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1.
Erscheinungsdatum:
25.04.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Verkehrssituationen,
Planungen
und
die
ursprüngliche
Häuserflucht.
Überschrift:
Iburger Straße mal beschaulich.
Zwischenüberschrift:
Vor 85 Jahren zuckelte nur ab und zu ein Gefährt über die Wohnstraße.
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Vor
85
Jahren
kamen
unsere
Vorfahren
noch
ganz
gut
ohne
"
Querungshilfen"
und
Fußgängerampeln
über
die
wichtigste
Ausfallstraße
in
Richtung
Süden,
die
Iburger
Straße.
Der
Verkehr
war
eher
spärlich
–
selbst
an
einem
Werktag.
Der
"
Spediteur"
mit
seinem
Pferdefuhrwerk
und
der
Lastwagen
im
Hintergrund
lassen
vermuten,
dass
der
Fotograf
nicht
an
einem
Sonntag
unterwegs
war.
Diese
Momentaufnahme
des
Verkehrsgeschehens
hat
etwas
Symbolisches
an
sich:
Die
Güterbeförderung
mit
Pferd
und
Wagen
war
in
der
Zwischenkriegszeit
weiterhin
der
Regelfall,
aber
Lastkraftwagen
erschienen
zunehmend
auch
auf
Osnabrücker
Straßen.
Wenn
man
Personenkraftwagen
mit
in
die
Betrachtung
einbezieht,
dann
war
1927
der
Wendepunkt
erreicht.
Ab
diesem
Jahr
waren
mehr
Automobile
als
Pferdefuhrwerke
in
der
Stadt
unterwegs,
und
die
Prophezeiung
des
deutschen
Kaisers
wurde
Lügen
gestraft.
"
Ich
glaube
an
das
Pferd.
Das
Automobil
ist
eine
vorübergehende
Erscheinung"
,
orakelte
Wilhelm
II.
bekanntlich
einst.
Wie
sehr
er
danebenlag
und
wie
gründlich
das
Automobil
die
Städte
verändert
hat,
zeigt
die
aktuelle
Vergleichsaufnahme.
Aus
der
beschaulichen
Allee
ist
ein
vierspuriges
Asphaltband
geworden.
Jeder
Zentimeter
in
der
Straßenbreite
ist
ausgereizt,
um
den
Verkehrsbedürfnissen
von
Autos,
Radfahrern
und
Fußgängern
Rechnung
zu
tragen.
Als
sich
nach
den
großflächigen
Zerstörungen
des
Zweiten
Weltkriegs
die
Chance
dazu
bot,
legten
die
Verkehrsplaner
für
die
östliche
Straßenseite
eine
zurückgesetzte
Baufluchtlinie
fest
und
ermöglichten
dadurch
zwei
Fahrstreifen
je
Richtung.
Auf
der
gesamten
Iburger
Straße?
Nein.
Denn
in
der
alten
Vorkriegsflucht
waren
noch
einige
wenige
Häuser
stehen
geblieben.
Nicht
alle
Hauseigentümer
zeigten
sich
kooperativ
und
willigten
bei
vertretbaren
Entschädigungsleistungen
ein,
dass
ihr
Haus
amputiert
oder
zurückgesetzt
neu
gebaut
wurde.
Das
Haus
Iburger
Straße
23,
ganz
links
im
aktuellen
Bild
an
der
Ecke
zur
Wörthstraße,
bekam
2001
nach
zähen
Verhandlungen
eine
fünf
Meter
breite
Scheibe
abgeschnitten
–
gerade
noch
rechtzeitig
für
den
Ausbau
der
Iburger
Straße,
der
2002
begann.
Eine
noch
härtere
Nuss
stellt
das
Haus
Nummer
37
(etwa
in
der
Bildmitte)
dar,
in
dem
früher
die
Rosenapotheke
untergebracht
war.
Als
"
Stehimweg"
zwingt
es
seit
fast
zehn
Jahren
den
stadteinwärts
fließenden
Verkehr,
sich
im
Reißverschlussverfahren
auf
eine
Fahrspur
zusammenzuquetschen.
Auf
der
historischen
Aufnahme
ist
das
Haus
auch
zu
erkennen
–
an
der
charakteristischen
Anordnung
der
Schornsteine
und
an
der
Giebelform.
Das
Pferdefuhrwerk
befindet
sich
etwa
auf
seiner
Höhe.
Damals
tanzte
es
freilich
noch
nicht
aus
der
Reihe,
sondern
markierte
die
alte,
im
19.
Jahrhundert
festgelegte
Baukante.
Dieses
1908
erbaute
Haus
hat
den
Ausbau
der
Iburger
Straße
zwar
nicht
verhindern
können,
aber
doch
eine
gravierende
Änderung
der
Verkehrsführung
erzwungen,
nachdem
die
Verhandlungen
mit
dem
Alteigentümer
gescheitert
waren.
Ein
Enteignungsverfahren
hat
die
Stadt
damals
nicht
angestrengt,
weil
die
davor
stehenden
juristischen
Hürden
zu
hoch
erschienen.
Ende
2008
kam
nach
einem
Eigentümerwechsel
etwas
Bewegung
in
die
Sache.
Die
neuen
Eigentümer
boten
der
Stadt
das
Haus
für
390
000
Euro
zum
Kauf
an.
Der
Preis
erschien
ihr
bedeutend
zu
hoch
zu
sein.
Es
ging
wieder
nicht
weiter.
Dann
änderte
die
Stadt
den
Bebauungsplan
und
konnte
sich
auf
dem
Wege
ein
Vorkaufsrecht
sichern.
Damit
war
die
Verhandlungsposition
der
Eigentümer
geschwächt.
Man
einigte
sich
auf
einen
niedrigeren
Preis.
Nach
aktueller
Auskunft
steht
die
Immobilie
im
Treuhandvermögen
des
Sanierungsträgers
für
das
Rosenplatzquartier.
Da
aber
bislang
kein
Investor
für
einen
Neubau
gefunden
wurde,
sei
mit
dem
Abriss
noch
nicht
begonnen
worden,
sagte
Fachbereichsleiter
Städtebau
Franz
Schürings.
Bildtexte:
Iburger
Straße
1927:
Gutbürgerliches
Wohnen
und
beschaulicher
Verkehr
bestimmten
den
Gang
der
Dinge.
Der
Blick
geht
von
der
Ecke
Wörthstraße
stadtauswärts
zur
Lutherkirche.
Zurückgebaut
wurden
nach
1945
die
meisten
Häuser.
Ein
"
Stehimweg"
links
blieb
jedoch
erhalten.
Foto:
Sammlung
Middendorff/
Vonhöhne
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks