herum.
Was könnte insgesamt verbessert werden in Hellern?
In der Grundschule ist ein begrenzter Raumausbau auch für die Hortbetreuung erforderlich. Der Radwegeausbau am Hörner Weg wäre wünschenswert. Optimierungsmöglichkeiten gibt es sicher auch noch in anderen Bereichen. Die Busverbindungen in die Innenstadt sind sicherlich als gut zu bewerten. Um aber mit dem öffentlichen Nahverkehr in andere Stadtteile zu gelangen, ist der Weg über den Neumarkt vorgegeben.
Wie bewerten Sie diese Lösung?
Vor etwa zwei Jahren wurden die gesamten Busliniennetze in Osnabrück überarbeitet. Öffentlicher Personennahverkehr muss aber bezahlbar sein. Wir haben in Hellern zu wenige Fahrgäste für Ringverkehre, daher sind sie nicht darstellbar. Diese Lösung halte ich für akzeptabel.
Vor zwei Jahren wurde Hellern vom Hochwasser getroffen, das erhebliche Schäden anrichtete. Welche Anstrengungen hat die Politik unternommen, um derartige Ergebnisse künftig auszuschließen?
In Hellern sind alle Regenrückhaltebecken durch gründliche Entschlammung saniert. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis wurde eine Hochwassermessstelle in GMHütte installiert. Der Landkreis hat schon Regenrückhaltemaßnahmen eingeleitet. Im letzten Jahr hat die Verwaltung auf dem Bürgerforum in Hellern über die entsprechenden Maßnahmen berichtet, und die Bürger und Bürgerinnen wurden informiert, welche Maßnahmen sie ergreifen können, um im Falle eines Hochwassers ihre Wohnungen besser schützen zu können. Da es sich in Osnabrück um ein 150- bis 200-jährliches Hochwasser gehandelt hat, wird man Schäden auch zukünftig bei derartigen Niederschlägen nicht ausschließen können.
Im Bereich Töpferstraße klagen einige Anlieger über viele auf der Straße parkende Autos, während etliche Garagen am Töpferhof leer stehen. Welche Möglichkeiten sehen Sie, hier gegenzuwirken?
Wichtig ist, dass die Sicherheit des Straßenverkehrs gewährleistet ist. Werden die Autos so geparkt, dass sie andere Verkehrsteilnehmer gefährden, muss mit entsprechenden Verkehrsregelungen eingegriffen werden. Einen Einfluss auf die Garagenvermietung hat die Politik nicht. Vielleicht könnten die Anlieger in einem netten Anschreiben die entsprechenden Fahrzeughalter informieren, dass es am Töpferhof noch freie Garagen gibt.

Alle Beiträge
der Serie auf www.noz.de/ stadtteilserie

Bildtext:
Seit Jahrzehnten lebt Anette Meyer zu Strohen schon in Hellern und weiß, was viele Menschen im Stadtteil bewegt.

Foto:
Heinz Schliehe
Autor:
Heinz Schliehe


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