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1.
Erscheinungsdatum:
02.06.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
(Belm)
Migration,
Integration,
sozialer
Brennpunkt,
Sanierungsgebiet,
Soziale
Stadt
Überschrift:
Leitbild der Integration gesucht
Zwischenüberschrift:
Wissenschaftler der Uni legen Abschlussbericht für das Programm "Soziale Stadt" in Belm-Powe vor
Artikel:
Originaltext:
Belm.
In
ihre
Integrationsarbeit
hat
die
Gemeinde
Belm
in
den
zurückliegenden
Jahren
viel
investiert:
Geduld,
Geld
und
guten
Willen.
Die
Kommune
ist
für
ihre
Mühen
ausgezeichnet
worden
und
hat
bundesweite
Anerkennung
erfahren.
Jetzt
haben
die
Belmer
auch
noch
einen
wissenschaftlichen
Beleg
dafür
erhalten,
dass
sich
ihre
Mühen
ausgezahlt
haben.
Die
Universität
Osnabrück
hat
nach
zehn
Jahren
"
Soziale
Stadt"
den
Abschlussbericht
vorgelegt.
Die
Akademiker
ziehen
darin
eine
positive
Bilanz
und
sprechen
Handlungsempfehlungen
aus.
Migration,
Integration,
sozialer
Brennpunkt,
Sanierungsgebiet,
Soziale
Stadt
–
das
sind
Schlagwörter,
die
zum
Sprachgebrauch
in
der
Kommunalpolitik
in
Belm
gehören,
wohl
mehr
als
anderenorts
im
Landkreis
Osnabrück.
Die
Gemeinde
sieht
sich
heute
als
"
Symbol
für
erfolgreiche
Integration"
.
Freiwillig
hat
Belm
diese
Vorreiterrolle
nicht
übernommen.
Die
Kommune
wurde
dazu
gezwungen.
Ende
der
1980er-
Jahre
begann
die
britische
Rheinarmee,
sich
aus
dem
Belmer
Ortsteil
Powe
zurückzuziehen.
Bis
zu
3000
Militärangehörige
lebten
bis
dato
in
der
Gemeinde
–
weitgehend
au
tark,
mit
eigenem
Kindergarten,
Schule
und
Geschäften.
Als
sie
gingen,
ließen
die
Briten
Hunderte
leere
Wohnungen
zurück.
In
einer
ersten
Welle
zogen
etwa
750
Aussiedler
nach
Belm.
Deren
Integration
stemmte
die
Gemeinde
noch
aus
eigener
Kraft.
Der
Zuzug
ebbte
nicht
ab.
Bis
zu
2500
Neubürger
ließen
sich
in
den
Wohnblöcken
der
Briten
nieder.
Eine
Abwärtsspirale
setzte
in
der
ehemaligen
NATO-
Siedlung
ein.
Belms
Bürgermeister
Bernhard
Wellmann
sagt
heute:
"
Unsere
Integrationsarbeit
Ende
der
1980er-
Jahre
war
schon
eine
große
soziale
Aufgabe."
Eine
Aufgabe,
die
sie
in
den
ersten
Jahren
alleine
schultern
musste.
1999
hat
dann
das
Bundesministerium
für
Verkehr,
Bau
und
Stadtentwicklung
und
die
Länder
das
städtebauliche
Förderprogramm
"
Soziale
Stadt"
aufgelegt.
Die
Lebensbedingungen
in
benachteiligten
Stadtteilen
sollten
damit
umfassend
verbessert
werden.
Im
Herbst
2000
ist
auch
Belm
in
das
Förderprogramm
aufgenommen
worden.
Seitdem
arbeiten
die
Gemeinde
und
das
Institut
für
Geografie
sowie
das
Institut
für
Migrationsforschung
und
Interkulturelle
Studien
(IMIS)
an
der
sozialen
Stabilisierung
des
Sanierungsgebiets.
Der
Bericht,
den
jetzt
die
Professoren
Andreas
Pott
und
Hans-
Joachim
Wenzel
sowie
die
Quartiermanager
Fred
Anders
und
Stefanie
Fischer
vorlegten,
zählt
Ergebnisse,
Erfolge
und
Perspektiven
auf.
Bereits
die
statistischen
Daten
zu
Bevölkerungsstruktur,
Arbeitsmarkt
und
sozialen
Netzen
verdeutlichten
die
positive
Entwicklung,
die
das
Sanierungsgebiet
in
den
zurückliegenden
Jahren
genommen
hat,
heißt
es
in
einer
Mitteilung
der
Uni
Osnabrück.
"
So
hat
sich
die
Zahl
der
Personen,
die
sogenannte
Hartz-
IV-
Leistungen
beziehen,
im
Zeitraum
von
2006
bis
2011
mehr
als
halbiert."
Im
gleichen
Zeitraum
sei
der
Anteil
von
Sozialleistungsempfängern
an
der
Bevölkerung
von
über
35
auf
unter
20
Prozent
gesunken,
der
Anteil
der
Kinder
und
Jugendlichen
in
den
Bedarfsgemeinschaften
habe
sich
ebenfalls
um
mehr
als
20
Prozent
reduziert.
Während
die
Fluktuation
im
Gebiet,
also
die
Zahl
der
Zu-
und
Fortzüge
pro
Jahr,
ebenso
rückläufig
sei
wie
die
Zahl
der
Leerstände,
habe
sich
die
Zahl
der
selbst
nutzenden
Eigentümer
kontinuierlich
erhöht.
