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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Streit um "Solara"-Standort entbrannt.
Zwischenüberschrift:
Umzug vom Schlossgarten zum Zoo im Gespräch – Restaurierung im Atelier der Künstlerin in der Schweiz
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die " Solara" könnte aus dem Schlossgarten verschwinden. Im Rathaus gibt es Überlegungen, die bunte Skulptur der Schweizer Künstlerin Claire Ochsner auf den Platz vor dem Zoo und dem Museum am Schölerberg zu versetzen. Aber dagegen regt sich bereits der Widerstand.
Barbara Piepenbrink wunderte sich darüber, dass das Thema in der Kulturausschusssitzung gestern nicht auf der Tagesordnung stand. Sie hatte gehofft, dass im Ausschuss die Sanierung des defekten sonnen- und windgetriebenen Wolkenquirls besprochen würde. Es gibt einen Spediteur, der den Transport der Skulptur ins Atelier der " Solara"- Schöpferin
Claire Ochsner in Frenkendorf bei Basel sponsert. Die kommt aber frühestens im Sommer dazu, sich um ihr Werk zu kümmern, da sie zur Vorbereitung ihres Beitrags zur Ruhr-Biennale im Ruhrgebiet unterwegs ist. Aber dann erfuhr die inzwischen pensionierte Lehrerin der Lüstringer Waldschule im Stadthaus, dass die " Solara" anschließend eventuell nicht mehr zwischen Stadthalle und Schloss stehen soll, sondern vor dem Zoo.
Piepenbrink hatte sich 1999 mit ihren Schülern dafür starkgemacht, dass die Skulptur in Osnabrück bleibt. Die Solara war zunächst als Leihgabe der Künstlerin zu einer Umweltmesse in den Schlossgarten gelangt. Damit sie da bleiben konnte, hatte die damalige Klasse 4 c 2 schon mal 28, 50 Mark gesammelt. Nicht viel, aber mit dem Betrag meldeten sich die Steppkes beim damaligen Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip. Der nahm das Anliegen der Kinder ernst und verhalf ihrer Initiative zum Durchbruch. Die 28, 50 Mark bildeten den Grundstock einer Sammelaktion, an der sich viele andere Bürger beteiligten. Mit Aktionen steigerten die Waldschüler ihren Beitrag auf 16 000 Mark.
Der AStA der Universität Osnabrück unterstützte damals die Aktion und befürwortete den Verbleib der Solara im Schlossgarten. Piepenbrink erinnert sich: " Ein ganz wichtiger Beitrag wurde durch den Solara-Arbeitskreis, der extrem viel Zeit und Mühe in die Unterstützung investierte, geleistet." Den entscheidenden finanziellen Durchbruch hätten Osnabrücker Künstler erreicht, die sich an die Seite der Kinder stellten und eine Gala im Theater zugunsten der Aktion veranstalteten. Am Ende waren die 100 000 Mark da, die die Künstlerin für ihr Werk haben wollte.
Das starke Bürgerengagement verbietet es nach Ansicht der Initiatorin, nach einem neuen Standort zu suchen: " Schon damals wollten die Gegner der Skulptur sie möglichst weit aus dem allgemeinen Gesichtsfeld verbannen." Tatsache sei, dass die Solara aber an ihrem jetzigen Standort von der überwiegenden Mehrheit der Bürger angenommen wird. Allein dass niemand die Figur trotz ihres exponierten Standorts beschädigt oder besprüht hat, zeige die Achtung vor der Skulptur.
Für eine Verlegung spreche jedoch der inhaltliche Bezug zum Naturwissenschaftlichen Museum am Schölerberg, begründet Kulturdezernentin Rita Maria Rzyski die Überlegungen, die in einem informellen Gespräch mit den Kulturpolitikerinnen Karin Jabs-Kiesler (SPD) und Brigitte Neumann (CDU) entstanden sei.
Wenn die Solara ohnehin auf dem Rückweg von Basel auf dem Lastwagen ist, könnte man sie auch an einem neuen, möglicherweise geeigneteren Standort wieder aufstellen. In dem Gespräch sei geäußert worden, dass die Solara neben der " Identifi kationsskulptur" von Heinz Mack, dem Mitbegründer der Düsseldorfer Künstlergruppe " Zero", von 1979 und dem Schloss als Fremdkörper empfunden werden könne.
Keine Wirkung am Zoo
Brigitte Neumann betonte auf Anfrage, dass sie es anders empfinde: " Ich habe mich damals selbst sehr für die Solara eingesetzt. Sie gehört in den Schlossgarten und nicht an den Stadtrand zum Zoo." Thematisch passe die Solarskulptur als Symbol für Innovation auch gut zur im Schloss beheimateten Uni. Selbst in Reiseführern sei sie abgebildet und inzwischen zum Wahrzeichen des zentralen Osnabrücker Parks geworden.
Auch wenn am Zoo, wie die Kultusdezernentin zu bedenken gibt, täglich Hunderte von Besuchern vorbeiströmten. Das sei nur scheinbar eine gute Wahl, kontert Barbara Piepenbrink: " Dort aufgestellt, verpufft die Wirkung der Solara wegen der anderen Attraktionen." Künstlerin Claire Ochsner, mit der sie nach wie vor in Kontakt steht, sehe das übrigens genauso.
Was denken Sie? Wo sollte das Solarkunstwerk stehen. Auf unserer Internetseite läuft seit Mittwoch eine Umfrage. Das Ergebnis bis 20 Uhr: 15 Prozent sprachen sich für einen Verbleib im Schlossgarten aus, 28 Prozent waren für einen Umzug zum Schölerberg und 58 Prozent votierten für eine Demontage des Kunstwerks. Stimmen Sie heute weiter ab auf www.noz.de.

Bildtext:
Die Fläche am Schölerbergmuseum hält die Kulturverwaltung für einen
idealen " Solara"- Standort.

Fotomontage:
Michael Hehmann
Autor:
Michael Schwager


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