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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Wohnen und Einkaufen im Grünen
 
Auf gute Nachbarschaft
Zwischenüberschrift:
Eine eigene kleine Stadt am Stadtrand: Hellern punktet mit einer hohen Lebensqualität
 
Mein Lieblingsplatz: Ulrich Haskamp ist gerne im Büro von "Helfen in Hellern"
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. In den vergangenen 30 Jahren hat sich Hellern vollständig gewandelt. Aus dem einst verträumten Stadtteil im Westen Osnabrücks ist eine eigene kleine Stadt mit hoher Lebensqualität geworden. Doch die Natur ist überall zum Greifen nah geblieben. Angesichts der Einkaufsmöglichkeiten ist die Nähe der Großstadt eigentlich ein Luxusartikel. Doch Dinge wie Theater, Kino oder Zoo fehlen nun mal in Hellern.
Zwar sind auch Ausflugsziele wie die Gaststätte Meyer im grünen Tal an der Großen Schulstraße oder das Bowlingzentrum an der Lengericher Landstraße im Laufe der Jahre verschwunden, doch Gastronomie gibt es in vielfältiger Form. Gaststätten mit deutscher, italienischer, griechischer oder asiatischer Küche, von Schnellimbiss bis gutbürgerlich, sind hier vertreten.
Zum Einkaufen kann man sich meistens den Weg in die Innenstadt sparen, auch wenn der Neumarkt mit dem Bus im Nu zu erreichen ist. Viele Menschen aus anderen Stadtteilen oder benachbarten Orten kommen sogar nach Hellern, um hier in den Supermärkten und Fachgeschäften einzukaufen. Denn Fleischerei und Bäckerfachgeschäfte sind ebenso vertreten wie diverse Lebensmittelmärkte mit einem umfangreichen Angebot, vom Superbiomarkt bis zu den namhaften Discountern. Und wer einen neuen Schrank, ein Sofa oder ein Regal braucht, wird ebenfalls in Hellern fündig. Ebenso sind für Bürobedarf oder Elektrogeräte keine weiten Wege nötig.
Blumen und Sträucher, um Wohnung oder Garten zu schmücken, gehören natürlich ebenfalls zum Angebot vor Ort, nicht nur im Blumensupermarkt. Und der Baumarkt an der Lengericher Landstraße zieht Kunden von nah und fern an. Dabei sind nicht nur Werkzeuge und Baumaterialien andernorts in Hellern erhältlich. Eine Holzhandlung befindet sich zum Beispiel an der Rheiner Landstraße.
Dort sind im Übrigen neben dem Briefverteilzentrum der Post zahlreiche mittelständische Firmen ansässig, die etliche Arbeitsplätze bieten. Der Mittelstand ist aber auch an der Lengericher Landstraße zu Hause und verstreut in ganz Hellern. So finden sich zahlreiche Handwerksbetriebe, wobei auch der Garten- und Landschaftsbau eine Rolle spielt.
Viele Gärten in Hellern sind sowieso eine Augenweide. Denn etliche Hausbesitzer, und in Hellern wurden in den vergangenen Jahrzehnten überwiegend Ein- oder Zweifamilienhäuser gebaut, gestalten ihre Gärten mit viel Fantasie und Liebe, von wild romantisch bis streng gepflegt. Zahlreiche Hausbesitzer nutzen bei gutem Wetter die Möglichkeit, im eigenen Garten die Ruhe zu genießen. Die besonders am Abend vorherrschende Stille wird meist nur durch das Gezwitscher zahlreicher Vogelarten unterbrochen.
