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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Pinguine haben gewisse Ansprüche.
Zwischenüberschrift:
Tierische Typen im Osnabrücker Zoo: Pünktchen nimmt nur Fische, die im Wasser schwimmen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Ja, die zwölf Humboldt-Pinguine im Osnabrücker Zoo, das sind schon welche! Beim Füttern hat es Revierleiterin Kirsten Bischoff nicht so leicht mit ihnen, denn jeder der Herrschaften möchte sein Mahl auf ganz besondere Weise serviert bekommen.
Auf dem Speiseplan stehen Sprotte und Hering, denn in freier Wildbahn in seiner Heimat, der Küste Perus und Nordchiles, ernährt sich der Humboldt-Pinguin auch vorwiegend von heringsartigen Schwarmfischen aus dem kalten Humboldtstrom. Dort erjagt er seine Beute bis in 20 Meter Meerestiefe und kann dabei bis zu zwei Minuten unter Wasser bleiben. " Da wir die Fische eingefroren bekommen, verstecken wir bei der Nachmittagsfütterung noch eine Vitamintablette im Fisch. Sie liefert den Tieren die Nährstoffe, vor allem Vitamin B, die durch den Frost verloren gegangen sind", erklärt Kirsten Bischoff.
Wenn sie sich zur Fütterungszeit der Pinguinanlage nähert, wird sie schon von Billi, Anton und Co. erwartet. " Die haben eine innere Uhr", meint die Tierpflegerin lächelnd, während sie das Tor öffnet, hinter dem die Pinguine aufgeregt und mit ihr entgegengestreckten Köpfen auf und ab watscheln. Ganz vorne dabei ist meist Api, der immer den ersten großen Hering bekommt. Da wird Pinguin Billi immer schon ungeduldig. Er hackt Kirsten Bischoff ins Knie, bis er endlich auch etwas abstaubt. Das macht er auch zwischendurch immer wieder, um Nachschub zu verlangen. " So ruppig, wie er sein Fressen anfordert, so vorsichtig ist er, wenn er mir mit seinem Schnabel den Fisch aus der Hand nimmt." Dann gibt es da Toni. " Er scheint mir immer etwas mitteilen zu wollen, denn er gibt während der Fütterung oft ein Tröten von sich", berichtet Bischoff. Sea-Grames frisst am liebsten Fische, die ihm zugeworfen werden, und Weibchen Pünktchen folgt ihren natürlichen Wurzeln: Sie nimmt nur Fische, die im Wasser schwimmen. Die beiden Weibchen Kurzschnabel und Kreuzschnabel haben ihre Namen nicht ohne Grund. Doch der überkreuzte oder der kurze Schnabel beeinflusst sie nicht bei der Nahrungsaufnahme.
Nachdem die hungrige Gruppe versorgt ist, ist der alte Gouda dran. Nein, es gibt keinen Käse für die Pinguine! Gouda ist einer von ihnen und heißt so, weil er ursprünglich aus Holland kommt. Der 31-jährige Pinguin-Opa wurde zusammen mit seiner " großen Liebe", der Pinguindame Resi, von der Gruppe getrennt, damit er Ruhe hat vor jüngerer Konkurrenz, gegen die er sich nicht mehr richtig zur Wehr setzen kann. Ein Pinguinpaar, das sich einmal gefunden hat, bleibt oft jahrelang zusammen, so auch in freier Wildbahn. Auch wenn Gouda nicht mehr der Schnellste ist, beim Fressen ist er sehr hastig, schlingt einen Fisch nach dem anderen herunter.
Der Humboldtpinguin gehört zu den bedrohten Vogelarten. Überfischung seiner Nahrungsgewässer und der Abbau von Guano (aus Pinguinexkrementen auf Kalkstein entstandener Dünger), durch den Brutplätze der Pinguine gestört werden und verloren gehen, führen zur Bestandsabnahme. Deswegen sind die Erhaltungszuchtprogramme in Zoos äußerst wichtig.
Starke Charaktere und windige Typen: In dieser Serie porträtieren wir Tiere im Osnabrücker Zoo, die besondere Rituale pflegen oder liebenswerte Angewohnheiten haben. Nächste Folge: Silberfüchse reinigen Bären-WG.

Bildtexte:
Aus der Hand der Tierpflegerin muss das Futter kommen bei den meisten Pinguinen zumindest.

Pinguinweibchen Pünktchen nimmt nur die Futter-Fische, die ins Wasser geworfen werden.

Fotos:
Carolin Hlawatsch
Autor:
Carolin Hlawatsch


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