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1.
Erscheinungsdatum:
12.05.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stadt
sieht
Nachteile
in
der
Arbeit
des
ehemaligen
Finanzvorstandes
von
Osnabrück.
Der
CDU-
Ratsfraktionschef
Fritz
Brickwedde
legt
einen
Bericht
vor.
Einzelheiten.
Kommentar:
Management
prüfen.
Überschrift:
Osnabrücker CDU greift Ex-Finanzchef an.
Zwischenüberschrift:
Brickwedde: Baier drückte Schweizer Bank durch.
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
ehemalige
Finanzvorstand
von
Osnabrück
und
jetzige
Samtgemeindebürgermeister
von
Bersenbrück,
Horst
Baier,
soll
bei
einem
Finanzgeschäft
der
Stadt
im
Jahr
2010
die
Bank
Credit
Suisse
trickreich
zum
Depotführer
durchgesetzt
haben.
Zum
Nachteil
der
Stadt
und
der
Sparkasse
Osnabrück,
wie
CDU-
Ratsfraktionschef
Fritz
Brickwedde
kritisiert.
Baier
bezeichnete
die
Vorwürfe
als
haltlos.
Vorwurf
und
Verdacht:
Baier
soll
bei
der
Auftragsvergabe
für
die
Verwaltung
der
Rekultivierungsrücklage
für
den
Piesberg
von
vornherein
die
Credit
Suisse
(CS)
favorisiert
haben,
die
Sparkasse
Osnabrück
als
Wettbewerber
ausgebootet,
die
Informationen
für
die
Ratsgremien
entsprechend
beeinflusst
und
damit
für
die
Stadt
einen
Schaden
von
bisher
etwa
21
000
Euro
herbeigeführt
haben.
Außerdem
wird
die
Frage
nach
Baiers
Motiven
für
dieses
Vorgehen
aufgeworfen.
Das
schreibt
Brickwedde
in
einem
vertraulichen
Bericht
an
den
Oberbürgermeister
und
die
Mitglieder
des
Finanz-
und
Verwaltungsausschusses,
der
unserer
Zeitung
vorliegt.
Der
Bericht
basiert
auf
Akten
der
Finanzverwaltung,
die
Brickwedde
vor
einigen
Tagen
eingesehen
hatte.
Die
Vorgeschichte:
Für
die
Rekultivierung
der
Deponie
Piesberg
sind
über
Jahrzehnte
von
den
Müllgebühren
Rücklagen
gebildet
worden:
41
Millionen
Euro.
Dieser
Fonds
ist
zeitweilig
von
einer
Bank
gemanagt
worden.
Das
kostete
rund
100
000
Euro
pro
Jahr.
Im
Herbst
2009
kam
die
Stadt
auf
die
Idee,
das
Fondsmanagement
in
die
Hände
der
eigenen
Finanzverwaltung
zu
legen
und
damit
Geld
zu
sparen.
Hochspekulative
Anlagen
verboten
sich
bei
dem
aus
Gebührengeldern
gespeisten
Fonds.
Und
das
Management
einer
konservativen
Anlage
in
festverzinsliche
Wertpapiere
trauten
die
Ratsmitglieder
der
städtischen
Finanzverwaltung
durchaus
zu.
Die
Neuregelung:
Die
Depotführung
und
die
Berichterstattung
über
die
Depotentwicklung
mussten
auch
nach
dieser
Neuorganisation
von
einer
Bank
wahrgenommen
werden
–
wenn
auch
zu
deutlich
niedrigeren
Kosten.
Der
Weg
zum
Auftrag:
Gegen
den
Rat
seiner
Mitarbeiter
aus
der
Finanzverwaltung,
die
lieber
mit
der
Sparkasse
zusammengearbeitet
hätten,
legte
sich
Baier
auf
die
international
operierende
schweizerische
Bank
fest.
Er
soll,
wie
aus
dem
Brickwedde-
Bericht
weiter
hervorgeht,
regelmäßig
mit
dem
Leiter
der
Braunschweiger
Dependance
von
CS
in
Kontakt
gestanden
haben.
Schließlich
gab
es
drei
Angebote
von
Banken.
Die
beiden
günstigeren
unterschieden
sich
in
der
Höhe
der
Grundgebühr
und
der
Kosten
für
einzelne
Transaktionen.
Die
CS
wäre
bei
bis
zu
17
Transaktionen
pro
Jahr
günstiger
gewesen
als
die
Sparkasse.
Diese
war
bei
der
Grundgebühr
günstiger,
bei
den
Kosten
für
die
Kontobewegungen
aber
teurer.
Zweifel,
ob
ein
41-
Millionen-
Euro-
Fonds
mit
17
Transaktionen
pro
Jahr
angemessen
bewirtschaftet
werden
kann,
äußerte
schon
Ratsmitglied
Björn
Meyer
(CDU)
im
Finanzausschuss
im
April
2010.
Tatsächlich
wusste
die
Finanzverwaltung
vor
dieser
Sitzung
schon,
dass
bisher
pro
Jahr
etwa
100
Transaktionen
stattgefunden
hatten.