So können sich Jung und Alt in Hellern wohlfühlen. Auch wenn hier, wie überall im Lande, der demografische Wandel mit seinem ansteigenden Durchschnittsalter nicht haltmacht, so gibt es doch noch eine gut besuchte Grundschule und zwei Kindergärten. Auch das Sportangebot kann sich sehen lassen. Fußball, Tennis und andere Ballspiele stehen oben an, sei es auf dem Sportgelände des SV Hellern an der Klaus-Stürmer-Straße oder in der Sporthalle an der Großen Schulstraße.
Besondere Berücksichtigung finden auch ältere und kranke Menschen. Die ärztliche Versorgung könnte man angesichts der Vielfalt der Fachrichtungen als vorbildlich bezeichnen. Bei orthopädischen Beschwerden gibt es mehrere Einrichtungen, die mit verschiedenen Trimmgeräten eine bessere Beweglichkeit fördern. Und die Medikamente sind für alle, die hierbei nicht auf das Internet setzten, in den Apotheken vor Ort erhältlich. Selbst für eine neue Brille ist ein Besuch in der Innenstadt nicht nötig. Und für viele, besonders ältere Menschen ist " Helfen in Hellern" eine unverzichtbare Einrichtung.
Aber wer wohnt denn hier in den Baugebieten wie Hofbreede und im grünen Tal oder am Hörner Weg, wo in den 1950er-Jahren die einstige OKD-Siedlung entstand? Derzeit wird Hellern am Grieseling erweitert. Zumindest in den neueren Siedlungen, die in den vergangenen 30 Jahren entstanden, haben sich vorrangig Lehrer, Ärzte, Rechtsanwälte, Richter, Handwerker, Angestellte und viele Mittelständler niedergelassen, eine bunte Mischung aus der breiten Mittelschicht. Doch auch Wohnblocks wurden in Hellern errichtet, in die besonders nach der Grenzöffnung Richtung Osten etliche Migranten eingezogen sind. So ist die Bevölkerung von der Struktur her bunt gemischt und bislang ein friedliches Miteinander garantiert.
Natürlich gibt es neben den Siedlungs-Helleranern noch die Landwirte. Es sind zwar nicht mehr sehr viele, doch einige verteidigen lobenswerterweise ihre Höfe. Manchmal kommt es allerdings zu Diskussionen mit den Siedlern, wie in jüngerer Zeit am Hörner Weg. Immer wieder gibt es dort Beschwerden über Geruchsbelästigungen, die von einer Biogas-Anlage ausgehen sollen. Ansonsten herrscht Harmonie zwischen den Landwirten und den übrigen Helleranern.
Denn für diese ist auch Landwirtschaft ein Stück Natur. Und die gibt es nun rings um den Stadtteil reichlich. Mit wenigen Schritten ist man, je nach Wohnlage, entweder im Hörner Bruch, in der Holzheide, an der Düteaue, über den Eselspatt in Richtung Gaste oder auch am Rubbenbruchsee. Waldgebiete wie am Grieseling oder die Regenrückhaltebecken, von denen drei im vergangenen Jahr saniert wurden, laden ebenfalls zur kurzen Entspannung ein.
Dass die Natur aber auch Schattenseiten hat, mussten viele Helleraner vor zwei Jahren erfahren. Die Regenmassen Ende August 2010 konnten von den Rückhaltebecken nicht bewältigt werden, und so standen einige Straßen unter Wasser, und etliche Keller liefen voll. Auch einige Wohnungen waren betroffen.