"
Dies
ist
ein
deutliches
Zeichen
der
Stabilisierung
und
des
gewachsenen
Vertrauens
in
die
Wohnqualität
dieses
Gebietes"
,
resümieren
die
Wissenschaftler.
Aber
längst
nicht
alles
ist
gut:
Die
Benachteiligung
von
Schülern
mit
Migrationshintergrund
im
Bildungssystem
in
Belm
sei
auch
nach
zehn
Jahren
Programmlaufzeit
signifikant.
Im
Bericht
heißt
es
aber:
"
Soziale
Probleme
wie
Arbeitslosigkeit,
Abhängigkeit
von
Transferleistung
oder
Bildungs-
und
Ausbildungsdefizite
lassen
sich
auf
kommunaler
Ebene
nicht
ursächlich
und
umfassend
lösen,
sondern
allenfalls
abmildern
und
ansatzweise
reduzieren."
Und
weiter:
"
Unstrittig
ist
daher,
dass
auch
nach
Beendigung
des
Programms
Förderbedarf
besteht,
damit
es
nicht
zu
einer
Umkehr
der
Positiventwicklung
kommt."
Bei
der
Vorstellung
des
Abschlussberichts
im
Belmer
Rathaus
spricht
Professor
Pott
die
Empfehlung
aus,
"
dass
Integration
weiterhin
Chefsache"
bleiben
sollte.
Namentlich
nannte
er
den
Ersten
Gemeinderat
Viktor
Hermeler.
Dessen
Aufgabe
wird
es
nun
sein,
die
Belmer
Integrationsarbeit
nach
dem
Auslaufen
des
Programms
Soziale
Stadt
neue
zu
organisieren.
"
Ich
bin
überzeugt,
dass
wir
das
mit
eigenen
Mitteln
leisten
können"
,
sagt
Hermeler.
Die
Wissenschaftler
haben
den
Belmern
in
ihrem
Bericht
einige
Wege
aufgezeigt.
Der
Anteil
der
Kinder,
die
in
sogenannten
Bedarfsgemeinschaften
lebe,
sei
in
Belm
nämlich
noch
vergleichsweise
hoch.
Deshalb
empfehlen
die
Vertreter
der
Institute
die
Gründung
eines
festen
Arbeitskreises
Kinderarmut,
"
um
das
Thema
dauerhaft
zu
beobachten
und
eine
kommunale
Strategie
zur
Verbesserung
der
Situation
von
Kindern
aufzuzeigen,
die
von
Armut
betroffen
oder
bedroht
sind"
.
Ein
weiterer
Vorschlag:
Die
Weiterentwicklung
des
bewährten
"
sozialräumlichen
Monitoringsystems"
(Beobachtungssystem)
sei
notwendig,
"
um
im
Sinne
einer
nachhaltigen
Integrationspolitik
auch
die
zukünftige
Entwicklung
in
dem
Wohngebiet
beobachten
und
steuern
zu
können"
.
Die
Erarbeitung
eines
Belmer
"
Leitbildes
der
Integration"
ist
eine
weitere
Empfehlung
Potts.
"
So
ein
Leitbild
kann
Orientierungshilfe
für
die
zukünftige
Integrationspolitik
sein"
,
erklärt
der
Dozent.
"
Es
entsteht
durch
Interaktion
aller
beteiligten
Gruppen:
die
Verwaltung,
die
Politik,
die
Bevölkerung."
Wenn
die
Kommune
ein
Leitbild
entwickle,
sei
es
eine
Art
Bekenntnis,
den
Integrationsgedanken
in
Belm
stärker
zu
verankern.
Die
Quartiermanager,
Stefanie
Fischer
und
Fred
Anders,
hatten
in
den
vergangenen
Jahren
wohl
den
engsten
Kontakt
zu
den
Menschen
in
der
Sozialen
Stadt.
"
Wir
haben
festgestellt,
dass
ganz
viele
Personen
mit
ihrem
Wohnstandort
zufrieden
sind"
,
sagt
Anders.
Sie
schätzten
die
zentrale
Lage
und
das
Integrationsnetzwerk.
"
Von
innen
wird
das
Sanierungsgebiet
keinesfalls
so
negativ
wahrgenommen
wie
von
außen"
,
erklärt
der
Quartiermanager.
"
Das
ist
das,
was
wir
erreichen
wollen:
Menschen,
die
hier
gerne
und
dauerhaft
leben"
,
ergänzt
Hermeler.
Weitere
Informationen
im
Internet:
www.stadterneuerung-
belm.de.
Bildtexte:
Zogen
Bilanz:
Prof.
Dr.
Andreas
Pott,
Fred
Anders,
Prof.
Dr.
Hans-
Joachim
Wenzel
und
Stefanie
Fischer
vom
Institut
für
Migrationsforschung
und
Interkulturelle
Studien
(IMIS)
der
Uni
Osnabrück
übergeben
ihren
Abschlussbericht
an
den
Belmer
Bürgermeister
Bernhard
Wellmann
und
den
Ersten
Gemeinderat
Viktor
Hermeler.
Auch
nach
zehn
Jahren
Förderprogramm
gibt
es
in
Belm-
Powe
noch
viel
zu
verbessern.
Foto:
Gert
Westdörp
Archiv
Autor:
Christoph Granieczny