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1.
Erscheinungsdatum:
30.05.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Nutzung
des
Rosenplatzschulhofs
diente
im
frühen
Kriegsstadium
der
Deponierung
von
Waffen
und
Zubehör.
Schulen
und
Turnhallen
wurden
zu
organisatorischen
Zwecken
genutzt.
Einzelheiten.
Überschrift:
Waffenarsenal Rosenplatzschule.
Zwischenüberschrift:
Der Schulhof diente im Ersten Weltkrieg als Sammelpunkt für Kriegsgerät.
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
1914
oder
1918?
Das
ist
hier
die
Frage.
Jürgen
Vonhöne,
Jahrgang
1925,
hat
uns
das
Foto
zur
Verfügung
gestellt.
Aus
seinem
Elternhaus
an
der
Spichernstraße
7
wurde
das
historische
Foto
des
Rosenplatzschulhofs
geknipst.
Er
hat
aus
den
Erzählungen
seiner
Eltern
und
Großeltern
abgespeichert,
dass
die
Fuhrwerke
und
Ausrüstungen
gegen
Ende
des
Ersten
Weltkriegs
von
der
Front
zurückgeführt
und
hier
zwischengelagert
worden
waren.
Andererseits
spricht
die
ordentliche
Aufstellung
in
Reih
und
Glied
dafür,
dass
die
Aufnahme
in
den
Tagen
der
Mobilmachung
im
August
1914
oder
jedenfalls
in
einem
frühen
Kriegsstadium
gemacht
wurde
und
der
Schulhof
als
Sammelpunkt
für
Material
diente,
das
zur
Front
geschafft
werden
sollte.
Das
Foto
zeigt
unten
rechts
eine
Reihe
Geschützrohre
von
Feldhaubitzen,
die
über
die
Mauer
zur
benachbarten
Holzhandlung
Middendorff
weisen.
Eine
"
Gulaschkanone"
,
wie
sie
etwa
in
Bildmitte
an
dem
senkrechten
Abzugsrohr
zu
erkennen
ist,
würde
man
den
Kriegsverlierern
vielleicht
gelassen
haben.
Aber
es
ist
kaum
vorstellbar,
dass
nach
der
deutschen
Kapitulation
an
allen
Fronten
einsatzfähige
Kriegswaffen
in
dieser
Form
wieder
den
Rücktransport
in
die
Heimat
angetreten
hätten.
In
seinem
Aufsatz
für
die
"
Geschichte
der
Stadt
Osnabrück"
erwähnt
Rolf
Spilker,
dass
1914
nach
dem
Ausrücken
der
regulären
Truppen
des
Infanterieregiments
78
einige
unkonventionelle
Orte
in
der
Stadt
herangezogen
wurden,
um
dort
Reserve-
Einheiten
zusammenzuziehen.
Schulräume
und
Turnhallen
dienten
den
Militärbehörden
zeitweilig
als
Untersuchungszimmer,
Kompanieschreibstuben
oder
zur
Lagerung
von
Waffen.
So
funktionierte
man
den
Schulhof
des
Realgymnasiums
an
der
Lotter
Straße
zum
Appellplatz
für
die
eintreffenden
Reservisten
und
Landsturmleute
um.
In
der
katholischen
Volksschule
am
Rosenplatz
war
vorübergehend
das
Landsturmbataillon
untergebracht.
Es
rückte
am
27.
August
1914
aus,
um
"
Sicherheitsdienste"
im
besetzten
Belgien
zu
übernehmen.
Danach
wurde
der
Schulbetrieb
wieder
aufgenommen.
Von
"
Normalität"
konnte
allerdings
keine
Rede
sein,
wie
Spilker
weiter
schreibt.
Auch
wenn
es
nicht
zu
den
Auswirkungen
eines
"
totalen
Krieges"
wie
1939
bis
1945
durch
die
häufigen
Bombardierungen
kam,
so
fiel
doch
häufig
der
Unterricht
aus.
Schon
allein,
weil
viele
jüngere
Lehrer
zum
Militärdienst
eingezogen
waren.