Alle Beiträge
der Serie auf www.noz.de/ stadtteilserie

Bildtexte:
Land unter in Hellern nach der Regenflut Ende August 2010 an der Kreuzung Lengericher Landstraße/ Große Schulstraße.
Viel Grün säumt die Lengericher Landstraße.
Natur vor der Tür: Feldweg nahe der Düte.

Fotos:
Gert Westdörp
Jörn Martens

Osnabrück. Die Nachbarschaftshilfe ist sein Leben. Seit der Gründung von " Helfen in Hellern" im März 1998 ist Ulrich Haskamp Vorsitzender des Vereins. Sein Lieblingsplatz ist das Büro in der Alten Kasse. " Dort bin ich fast täglich anzutreffen, und von dort organisiere ich den Verein", sagt der 66-Jährige, der von Anfang an Motor der Initiative ist.
In dem Büro im ersten Stock der Alten Kasse, dem Zentrum im Stadtteil Hellern, wo täglich Kinder- und Jugendarbeit stattfindet, aber zwischendurch auch kulturelle Veranstaltungen, findet die Koordination der Nachbarschaftshilfe statt. Hier werden aktive Mitglieder an Mitglieder vermittelt, die Hilfe benötigen. Jede Hilfeleistung ist dabei ehrenamtlich.
In den vergangenen 13 Jahren gab es über 2500 derartige Fälle. Unterstützung benötigen natürlich hauptsächlich alte und gebrechliche Menschen. " Dabei geht es überwiegend um die Begleitung zum Arzt oder zum Einkaufen. Aber auch Vorlesen bei Sehbehinderung oder gesellige Hausbesuche sind angesagt. Und natürlich das Blumengießen im Urlaub", erläutert Haskamp die Aufgaben der Helfer. Zusätzlich veranstaltet " Helfen in Hellern" PC-Kurse und Ausflüge (mehr zu den Angeboten im Internet auf www.helfen-in-hellern.de).
" Im kommenden Frühjahr wollen wir zusammen mit dem SV Hellern am Rückhaltebecken an der Großen Schulstraße zwei Bänke aufstellen. Das wäre eine Bereicherung für Hellern. An der Finanzierung beteiligen sollten sich aber auch zumindest der Bürgerverein und die politischen Parteien. Ich werde das beim nächsten Vorsitzendentreffen der Helleraner Vereine im November in der alten Kasse vorschlagen", blickt Haskamp in die Zukunft.

Bildtext:
Die Nachbarschaftshilfe ist sein Leben: Ulrich Haskamp.

Name

Der Stadtteil Hellern war bis zur Gebietsreform 1972 ein eigenständiges Dorf. Die Stadt Osnabrück freute sich über hinzugewonnenes Bauland.

Zahlen

In Hellern leben heute 6957 Einwohner. Damit nimmt er den 12. Platz in der Statistik der 23 Osnabrücker Stadtteile ein. Alterszusammensetzung (Zahl der ausländischen Mitbürger in Klammern): unter 7 Jahren: 413 (14), 7 bis 14 Jahre: 395 (22), 14 bis 18 Jahre: 291 (15), 18 bis 40 Jahre: 1.425 (152), 40 bis 65 Jahre: 2559 (123), 65 Jahre und älter 1490 (36). Um die Menschen kümmern sich acht Arztpraxen, darunter fünf Praxen für Zahnheilkunde.

Hellerns Fläche beträgt 1225, 47 Hektar (Stadt gesamt: 11 980), davon sind 161, 92 ha Wohnbaufläche, 6, 32 ha gemischte Baufläche (mit Gewerbe), 75, 79 ha gewerbliche Baufläche, 8, 32 ha Sonderbaufläche, 3, 6 ha für Gemeinbedarf, 27, 08 ha Verkehrsfläche, 8, 03 ha Dauerkleingärten, 3, 81 ha Sportplätze, 3, 08 ha Friedhöfe, 54, 61 ha sonstige Grünflächen, 605, 88 ha Landwirtschaft, 202, 87 ha Wald/ Forstwirtschaft, 11, 03 ha Wasserflächen.

Besonderes

Schon im Mittelalter und der frühen Neuzeit war das Gebiet im Bereich der Düte bei Siedlern begehrt, wo auch Mühlen errichtet wurden. Auch heute wird dort noch gern " gewohnt", doch auch gearbeitet. Das Gewerbegebiet an der Rheiner Landstraße beherbergt produzierendes Gewerbe und Handel. Einkaufsmöglichkeiten für die Nahversorgung finden sich an der Großen Schulstraße, aber auch an der Lengericher Landstraße. Bürger- und Kulturzentrum sowie Standort für die Jugendarbeit ist die " Alte Kasse".

Vor Ort

Am kommenden Freitag, 15. Juni, ist die NOZ-Redaktion vor Ort im Stadtteil Hellern. Von 13 bis 15 Uhr steht Till bei Edeka Dütmann, Töpferstraße und sucht das Gespräch.
Autor:
Heinz Schliehe, sh


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