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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Straßenbahn wirkt als Motor der Stadtentwicklung
Zwischenüberschrift:
Zum Artikel "Ein Dämpfer für die Straßenbahn – Sind die Stadtteile zu klein?" (Ausgabe vom 24. März).
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Anders, als die Überschrift andeutet, hat der Vortrag des Leiters der Würzburger Straßenbahn viele gute Gründe genannt, auch für Osnabrück über den Bau einer Straßenbahn ernsthaft nachzudenken.
Wer den öffentlichen Verkehr gegenüber dem Pkw-Verkehr stärken will, kann von Würzburg lernen. Seit der Stadtrat dort 1984 die Weiterentwicklung der Bahn beschlossen hat, sind die Fahrten je Einwohner gestiegen. Die Straßenbahn wirkt als Motor der Stadtentwicklung. Eine neue sechste Linie wird bald eine Konversionsfläche der amerikanischen Armee erschließen.
Die Würzburger haben sich nicht ohne kontroverse Diskussionen entschieden, den Verkehrsraum neu aufzuteilen: zugunsten einer Bahn auf eigenem Gleiskörper, ohne dass der Individualverkehr zusammengebrochen wäre. Dafür können die Bürger dort ein Verkehrsmittel nutzen, das seine Fahrgäste leise und schnell, zuverlässig und pünktlich, bequem und komfortabel reisen lässt und nicht mit den Autos im Stau steht.
Der Betrieb mit grünem Strom macht die Bahn ökologisch wertvoll, ebenso wie die Rückgewinnung eines Drittels der Energie beim Bremsen, wenn der Motor zum Generator wird.
Die Frage im Neue-OZ-Bericht: Sind die Stadteile (in Osnabrück) zu klein? kann man eindeutig verneinen. Würzburg rechnet 6000 bis 8000 Einwohner pro Stadtteil als wirtschaftliche Untergrenze. Eine gedachte erste Linie könnte in Osnabrück vom Hauptbahnhof aus nach Osten die Stadtteile Schinkel (13 000 Einwohner), Schinkel-Ost (3500 Einwohner) und Alt-Belm (9000 Einwohner) erschließen. Nach Westen wären die Innenstadt und über die Natruper Straße der Hochschulstandort Westerberg (10 000 bis 20 000 Studenten), Eversburg (8000 Einwohner) und Wersen-Büren (7500 Einwohner) anzubinden. Eine Verlängerung bis nach Recke über die Gleistrasse der Tecklenburger Nordbahn würde die Wirtschaftlichkeit weiter erhöhen.
Es wird Zeit, dass eine Straßenbahn als Systemergänzung zum bisherigen Nahverkehrssystem sorgfältig geprüft wird. Sie von vornherein abzulehnen widerspricht verantwortungsvoller Politik und verspielt womöglich entscheidende Entwicklungschancen für die Stadt."

Thomas Polewsky
Osnabrück

Das Potenzial
ist vorhanden
" In dem Artikel wird in einem Bericht über den Vortrag der Würzburger Straßenbahn gesagt, dass eine Stadt mehrere Stadtteile braucht mit mehr als 6000 Einwohnern, um eine Straßenbahn oder Stadtbahn betreiben zu können.
Demnach müsste es in Osnabrück schon längst wieder eine Straßenbahn oder Stadtbahn geben, denn Osnabrück hat mehrere solcher Stadtteile: In der Innenstadt wohnen 8200 Menschen. Stadtteile mit mehr als 6000 Einwohnern sind (nach Wikipedia, abgerundet in Hunderte) Wüste: 14 000 Einwohner, Schölerberg: 13 900 Einwohner, Schinkel: 13 300 Einwohner, Westerberg: 8600 Einwohner, Weststadt: 8500 Einwohner, Sonnenhügel: 8100 Einwohner, Eversburg : 7800 Einwohner, Dodesheide: 7800 Einwohner, Darum-Gretesch-Lüstringen: 7400 Einwohner, Voxtrup: 6800 Einwohner, Hellern: 6700 Einwohner, Haste: 6600 Einwohner (und knapp an dieser Zahl Kalkhügel mit 5900 Einwohnern).
Ferner gibt es Nachbargemeinden, die deutlich mehr Einwohner haben: Georgsmarienhütte: 32 000 Einwohner, Wallenhorst: 23 000 Einwohner, Belm: 13 000 Einwohner und weitere Nachbargemeinden. Selbst wenn man das noch bei den Nachbargemeinden auf Ortsteile bezieht, so kommen der Belmer Ortskern, Wallenhorst-Mitte mit Lechtingen, Hollage, Alt-Georgsmarienhütte und Oesede auch auf über 6000 Einwohner.
Das Potenzial ist vorhanden, es ist nur die Frage, ob man es wie in der Partnerstadt Angers auf die Bahn bringen will. Zu empfehlen bleibt aber, eine neue innerstädtische Straßenbahn kombinieren zu können mit vorhandenen regionalen Eisenbahnstrecken, wie es in Karlsruhe und Heilbronn umgesetzt wird."

Jörn Keck
Verkehrsclub
Deutschland (VCD),
Osnabrück

Bildtext:
Bis in die 60er-Jahre fuhr die Straßenbahn auch durch die Große Straße in Osnabrück.

Foto:
Alfred Spühr
Autor:
Thomas Polewsky, Jörn Keck


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