Daneben
wurden
die
Kinder
zu
Sammelaktionen
von
Rohstoffen,
Metallen
und
Papier
verpflichtet.
Der
"
Vaterländische
Hilfsdienst"
erwartete,
dass
sie
ihre
"
Kräfte
in
den
Dienst
einer
großen
Aufgabe"
stellten,
wozu
auch
Erntehilfe
in
der
Landwirtschaft
und
Hilfsdienste
in
Rüstungsbetrieben
zählten.
Seit
der
Jahreswende
1916/
17
kam
noch
hinzu,
dass
aufgrund
des
Brennstoffmangels
"
Kohleferien"
ausgerufen
wurden
und
der
Schulunterricht
im
Winter
wochenlang
ausfiel.
Schließlich
waren
es
gegen
Ende
des
Krieges
die
"
Hamsterfahrten"
aufs
Land,
die
Kinder
und
Jugendliche
den
Schulunterricht
schwänzen
ließen.
Im
sogenannten
"
Steckrübenwinter"
war
der
Kampf
gegen
den
Hunger
wichtiger
als
das
Rechnen
und
Gedichtelernen
in
der
Schule.
Das
kleine
Einmaleins
lernten
sie
ohnehin
perfekt
auf
dem
Schwarzmarkt.
Die
Geburtsstunde
der
Rosenplatzschule
schlug
1899
als
Ableger
der
katholischen
Volksschule
zu
St.
Johann,
die
heillos
überlaufen
war.
So
entstand
der
Plan,
in
den
Gärten
am
Rosenplatz
eine
zweite
Schule
für
die
südliche
Neustadt
zu
bauen.
Für
150
000
Mark
errichteten
die
Baumeister
Lütz
und
Behnes
den
stattlichen
Bau
mit
14
Klassenräumen
und
Wohnungen
für
die
"
Lehrpersonen"
und
den
"
Schulwärter"
im
Dachgeschoss.
In
den
Anfangsjahren
wurden
700
Kinder
in
Klassen
mit
bis
zu
65
Kindern
unterrichtet.
Palmsonntag
1945
ließ
der
letzte
Großangriff
auf
die
Stadt
nur
Ruinen
von
der
Rosenplatzschule
übrig.
Der
Neubau
von
1952/
53
orientierte
sich
an
den
alten
Proportionen.
Heute
besuchen
240
Kinder
die
dreizügige
offene
Ganztagsgrundschule
mit
Schulkindergarten.
Soziale,
kulturelle,
religiöse
und
ethnische
Vielfalt
kennzeichnen
die
Schülerschaft.
Vor
zwei
Jahren
baute
die
Stadt
für
eine
Million
Euro
den
Hort
"
Rosenkinder"
neu
und
ließ
den
Schulhof
sanieren.
Kurz
danach
geriet
der
nagelneue
Schulhof
in
die
Schlagzeilen,
weil
Jugendliche
ihn
abends
und
nachts
für
Saufgelage
missbrauchten.
Stadt
und
Schulleitung
wussten
sich
nicht
anders
zu
helfen,
als
den
Spielplatz
zu
umzäunen
und
nach
17
Uhr
abzusperren.
Das
wiederum
empörte
viele
Bewohner
des
Rosenplatz-
Quartiers,
die
keinen
"
Hochsicherheitstrakt"
wollten
und
darin
einen
Verstoß
gegen
die
städtische
Pausenhofverordnung
erblickten.
Als
Kompromiss
wird
der
Hof
jetzt
um
20
Uhr
geschlossen.
Bildtexte:
Die
Hofseite
der
Rosenplatzschule
diente
im
Ersten
Weltkrieg
als
Sammelort
für
Kriegsgerät
aller
Art.
Im
Vordergrund
vor
der
Mauer
verläuft
die
Spichernstraße.
Der
Neubau
des
Hortes
"
Rosenkinder"
und
eine
stattliche
Kastanie
bestimmen
heute
das
Blickfeld
auf
den
Schulhof.
Im
Hintergrund
der
Neubau
der
Rosenplatzschule
aus
dem
Jahr
1952.
Fotos:
Sammlung
Middendorff/
Vonhöne/
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
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