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1.
Erscheinungsdatum:
13.06.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Traditionsgaststätte
"
Blankenburg"
in
Osnabrück-
Hellern.
Historische
Geschichte.
Überschrift:
Die Blankenburg ist "Spitze"
Zwischenüberschrift:
Traditionsgaststätte in Hellern hat viele Höhen und Tiefen erlebt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
So
eine
richtige
Burg
mit
dicken
Mauern
und
wehrhaften
Zinnen
hat
Hellern
eigentlich
nie
gehabt.
Der
Name
Blankenburg
entspringt
der
romantischen
Fantasie
eines
Gastronomen,
der
mit
der
Namensgebung
in
den
bewegten
Umbruchzeiten
der
industriellen
Revolution
die
Osnabrücker
wenigstens
bei
Ausflug
und
Einkehr
wieder
ein
wenig
an
die
vermeintlich
guten
alten
Zeiten
des
Mittelalters,
an
mannhafte
Ritter
und
edle
Burgfräulein
denken
lassen
wollte.
Er
war
in
guter
Gesellschaft
mit
vielen
weiteren
"
Burgherren"
in
einem
Kranz
von
Ausflugsgaststätten
rund
um
Osnabrück.
Da
gab
es
die
Tentenburg,
die
Carlsburg,
Rosenburg,
Thomasburg,
Martinsburg
und
Schwanenburg.
Sie
alle
hatten
mit
einer
richtigen
Burg
so
wenig
zu
tun
wie
der
"
City-
Grill"
an
einer
Dorfkreuzung
mit
einem
echten
City-
Standort.
Die
Blankenburg
geht
zurück
auf
die
kleine
Hofstelle
des
Markkötters
Blanke-
Meyer.
Um
1800
erwarb
der
erfolgreiche
Leinenkaufmann
"
Kommerzienrath"
Andreas
Bode
das
Anwesen
"
eine
halbe
Stunde
vor
der
Stadt
an
der
Heerstraße
nach
Münster"
.
Und
das
nicht
nur
zu
eigenen
Wohnzwecken,
sondern
er
bewirtete
auch
Gäste
und
ließ
sich
dafür
den
Namen
Landhaus
Blankenburg
einfallen.
Seine
Zielgruppe
war
eine
"
honette
Gesellschaft"
,
der
er
eine
üppig
gestaltete
Gartenanlage
"
zum
Promenieren"
zur
Verfügung
stellte,
mit
Teich,
Springbrunnen,
Neptungrotte
und
künstlichen
Ruinen.
Leider
hatte
er
es
nicht
nur
mit
honetten
Gästen
zu
tun.
Eines
Nachts
trieben
sich
junge
"
Rowdys"
im
Garten
herum,
knickten
Pflanzen
und
Bäume
und
richteten
die
Anlagen
übel
zu.
Daraufhin
ließ
Bode
die
Schlagbäume
an
den
Zufahrtswegen
herunter
und
die
Eingänge
bewachen.
Nach
Bodes
Tod
1818
verkauft
die
Witwe
die
Blankenburg
an
den
Gastwirt
Bartholomäus
Gösmann,
der
zuvor
den
"
Lothringer
Hof"
an
der
Johannisstraße
bewirtschaftet
hatte.
Er
stattet
das
Lokal
mit
weiteren
Attraktionen
aus.
Da
entsteht
das
"
Tivoli-
Theater"
im
Saalanbau,
der
Kaffeegarten
wird
wieder
in
Schuss
gebracht,
Kegelbahn
und
Schießstände
angelegt.
Helleraner
Vereine
wählen
die
Blankenburg
zu
ihrem
Vereinslokal,
so
der
Schützenverein
(seit
1842)
,
der
Gesangverein
Hermania
(seit
1881)
und
der
Kriegerverein
(seit
1882)
.
Im
Mai
findet
regelmäßig
der
Heller-
Markt
statt,
im
Hochsommer
gibt
es
draußen
Theateraufführungen,
Eselwettrennen
oder
auch
mal
einen
Ballonstart.
1887
erwirbt
der
aus
Sangerhausen
in
Thüringen
stammende
Franz
Morgenstern
den
Besitz,
1902
beerbt
ihn
Johannes
Mutert.
Der
Zimmermeister
richtet
sich
im
nördlichen
Teil
eine
"
Ökonomie"
,
einen
landwirtschaftlichen
Betrieb
als
Nebenerwerb
ein.
Kaffeehaus
und
Saal
verpachtet
er
an
seine
Schwester,
die
Witwe
Minna
Bäthge.
Aus
dieser
Zeit
stammt
das
historische
Foto.
Es
zeigt
bereits
die
auf
der
Südseite
angebaute
Veranda.
Nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
lässt
Johannes
Muterts
Sohn
Hanns
einen
großzügigen
Umbau
ausführen.
Die
alte
"
Ökonomie"
wird
nun
auch
gastronomisch
genutzt.
Pächter
Werner
Fuchs
stellt
die
Gastronomie
auf
tragfähige
Beine.
Doch
nichts
ist
im
Leben
eines
Gasthauses
beständiger
als
der
Wandel.
1966
verkauft
Familie
Mutert
an
Kurt
und
Lilian
Beckmann.
Das
Ehepaar
feiert
1968
die
Neueröffnung
des
nun
ganz
auf
"
altdeutsch-
rustikal"
getrimmten
Hauses,
mit
Pferdegeschirr
und
Wagenlaternen
an
den
Wänden
der
Kutscherstube,
mit
Zinnlöffeln
und
Spießen,
Wagenrädern
und
Hängelampen.
1973
wird
die
Blankenburg
zur
"
Spitze"
.
Das
zwei
Steinwürfe
weit
entfernte
Gasthaus
"
Zur
Spitze"
,
auf
dem
spitz
zulaufenden
Eckgrundstück
An
der
Blankenburg/
Lengericher
Landstraße
gelegen,
musste
der
städtebaulichen
Neuordnung
im
Bereich
der
Autobahnanschlussstelle
Hellern
und
der
Ansiedlung
eines
Baumarktes
weichen.
"
Spitzen"
-
Wirt
Wilfried
Tiemeyer
kaufte
sich
aus
der
Entschädigungszahlung
die
Blankenburg
und
übertrug
den
Namen
des
abgerissenen
Altbesitzes
auf
den
Neuerwerb.
Er
führte
die
"
Spitze"
als
gutbürgerliches
Lokal
bis
zu
seinem
Tod
im
Jahr
2000.
Witwe
Elfriede
und
Tochter
Anne
machten
weiter.
Heute
steht
Anne
Tiemeyer
allein
in
der
Verantwortung.
Sie
bewirtschaftet
nicht
mehr
das
ganze
Haus
als
Gaststätte,
sondern
den
rechten
Teil
unter
dem
Namen
"
Annes
kleine
Kneipe"
.
So
kam
es,
dass
es
die
Straße
"
An
der
Blankenburg"
zwar
noch
gibt,
aber
nicht
mehr
ein
Lokal
dieses
Namens.
Bildtexte:
Die
Blankenburg
um
1905
–
links
am
Bildrand
ist
die
von
Zimmermeister
Johannes
Mutert
angebaute
Veranda
zu
erkennen.
Die
Gastronomie
wird
von
seiner
Schwester
Minna
Bäthge
geführt.
Seit
1973
ist
die
Blankenburg
"
Spitze"
.
Eigentümerin
Anne
Tiemeyer
betreibt
im
rechten
Gebäudeteil
das
Raucherlokal
"
Annes
kleine
Kneipe"
.
Fotos:
Archiv
NOZ
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks