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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Klares Nein zur Teutoburger Schule.
Zwischenüberschrift:
Kreuz- und Overbergschule wollen auf keinen Fall umziehen.
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Kreuzschule und die Overbergschule wollen auf keinen Fall an den Standort Teutoburger Schule. Das machten die beiden Schulleitungen im Namen der Eltern und der Kollegien vor der heutigen Sitzung des Schulausschusses noch einmal deutlich.

Im März hatte die rot-grüne Zählgemeinschaft ihre Ideen zur Umgestaltung des Grundschulentwicklungsplanes vorgestellt. Dabei wurde unter anderem vorgeschlagen, die beiden katholischen Bekenntnisschulen Kreuz- und Overbergschule am Standort Teutoburger Straße zusammenzulegen. Doppelter Effekt, so Rot-Grün: Die aus allen Nähten platzende Stüveschule, die mit der Kreuzschule in einem Gebäudekomplex untergebracht ist, bekomme mehr Platz. Zudem hätten die katholischen Bekenntnisschulen angesichts sinkender Anmeldezahlen eine gemeinsame sichere Zukunft.

Die Anmeldezahlen seien nicht rückläufig, im Gegenteil, betont Kreuzschulleiterin Claudia Reichel. Für das kommende Schuljahr seien 41 Kinder angemeldet, davon 71 Prozent mit Migrationshintergrund. Dass Eltern ihre Kinder an der Kreuzschule anmelden, wertet sie als Zeichen dafür, dass die Schule in Schinkel erhalten bleiben soll. Dort sei die Schule auch verwurzelt. Die Zusammenarbeit mit der Heilig-Kreuz-Gemeinde bilde das Fundament der Arbeit.

Eine Verlegung zur Teutoburger Straße " kommt einer Schulauflösung" gleich", sagt die Schulleiterin. Vor allem wegen eines für Grundschulkinder unzumutbar langen Schulweges. Dazu sei die düstere und verschachtelte Teutoburger Schule für moderne Grundschularbeit völlig ungeeignet, stimmen Reichel und Overbergschulleiterin Eva-Maria Eberhardt überein. Zudem sei die Ausstattung nicht inklusionstauglich, körperbehinderte Schüler seien ausgeschlossen.

Allein für den Einbau moderner Fluchtwege seien nach Eberhardts Angaben etwa zwei Millionen Euro erforderlich. Sie und die Eltern befürchteten, dass angesichts der angespannten finanziellen Lage der Stadt " nur die notwendigsten Investitionen" für die Renovierung des 106 Jahre alten Baus freigegeben werden.

Dabei wirke das Gebäude speziell auf Kinder beängstigend. Der Blick nach draußen sei versperrt. Viertklässler sind durchschnittlich 1, 30 Meter groß. Die Fensterhöhe der Teutoburger Schule misst 1, 50 Meter.

Auch die fehlende Aula an der Teutoburger Straße bereitet Lehrern und Eltern der Overbergschule Kopfzerbrechen. Nur mit einem großen Versammlungsraum, in dem Feste stattfinden und das Schülerparlament tagen kann, kann das Schulkonzept umgesetzt werden.

Eberhardt befürchtet wie ihre Kollegin Reichel, dass mit einer Verlegung die Oberbergschule entwurzelt werde, auch wenn die räumliche Distanz nicht so groß sei. Dabei sei die Schule erst vor knapp zwei Jahren für ihren Mut gelobt worden, weil sie ihre KZ-Geschichte aufgearbeitet und den dort gestorbenen 86 Menschen ein erinnerndes Mahnmal gesetzt habe: " So etwas kann man nicht einfach mitnehmen."

Bildtext:
Zwei Schulen in einem Gebäudekomplex in Schinkel. Es gibt verschiedene Vorschläge, die Raumnot dort zu lindern. Einer sieht den Bau eines dreigeschossigen Anbaus auf der Grünfläche an der Kreuzstraße vor.

Archivfoto:
Gert Westdörp

Kommentar
Sachlich abwägen

Die Diskussion um die Zusammenlegung der katholischen Overberg- und der Kreuzschule am Standort Teutoburger Schule wird sehr emotional geführt. Umso wichtiger ist es, dass heute im
Schulausschuss sachlich und ohne ideologische Scheuklappen diskutiert wird.

Schulleitungen und Eltern kritisieren, dass sie nicht frühzeitig in die Überlegungen einbezogen wurden und ihre Argumente und Bedenken vortragen konnten. Da ist zum einen der lange Weg, den die Kreuzschüler künftig zurücklegen müssten. Da ist aber auch die Frage nach der Renovierung der alten Lehranstalt. Daher müssen die Renovierungskosten für die Schulen gründlich verglichen werden, auch wenn das bedeutet, dass die Entscheidung über die Zukunft der Schulen erneut vertagt werden muss.
Autor:
Ulrike Schmidt


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