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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Inhalt:
Überschrift:
Zunehmende Konflikte in Dodesheide-Ost.
Zwischenüberschrift:
Stadt will Angebote in der ehemaligen Briten-Siedlung ausweiten.
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Billiger Wohnraum, viele sozial benachteiligte Familien, zu wenig Betreuungsplätze für Kinder, steigende Nachfrage nach Angeboten der Jugendhilfe im Stadtteil Dodesheide-Ost könnte sich was zusammenbrauen. Der Fachbereich für Kinder, Jugendliche und Familien will gegensteuern. Doch das kostet Geld.

Der Finanzausschuss wird sich in seiner Sitzung am Dienstag mit dem Konzept zur verbesserten Förderung von Kindern, Jugendlichen und Familien im Stadtteil Dodesheide-Ost beschäftigen. Tags darauf steht es auf der Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses. Die Zahlen sprechen für sich: Seit dem Abzug der Briten sind innerhalb von fünf Jahren fast 1300 Personen in die Dodesheide zugezogen.

Der Armutsbericht gibt tiefere Einblicke: 27 Prozent der Bevölkerung in Dodesheide-Ost leben von Hartz IV, fast 50 Prozent der Kinder unter 15 Jahren beziehen Sozialgeld, der Großteil der dort lebenden Alleinerziehenden bekommt Hartz IV. An einem Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder wird derzeit gearbeitet. Nach Ansicht der Verwaltung sind aber auch Angebote für Jugendliche erforderlich.

Nach den Erfahrungen der städtischen Streetworker gibt es zunehmend Konflikte zwischen den Familien und unter den Kindern, " die regelmäßig destruktiv gelöst werden". Viele Jugendliche hätten Probleme bei der Integration in Schule oder Ausbildung. Der Soziale Dienst spricht von einem zunehmend verschlechterten Wohnklima, Streit, Beschimpfungen, Aggressionen und zunehmender Gewalt.

Um den Problemen gegenzusteuern, schlägt die Jugendverwaltung die Einrichtung einer niederschwelligen Kontakt- und Anlaufstelle vor. Die Wohnungsbaugesellschaft sei bereit, eine Wohnung befristet kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Ein solcher Quartierstreff stehe für alle Bewohner offen, die Beratung und Hilfe benötigen und bei Bedarf an andere Einrichtungen und Beratungsstellen weitervermittelt werden sollen.

Parallel dazu soll nach dem Vorschlag der Verwaltung ein Netzwerk aufgebaut werden, das auf bestehende Angebote aufmerksam macht und neue auf den Weg bringt. Sinnvoll wären, so steht es in dem Konzept, ein Kindertreff, Hausaufgabenhilfe sowie Projekte für Jugendliche wie Schiedsrichterausbildung. Für Eltern und Familien seien vielfältige Angebote von der Krabbelgruppe über eine Nachbarschaftsbörse und der Einrichtung eines Gemüsegartens bis hin zu Sprachkursen für Migranten denkbar.

Um das Konzept in die Tat umzusetzen, sind nach Berechnungen des Fachbereiches gut 100 000 Euro nötig. Darunter fallen anderthalb Sozialarbeiterstellen, Mietneben- und Sachkosten sowie Leistungen anderer Träger, die etwa eine Elternschule anbieten könnten. Die Finanzierung könnte der Fachbereich in diesem Jahr aus seinem Budget bestreiten, danach müsste ein zusätzlicher Posten in den Haushalt aufgenommen werden.

Nachdem sich am Dienstag, 8. Mai, der Finanzausschuss mit dem Thema beschäftigt hat, wird am Mittwoch, 9. Mai, der Jugendhilfeausschuss darüber beraten.

Bildtext:

Ein verschlechtertes Wohnklima hat der Soziale Dienst in den ehemaligen Quartieren der britischen Militärangehörigen in Dodesheide-Ost ausgemacht.

Foto:
Archiv/ Gert Westdörp
Autor:
Ulrike Schmidt


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