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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Max imponiert mit dem Brüllbeutel
Zwischenüberschrift:
Dromedar in der Brunftzeit
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. " Warum streckt das Dromedar die Zunge raus?", fragen sich viele Besucher, die von Oktober bis ungefähr Ende März vorm Gehege des 14-jährigen Dromedarhengsts Max innehalten.
Max und auch die anderen Kamele befinden sich in der Brunftzeit und scheinen alles und jeden durch ihr Imponiergehabe beeindrucken zu wollen. Lautes Brüllen ertönt zwischen Dromedar- und Trampeltierrevier. Doch im Gegensatz zu den zweihöckrigen Trampeltieren warten die einhöckrigen Dromedarhengste mit einer Besonderheit auf, mit der sie ganz spezielle Brülllaute erzeugen.
Und damit sind wir bei der Zunge von Max: Die ist es nicht, die ihm da immer mal wieder aus dem Maul hängt. Es ist ein Brüllbeutel, auch Gaumensegel genannt, den er mit Luft füllt und damit dann blubberartige Geräusche erzeugt. " Die Dromedarstuten interessiert das inzwischen schon gar nicht mehr, so oft wie Max versucht, mit seinem Brüllbeutel Eindruck zu schinden", sagt Revierpflegerin Tanja Boss lachend. " Doch Junghengst Damis versucht ihm schon nachzueifern." Das klingt allerdings noch nicht ganz so imposant. Dromedare nutzen den Brüllbeutel, um sich vor männlichen Konkurrenten als den Stärkeren darzustellen.
Das Gaumensegel ist eine Schleimhautaussackung des weichen Gaumens. Auch Menschen besitzen so etwas. Fühlt man mit seiner Zunge den harten Gaumen entlang nach hinten, kommt man zum weichen Gaumen und dem Zäpfchen. Schnarcht der Mensch, flattert das Zäpfchen. Das ist vergleichbar mit dem Flattern des Brüllbeutels beim Dromedar, aber zum Glück nicht ganz so laut.
Vermehrter Speichelfluss, das Ausscheiden eines markant riechenden Sekrets aus einer Drüse am Hinterkopf und Urinklatschen das Verteilen des Urins durch Schwanzwedeln sind weitere Anzeichen der Paarungszeit bei den Dromedaren.
" Dass Max im März nach fünf Monaten Brunftzeit nicht gerade wohlgenährt wirkt, liegt daran, dass er nur Frauen im Kopf hat, vor lauter Imponiergehabe das Fressen ganz vergisst", so Zoodirektorin Dr. Susanne Klomburg. Um ihm und den Stuten ein bisschen Ruhe zu gönnen, werden sie nachts voneinander getrennt. Dann herrscht Stille im Revier.

Bildtext:
In der Brunftzeit versucht Dromedar Max, mit lautem Blubbern aus seinem Brüllsack seinen Artgenossinnen zu imponieren.

Foto:
Carolin Hlawatsch
Autor:
Carolin Hlawatsch


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