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1.
Erscheinungsdatum:
04.04.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historische
Angaben
zum
ehemaligen
Arbeitsamt
und
der
"
Alten
Poststraße"
:
Überschrift:
Vom kurzen Leben des ersten Arbeitsamts.
Zwischenüberschrift:
Von 1930 bis 1944 war die Vermittlung an der Alten Poststraße.
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Seit
bald
60
Jahren
kennt
der
Osnabrücker
das
Grundstück
mit
seiner
bunten
Abfolge
von
Sprit-
Marken
als
Tankstelle.
Immer
kleiner
wird
die
Zahl
der
Mitbürger,
die
sich
daran
erinnern
können,
dass
an
der
Ecke
Alte
Poststraße/
Buersche
Straße
einst
das
Arbeitsamt
stand.
Es
hatte
nur
14
Jahre
Bestand:
von
seiner
Einweihung
im
Juni
1930
bis
zur
Zerstörung
im
Bombenkrieg
im
Mai
1944.
Stadtbaurat
Friedrich
Lehmann
(1869–1961)
hatte
einen
schlichten
Klinkerbau
entworfen,
der
die
neue
Architekturauffassung
der
Weimarer
Republik
widerspiegelte.
Die
Kombination
von
Hoch-
und
Flachbau
will
nicht
repräsentieren,
sondern
im
Zeichen
der
„
Neuen
Sachlichkeit"
Funktionalität
ausdrücken.
Ähnlichkeiten
mit
dem
Hochhaus
der
Städtischen
Krankenanstalten
am
Rißmüllerplatz
(heute
„
Stadthaus
I"
)
sind
nicht
zufällig.
Im
Jahr
zuvor,
1929,
war
es
fertiggestellt
worden,
auch
hier
hatte
der
Architekt
sich
einiges
vom
Bauhaus-
Stil
abgeguckt.
Ganz
anders
hingegen
kommt
der
Neubau
des
„
Reichsdienstgebäudes"
(heute
Finanzamt
OS-
Stadt)
an
der
Süsterstraße
daher,
der
fast
zeitgleich
mit
dem
Arbeitsamt
eingeweiht
wurde.
Seine
in
Berlin
bestimmte
Fassadengestaltung
weist
ihn
als
späten
Vertreter
der
wilhelminisch-
preußischen
„
Einschüchterungsarchitektur"
aus.
Ein
neuer
Verwaltungsbau
für
die
Arbeitsvermittlung
und
die
„
Erwerbslosenfürsorge"
war
notwendig
geworden,
nachdem
deren
Aufgaben
sprunghaft
angewachsen
waren.
Zuvor
logierte
der
„
Städtische
Arbeitsnachweis"
,
wie
die
Dienststelle
sich
anfangs
nannte,
in
beengten
Verhältnissen
am
Kamp
84,
später
im
Schloss.
Das
Reichsamt
für
Arbeitsvermittlung
in
Berlin
hatte
die
lokalen
Arbeitsnachweis-
Ämter
angewiesen,
sich
verstärkt
um
die
arbeitslos
gewordenen
Frauen
zu
kümmern.
Das
kam
so:
Während
des
Ersten
Weltkriegs
waren
in
großer
Zahl
weibliche
Arbeitskräfte
für
die
Osnabrücker
Industriebetriebe
rekrutiert
worden,
weil
die
Männer
an
die
Front
mussten.
Die
Firma
Kromschröder
etwa
beschäftigte
im
November
1918
mehr
Frauen
als
Männer.
Nun
blieben
plötzlich
die
Heeresaufträge
aus,
die
Produktion
musste
auf
Friedensniveau
heruntergefahren
werden.
Gleichzeitig
kehrten
die
Soldaten
heim
und
wollten
ihre
Arbeitsplätze
wiederhaben.
Ein
städtischer
„
Demobilmachungsausschuss"
unter
Beteiligung
von
Arbeitgebern
und
Gewerkschaften
verfügte,
in
welchem
Umfang
und
in
welcher
Reihenfolge
Frauen
zu
entlassen
waren.
Die
Arbeitslosenzahl
stieg
sprunghaft
an.
Man
fürchtete
eine
„
sittliche
Verwahrlosung"
der
jüngeren
Frauen,
denen
die
Beschäftigung
genommen
worden
war.
Der
„
Städtische
Arbeitsnachweis"
richtete
Näh-
und
Kochkurse
zur
Umschulung
vormaliger
Industriearbeiterinnen
ein.
Auch
bei
den
Männern
stieg
die
Arbeitslosigkeit.
Neben
der
Arbeits-
und
Lehrstellenvermittlung
hatte
sich
das
1919
als
eigenständiges
städtisches
Dezernat
nun
erstmals
so
bezeichnete
Arbeitsamt
um
die
„
Erwerbslosenfürsorge"
zu
kümmern.