In
einer
Sitzung
mit
führenden
Vertretern
aller
Fraktionen
sprach
sich
Baier
nochmals
für
die
Schweizer
aus,
unter
anderem
mit
einem
Argument,
das
ihm
CS
auf
seine
Anfrage
hin
mitgeteilt
hat:
„
CS
besorgt
sich
jedes
festverzinsliche
Wertpapier
frei
am
Markt
und
platziert
nicht
wie
die
Sparkasse
aus
dem
eigenen
Handelsbuch.″
Dieses
Argument
ist
nach
Angaben
der
Sparkasse
zwar
nicht
richtig,
aber
die
Entscheidung
fiel
schließlich
doch
für
CS.
Brickweddes
Fazit:
Der
CDU-
Fraktionschef
regt
an,
den
Vorgang
vom
Rechnungsprüfungsamt
untersuchen
zu
lassen.
Er
hält
die
Vorlagen
für
die
Gremien
für
manipuliert,
sodass
CS
fälschlich
als
der
günstigere
Anbieter
erschien.
In
seinem
Bericht
schreibt
Brickwedde:
„
Es
stellt
sich
die
Frage,
warum
vom
Finanzvorstand
gerade
die
Credit
Suisse
mit
Sitz
in
Braunschweig
favorisiert
wurde.″
Geschäftliche
oder
persönliche
Beziehungen
von
Baier
zur
Bank
hält
Brickwedde
nicht
für
ausgeschlossen.
Was
Baier
sagt:
„
Die
Vorwürfe
sind
die
Fortsetzung
eines
schlechten
Politikstils
von
Dr.
Brickwedde,
der
seit
der
Kommunalwahl
gezielt
einzelne
Vorgänge
in
der
Stadtverwaltung
zu
skandalisieren
versucht,
um
daraus
politisches
Kapital
zu
schlagen″,
kontert
Baier.
Die
Entscheidung
für
die
Credit
Suisse
sei
nach
einer
sorgfältigen
Markterkundung
erfolgt.
Nach
Gesprächen
mit
mehreren
Banken
hätten
ihn
die
Professionalität
der
Credit
Suisse
und
die
Erfahrungen
beim
Management
großer
Vermögen
überzeugt.
Nach
intensiver
Diskussion
mit
der
Finanzverwaltung
habe
er
dem
Rat
die
CS
empfohlen.
Dabei
seien
die
Transaktionskosten
nur
ein
Teil
aspekt
gewesen.
Der
Fonds
hat
nach
Baiers
Angaben
seit
der
Übernahme
durch
die
Credit
Suisse
im
ersten
Jahr
einen
Vermögenszuwachs
in
Höhe
von
2
696
988
Euro,
also
etwa
sieben
Prozent
erbracht,
weit
über
dem
Durchschnitt
der
letzten
Jahre
(4
Prozent)
.
Baier:
„
Dieses
Ergebnis
ist
umso
bemerkenswerter,
da
wir
eine
sehr
konservative
Anlagepolitik
mit
festverzinslichen
Wertpapieren
betrieben
haben.″
Von
einem
wirtschaftlichen
Schaden
zu
sprechen
könne
nur
als
böswillige
Darstellung
oder
fachliche
Unkenntnis
bewertet
werden.
„
Dass
gerade
Dr.
Brickwedde
als
Generalsekretär
einer
Stiftung
mit
1,
9
Milliarden
Euro
Stiftungskapital
bei
der
Frage
des
richtigen
Partners
in
der
Vermögensverwaltung
die
Bedeutung
von
Bankgebühren
in
den
Vordergrund
stellt,
ist
für
mich
schon
sehr
verwunderlich
und
verstärkt
den
Eindruck
einer
politisch
motivierten
Aktion.
Das
Motiv
meiner
Entscheidung
für
die
Credit
Suisse
war
die
Mehrung
des
Vermögens
der
Stadt.
Dies
ist
eindrucksvoll
gelungen.″
Bildtext:
41
Millionen
Euro
stehen
in
einem
Fonds
für
die
Rekultivierung
der
Mülldeponie
Piesberg
zur
Verfügung.
Über
die
Bewirtschaftung
dieses
Fonds
gibt
es
Streit.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar
Nachhaken
ist
Pflicht
der
Politik
Auf
den
ersten
Blick
erscheinen
die
erhöhten
Kosten
bei
der
von
Baier
empfohlenen
Bank
wie
Peanuts
angesichts
des
Vermögenszuwachses.
Aber
ist
dieser
Erfolg
der
Bank
zuzuschreiben
und
hätte
sich
das
bei
der
Sparkasse
nicht
auch
realisieren
lassen?
Zumal
das
eigentliche
Management
des
Vermögens
nicht
bei
der
Bank,
sondern
bei
der
städtischen
Finanzverwaltung
lag.
Mal
abwarten,
was
die
Rechnungsprüfer
dazu
sagen.
Die
erhöhten
Kosten
von
21
000
Euro
erscheinen
klein
im
Vergleich
zum
Gewinn
der
Anlage.
21
000
Euro
sind
aber
ein
Betrag,
der
zum
Beispiel
bei
vielen
von
der
Stadt
geförderten
Vereinen
über
Sein
oder
Nichtsein
entscheidet.
Wenn
ein
Verwaltungsmann
die
gewählten
Gremien
an
einer
Entscheidung
nicht
beteiligen
will,
wenn
er
mögliche
Auftragnehmer
um
Argumente
bittet,
dann
ist
das
Nachfassen
der
Politik
kein
mieser
Stil.
Dann
ist
es
die
Pflicht
eines
Rates,
der
die
Aufgabe
als
Aufsichtsgremium
ernst
nimmt.
Autor:
Michael Schwager