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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Blumen und Gemüse aus dem Friedensgarten.
Zwischenüberschrift:
Eine ambitionierte Idee nimmt langsam Gestalt an – Mittwoch Präsentation in der Lagerhalle
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Kairos. In der griechischen Mythologie benennt dieser Begriff den günstigsten Zeitpunkt für eine Entscheidung. Wieland Sack erwähnt das Wort im Gespräch mit dieser Zeitung über die Planung eines Friedensgartens in Osnabrück. Vor zehn Jahren hatte er die Idee dazu. Jetzt soll der Garten Realität werden.
" Wir sind zu zweit", betont der Physiker gleich zu Beginn des Termins, bei dem Doris Kube nicht dabei sein kann. Mit ihrer Erfahrung als Landschaftsplanerin und Umweltbildnerin habe sie wesentlich zur Planung des Gartens beigetragen, sagt Wieland Sack.
10 000 Quadratmeter, das ist eine Menge Platz, um Kartoffeln und Möhren anzubauen, um Blumen zu pflanzen und einen Ort fürs gesellige Zusammensein unter einer Pergola einzurichten. Das Besondere an dem Garten ist, dass jeder mitmachen kann, der mag. Eine Beteiligung ist nicht nur an den Gemeinschaftsflächen möglich, es können auch Beete nach dem persönlichen Wunsch beackert und bepflanzt werden. Die Fläche liegt an der Lerchenstraße in der Nähe der Herman-Nohl-Schule.
Doch von Anfang an. Vor zehn Jahren besuchte Wieland Sack eine Ausstellung in Berlin über Städte, deren Industrie zusammengebrochen war. Menschen, die dadurch kein Einkommen mehr hatten, begannen die Brachflächen der Industrie aufzubrechen, zu beackern und sich davon zu ernähren.
Das war die Initialzündung für ein ähnliches Projekt in Osnabrück, erzählt Wieland Sack, der aus seiner Heimat Leipzig die Schrebergartenkultur kannte und schätzte. Er entwickelte Pläne für ein " Schreber zwei", wie er das Projekt nennt, das er bereits vor zwei Jahren in der Lagerhalle vorgestellt hatte. Über gemeinsame Bekannte lernte er Doris Kube kennen, die sich sofort begeistert beteiligte.
Nächster Schritt: die Konversionsflächen. Sack arbeitete in einem Bürgerkomitee mit, das sich mit der Nutzung der Flächen befasste. " Mit dem Gelände, das wir jetzt nutzen dürfen, wusste niemand etwas anzufangen", ergänzt er. Nebenan sollte ein Mehrgenerationenspielplatz entstehen. Aber das sei es auch schon gewesen.
Kube und Sack planten, führten Gespräche, entwickelten Lage- und Nutzpläne und überzeugten. Gemeinsam mit drei anderen Mitstreitern wollen die beiden nun alsbald einen Verein gründen, der den Garten trägt, für den sie die Fläche von der Stadt pachten werden.
Beim Bewirtschaften der Flächen sollen etwa 50 Personen mitmachen, meint Sack. " Nicht zu viel und nicht zu wenig." Aber schon allein um das Gelände beackern zu können, ist größere Hilfe nötig. " Mit der Hand lässt sich das nicht machen", meint der künftige zweite Vorsitzende des Vereins Friedensgarten.
Was genau auf dem Gelände angepflanzt werden soll, das sollen die Mitglieder ebenso entscheiden wie die Art der Bewirtschaftung. " Blaukorn hätten wir nicht so gerne", fügt der Mann dann doch noch hinzu, der den Garten als nachhaltiges Projekt sieht. Zum einen, weil dort Menschen lernen können, einen Garten zu bestellen. Zum anderen, weil jeder, der sich fürs Gärtnern interessiert, mitmachen kann, sagt Sack und zählt die Bewohner der Dodesheide ebenso auf, wie die der umgebenden Häuser.
Eins ist sicher: " Es soll schön sein!", betont Sack, der mit dem Garten eine Anregung geben möchte, die sich dann ausbreiten soll. " Wenn es von selbst zum Leben kommt, dann ist es besonders stabil", meint er.
Wieland Sack, der den Friedensgarten mit Doris Kube am Mittwoch bei der Pecha-Kucha-Nacht in der Lagerhalle (Beginn: 20.20 Uhr) vorstellen wird, hat sich nicht nur bei der Organisation des Abends engagiert. Er war auch Mitglied der Gruppe " Rio plus 20", die die Nachhaltigkeitswoche vorbereitet hat.
Dazu gehört auch die Veranstaltung am heutigen Montagabend ab 19 Uhr im Medienhaus Neue OZ. Dort werden verschiedene Projekte vorgestellt, wie nachhaltige Gesundheitskonzepte, die an der Hochschule entwickelt wurden, oder die Untersuchung zu Breitflügelfledermäusen in Osnabrück von Irina Würtele. Unter der Moderation von Neue-OZ-Redakteurin Stefanie Adomeit wird sich anschließend ein Podium mit der Frage befassen " Nachhaltigkeit nur ein Schlagwort oder eine Bewegung?".

Bildtext:
Auf dieser Fläche in der Nähe der Hermann-Nohl-Schule soll der Friedensgarten entstehen

Foto:
Gert Westdörp
Autor:
mlb


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