Die
sah
unter
anderem
so
aus,
dass
Fürsorgeempfänger
sich
zweimal
am
Tag
auf
dem
Amt
melden
mussten,
um
so
ihren
„
Arbeitswillen"
zu
dokumentieren
und
eine
verdeckte
Arbeitsaufnahme
auszuschließen.
1928
gab
es
einen
weiteren
Aufgabenzuwachs:
Das
zunächst
nur
städtische
Arbeitsamt
wurde
auch
für
die
umgebenden
Landkreise
zuständig.
Jetzt
war
ein
Neubau
unumgänglich.
1930
konnte
er
bezogen
werden.
Behördenleiter
war
Regierungsrat
Heinrich
Groos
(1876–1944)
.
Der
aus
Solingen
stammende
gelernte
Fabrikschlosser
und
aktive
Sozialdemokrat
war
zuvor
Gewerkschaftssekretär
gewesen.
Der
Machtwechsel
1933
hatte
in
vielen
Behörden
zunächst
keine
personellen
Auswirkungen.
Anders
im
stark
gewerkschaftlich
orientierten
Arbeitsamt.
Am
30.
März
1933
wurde
Groos
seines
Amtes
enthoben
und
durch
einen
regierungskonformen
Nachfolger
ersetzt.
Groos
durfte
fortan
nur
untergeordnete
Bürotätigkeiten
ausüben.
Nach
dem
Hitler-
Attentat
vom
20.
Juli
1944
wurde
Groos
wie
viele
andere
Sozialdemokraten
verhaftet.
Er
starb
im
Dezember
1944
an
den
unmenschlichen
Haftbedingungen
im
KZ
Neuengamme.
Osnabrück
hält
sein
Gedenken
wach
durch
eine
Straßenbenennung
an
der
Illoshöhe.
Seit
2008
erinnert
außerdem
ein
Stolperstein
vor
dem
ehemaligen
Gewerkschaftshaus
am
Kollegienwall
an
den
aufrechten
Sozialdemokraten.
Das
Jahr
1944
brachte
nicht
nur
Heinrich
Groos
den
Tod,
sondern
auch
dem
Sitz
des
von
ihm
zuvor
geleiteten
Amtes.
Dessen
Lage
in
unmittelbarer
Nachbarschaft
von
Bahnlinie,
Gaswerk
und
OKD
führte
unausbleiblich
zu
schwersten
Bombenschäden.
Nach
dem
Krieg
stand
ein
Wiederaufbau
an
alter
Stelle
zur
Debatte,
wurde
aber
verworfen,
weil
die
Bahn
dort
Vorratsflächen
beanspruchte.
Den
Neubau
des
Arbeitsamtes
errichtete
man
1951
auf
dem
Grund
der
alten
Neustädter
Volksschule
an
der
Johannismauer.
Das
Grundstück
Alte
Poststraße
2
wurde
dann
doch
nicht
von
der
Bahn
genutzt.
Es
dient
bis
heute
als
Tankstelle.
Für
Straßenbahn-
Freunde
gibt
es
auf
der
historischen
Ansicht
eine
Besonderheit
zu
entdecken.
Seit
1925
fuhr
die
„
gelbe
Linie"
(ab
1937:
Linie
3)
vom
Neumarkt
nach
Schinkel
und
bog
dafür
an
der
abgebildeten
Kreuzung
nach
rechts
in
die
Buersche
Straße.
Endstation
war
in
der
Schützenstraße,
wenige
Meter
vor
Erreichen
der
Bremer
Straße.
Geplant
war
ursprünglich
der
„
Schinkel-
Ring"
,
nämlich
eine
Weiterführung
über
Bremer
und
Bohmter
Straße
zurück
zur
Alten
Poststraße.
Dafür
hatte
man
vorsorglich
Gleise
verlegt,
die
nach
links
aus
dem
Bild
bis
zur
Einmündung
der
Luisenstraße
verliefen,
jedoch
nie
befahren
wurden.
Bildtext:
Das
alte
Arbeitsamt
in
den
1930er-
Jahren.
Die
quer
durch
das
Bild
gehenden
Straßenbahngleise
markieren
den
Verlauf
der
Alten
Poststraße.
Von
hinten
rechts
mündet
die
Buersche
Straße
ein,
von
vorne
links
die
Sandbachstraße.
Sprit
tanken
statt
Arbeit
vermitteln:
Nach
dem
Krieg
wurde
auf
dem
Eckgrundstück
eine
inzwischen
mehrfach
umgebaute
Tankstelle
eingerichtet.
Fotos:
NOZ-
Archiv
Autor:
Joachim Dierks
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