09.06.2012

Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ

Das unbekannte Foto.

Näherinnen und Polizisten

Rätsel um historische Ansichtskarte gelöst

OSNABRÜCK. " Das war das schönste Haus in der Dielingerstraße!" Sofort hat Herta Litterscheid auf der historischen Postkarte der letzten Woche ihr Elternhaus wiedererkannt.
Die 85-Jährige erzählte uns, dass sie mit vier Geschwistern in dem Haus in der Dielingerstraße 13 aufgewachsen ist. Das Gebäude gehörte Karl Utermöller, der in der Nachbarimmobilie einen Betrieb hatte, in dem Kutschen gebaut wurden. Oft haben die Kinder ihm dabei zugeschaut. An den Funkenflug erinnert sich Herta Litterscheid noch heute lebhaft. Hinter dem Haus liegt das alte Steinwerk, in dem die Kinder oft spielten. Am 13. September 1944 wurde das prächtige Gebäude von Brandbomben zerstört.
Das Gebäude auf dem aktuellen unbekannten Foto stellt uns vor kein allzu großes Rätsel. Es hat zwar einige bauliche Veränderungen gegeben, aber an dem markanten halbrunden Treppenhaus erkennt man, dass es sich um das Gebäude am Kollegienwall handelt, in dem sich seit April 1987 die zentrale Polizeidienststelle befindet. Viele Jahre stellten an dieser Stelle die Näherinnen der Firmen R. Overmeyer und R. Busch & Co. Wäsche sowie Arbeits- und Freizeitkleidung her.
Erinnern Sie sich an diese Osnabrücker Traditionsfirmen? Haben Sie dort gearbeitet? Waren Sie 1982 dabei, als die Produktion ins Ausland verlagert wurde und 240 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verloren? Schreiben Sie Ihre Geschichten auf OS-Nachbarn.de.

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Bildtexte:
Die Dielingerstraße ist auf der historischen Ansichtskarte aus der Sammlung von Dieter Mehring zu sehen.
Festlich geschmückt war das Gebäude der Firmen Busch und Overmeyer am Kollegienwall im September 1951 zum 75-jährigen Bestehen.

Ansichtskarte:
Dieter Mehring

Foto:
Archiv

r.