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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Stadt will Verkehr am Bahnhof entwirren
 
Grünes Licht
Zwischenüberschrift:
Ampel am Wall soll Autofahrer direkt zum Parkhaus führen – Debatte über Taxistand
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Berichte, Stellungnahmen, Protokolle über das Verkehrsgewühl vor dem Bahnhof dürften inzwischen Aktenschränke füllen. Jetzt kommt ein neuer Vorschlag hinzu, der vor dem Abheften zumindest genau geprüft werden soll: eine zusätzliche Ampel auf dem Wall.

Die Verwaltung hat von Experten prüfen lassen, ob eine Erweiterung der Ampel an der Ecke Advena Hotel/ Casino möglich wäre. Die zusätzliche Lichtzeichenanlage soll an der Einfahrt zur Bruchstraße entstehen, das ist die kurze Straße hinter dem Casino- und Kinokomplex parallel zur Hase. Die Ampel würde es ermöglichen, dass Autofahrer, von Norden kommend, links zum Bahnhof abbiegen könnten. Das brächte zwei Vorteile: Erstens, die Fahrer steuerten direkt auf die Bahnhofsgarage zu und wären wohl eher geneigt, die kostenlose Parkzeit zu nutzen. Zweitens würde der Bahnhofsvorplatz nach Expertenmeinung um ein Drittel des Verkehrs entlastet. Weiterer positiver Nebeneffekt wäre, dass der Haseuferweg ohne Umwege über den Wall geführt werden könnte.

Das Ingenieurbüro TSC aus Essen hat die Folgen einer zusätzlichen Ampel für den Verkehr auf dem Wallring untersucht und festgestellt: Es geht. Ein Bruch in der grünen Welle Richtung Norden sei schon heute unvermeidlich. Durch Umstellungen an der Casino-Ampel (Heinrich-Heine-Straße) könnten Rückstaus auf dem Wall vermieden werden.

Einzige Ungewissheit sind die Kosten. Die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses waren sich am Donnerstagabend parteiübergreifend einig, dass die Verwaltung diese Zahlen so schnell wie möglich nachliefern muss. Einig waren sie sich auch in dem Bemühen, die Langzeitparker vom Vorplatz zu vertreiben und die Bahnhofsgarage attraktiver zu machen. Dazu soll das kostenlose Parken von 15 auf 30 Minuten verlängert werden.

Doch damit waren die Gemeinsamkeiten erschöpft. Die CDU pochte erneut darauf, den Taxistand zum Busrondell auf der anderen Seite des Platzes zu verlegen. " Wir sollten das für ein halbes Jahr testen und können dann immer noch entscheiden", sagte Katharina Pötter (CDU). Marita Sliwka (FDP) pflichtete ihr bei. SPD und Grüne lehnen die Taxi-Verlagerung mit Hinweis auf die Planos ab. Die Nahverkehrsplaner befürchten Sicherheitsprobleme und Nachteile für den Busverkehr.

Nach dem Vorschlag der Verwaltung soll der Taxistand vom Autoverkehr abgekoppelt werden. Außerdem soll es 90 zusätzliche Bügel für Fahrräder geben.

Bildtexte:
An der Einmündung in die Bruchstraße soll eine Ampel installiert werden. Autofahrer können dann aus allen Richtungen direkt die Bahnhofsgarage erreichen, und der Vorplatz würde von Verkehr entlastet.
Räder, Taxis und Autos stehen sich auf der Südseite des Bahnhofsvorplatzes gegenseitig im Weg.

Fotos:
Michael Hehmann

Kommentar
Grünes Licht

Schönheit und Funktionalität schließen sich manchmal aus. Das kennen wir aus der Mode und auch in der Architektur. Der Bahnhofsvorplatz ist ein gutes Beispiel für eine ansprechende Gestaltung, die im Alltag aber nicht funktioniert.

Seit Jahren versuchen Politik und Verwaltung den Verkehrsknoten zu durchschlagen, der sich regelmäßig zu den Stoßzeiten bildet, weil der Platz für das Nebeneinander von Radlern, Taxen und Autos nicht ausreicht aber auch, weil viele Autofahrer seltsamerweise das Parkhaus meiden.

Eine Ampel auf dem Wall, die eine direkte Zufahrt aus allen Richtungen zum Parkhaus ermöglicht, verspricht endlich einen Fortschritt. Die Kosten für die Ampel werden gewiss erheblich sein, aber daran darf die Idee nicht scheitern. Deshalb: Grünes Licht für die Ampel, auch wenn es teuer wird.
Autor:
Wilfried Hinrichs


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