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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
150 Jahre Imkerverein Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Heute Jubiläumsfeier im Zentrum für Umweltkommunikation
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Hunderte von Bienen fliegen durch die Luft, starten, landen oder kreisen und sorgen für ein monotones Surren. Bei diesem Anblick würden viele vermutlich schnell das Weite suchen. Ernst Liening-Ewert zeigt jedoch keinerlei Angst und geht stattdessen ruhigen Schrittes auf das rege Treiben zu. " Nur keine schnellen Bewegungen", sagt er und öffnet einen Bienenstock. Der Mann weiß, was er tut, denn er ist der Vorsitzende des Imkervereins Osnabrück und Umgebung, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert.
Zu den 87 Gründungsmitgliedern gehörte im Jahr 1892 auch Ludwig Windthorst, seiner Zeit politischer Gegenspieler Otto von Bismarcks und einer der bekanntesten Söhne der Stadt. Seither hat sich der Verein dem Ziel verschrieben, die Bienenhaltung zu fördern und zu verbreiten. Durch die Bestäubungstätigkeit an Wild- und Kulturpflanzen sorgen die Bienen für eine artenreiche Natur. " Ein Bienenvolk deckt einen Radius von circa zwei Kilometern ab", erklärt Liening-Ewert, der seine Liebe zu den fliegenden Honigsammlern 1980, bei einem Besuch am Lehrbienenstand im Zoo Osnabrück, entdeckte. Aus den drei Völkern, die er sich ein Jahr später kaufte, sind im Laufe der Jahre 20 geworden, wobei ein Volk aus bis zu 50 000 Bienen besteht. Ärger mit den Nachbarn gab es bislang nie: " Ab und zu reiche ich mal ein Glas Honig über den Zaun." Seit 1981 hat der Imker keinen Honig mehr im Supermarkt gekauft und isst zusammen mit seiner Frau jede Woche ein ganzes Glas. Ungefähr 20 Kilo Honig liefert ein Bienenvolk im Jahr. Um diesen verkaufen zu dürfen, muss allerdings zunächst die imkerliche Grundschulung absolviert werden. Der Weg zum Berufsimker, genauer gesagt, zum " Tierwirt, Fachrichtung Imkerei", führt über eine dreijährige Ausbildung. Deutschlandweit haben nur etwa 30 Menschen diesen Titel inne, von den aktuell 150 Mitgliedern des Osnabrücker Imkervereins immerhin eines.
Keine Nachwuchssorgen
Trotz eines Altersdurchschnitts von 60 Jahren hat der Verein keine Nachwuchssorgen. Allein in diesem Jahr nehmen wieder 32 Interessierte an der Grundschulung am Lehrbienenstand im Zoo teil. Zwölf von ihnen sind Schüler des Gymnasiums " In der Wüste", an dem der Imkerverein das Projekt " Bienen in der Wüste" betreibt. Hier erlernen die Schüler außerhalb der Schulzeit in einer Stunde Bienenkunde pro Woche den Umgang mit den Tieren und produzieren den Honig. Der Verkauf des Honigs trägt die Kosten des Projekts. In wenigen Tagen beginnt wieder die sogenannte Schwarmzeit, in der sich die starken Völker aufteilen und sich mit der alten Königin in der Nähe des alten Stocks neu ansiedeln. Dann gilt es, den Schwarm wieder einzufangen und einen neuen Bienenstock anzulegen. " Wenn die Bienen ausschwärmen, bin ich auch kaum noch zu Hause", sagt Liening-Ewert. Der Kontakt zu den Bienen ist dann besonders eng, sodass selbst der erfahrene Imker ein bis zwei Stiche pro Tag verkraften muss. Am heutigen Samstag feiert der Imkerverein Osnabrück sein Jubiläum ab 10 Uhr mit einer Veranstaltung im Zentrum für Umweltkommunikation.

Bildtext:
Ernst Liening-Ewert ist seit 1994 Vorsitzender des Imkervereins Osnabrück und Umgebung.

Foto:
Klaus Lindemann
Autor:
mper


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