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1.
Erscheinungsdatum:
27.03.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Winkelhausen-
Kaserne
–
Für
Finanzamt,
Polizei
und
Logistik-
Unternehmen
Überschrift:
Gute Perspektiven in der Netter Heide
Zwischenüberschrift:
Teil 1: Winkelhausen-Kaserne – Für Finanzamt, Polizei und Logistik-Unternehmen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Früher
hoben
hier
abenteuerliche
Flugapparate
ab.
Heute
schweben
hier
Container
scheinbar
schwerelos
am
Haken
eines
monströsen
Gabelstaplers
durch
die
Luft.
Wer
einen
Spaziergang
durch
die
31
Hektar
große
Winkelhausen-
Kaserne
am
Hafen
unternimmt,
erlebt
eine
Zeitreise
von
vorgestern
bis
übermorgen.
Zuerst
Flugplatz
Netter
Heide,
Kommissbrot-
Bäckerei
für
die
Wehrmacht,
dann
Verladestation
für
britische
Panzer,
jetzt
Logistikdrehscheibe
und
bald
Behördenstandort
und
grüne
Lunge.
Gehen
wir
mit
dem
Konversionsbeauftragten
der
Stadt,
Thomas
Rolf,
durch
die
Kaserne
und
die
Zeit
spazieren.
Vorgestern:
Flugplatz
25.
Oktober
1911:
erster
Flugtag
auf
der
Netter
Heide.
5000
Menschen
kommen,
um
die
waghalsigen
Piloten
mit
ihren
seltsamen
Kisten
zu
erleben.
Es
ist
die
offizielle
Geburtsstunde
des
Flugfeldes
Netter
Heide.
Flugpionier
Ernst
Friedemeyer
ließ
hier
einen
kleinen
Hangar
für
die
Flugapparate
errichten,
der
heute
unter
Denkmalschutz
steht
und
einer
Baufirma
als
Lagerhalle
dient.
Der
Flugplatz
Netter
Heide
erlebte
eine
kurze
Blüte.
Sie
endete,
als
Nazi-
Deutschland
die
Aufrüstung
vorantrieb
und
die
Netter
Heide
zum
militärischen
Sperrgebiet
erklärte.
1934
trieb
die
Nazi-
Prominenz
den
ersten
Spatenstich
für
die
neue
Kaserne
in
den
sandigen
Haster
Boden.
Das
Infanterieregiment
37
bezog
hier
Stellung.
Während
des
Zweiten
Weltkrieges
diente
die
Kaserne
als
Heeresverpflegungslager,
hier
wurde
das
Brot
für
die
Front
gebacken.
Die
Großbäckerei
steht
heute
noch
in
der
Reihe
der
großen
Speicher
direkt
am
Hafenkai.
Die
72
Jahre
alten
Speicher
sind
denkmalgeschützt.
Sie
alle
zu
erhalten
ist
schwierig
und
teuer.
Es
gibt
Pläne,
zwei
für
die
Nachwelt
zu
bewahren
und
zwei
abzureißen.
Gestern:
Panzer
Nach
dem
Krieg
wurden
aus
der
Winkelhausenkaserne
die
"
Roberts
Barracks"
.
Die
britischen
Streitkräfte
nutzten
den
Gleisanschluss
zum
Verladen
der
Panzer
für
die
Einsätze
im
Irak
und
in
Afghanistan.
Die
"
Roberts
Barracks"
waren
der
wichtigste
Logistikstützpunkt
der
britischen
Garnison
in
der
Region.
Und
diese
Logistik-
Tradition
lebt
heute
in
ziviler
Form
wieder
auf.
Heute:
Container
Das
Tor
ist
offen.
Früher
patrouillierten
hier
schwer
bewaffnete
Soldaten.
Heute
empfangen
gelbe
Tafeln
den
Besucher
und
führen
ihn
durch
das
breite
Tor
an
den
Speichergebäuden
vorbei
zur
sogenannten
KLV-
Anlage
(Kombinierter
Ladeverkehr)
der
Logistikfirma
Nosta.
Nosta
ist
der
Haus-
und-
Hof-
Transporteur
der
Papierfabrik
Schoeller.
Seit
einem
Jahr
verlädt
der
riesige
und
gut
100
000
Euro
teure
Gabelstapler
("
Reach
Stacker"
)
Container
vom
Lkw
auf
die
Bahn
und
umgekehrt.
Der
Inhalt:
Papier
und
Papierrohstoffe.
Das
Schoeller-
Werk
in
Weißenborn
(Sachsen)
produziert
Rohpapier,
das
zur
Weiterverarbeitung
über
die
Schiene
nach
Osnabrück
gebracht
wird.
Die
Container
kommen
in
der
Kaserne
an
und
rollen
per
Lkw
nach
Lüstringen.
Es
begann
mit
einem
Zug
pro
Woche,
jetzt
sind
es
drei
–
Dienstags,
Mittwochs
und
Donnerstags.
Nosta
bedient
weitere
Kunden
außer
Schoeller.
Ein
zweiter
"
Reach
Stacker"
steht
schon
bereit.
Drei
Hallen
nutzt
der
Logistiker
inzwischen
für
den
Umschlag.
2009
bewegte
Nosta
4200
Container
mit
einer
Tonnage
von
88
000
Tonnen.
Tendenz
steigend.
Einziges
Manko:
Der
Betonboden,
auf
dem
vor
zwei
Jahren
noch
Panzer
ihre
Runden
drehten,
hielt
dem
Gewicht
der
100
Tonnen
schweren
Gabelstapler
nicht
stand.
Die
Stadtwerke
mussten
die
Rangierfläche
mit
extrafestem
und
kunststoffverstärktem
Flugplatzasphalt
überziehen.
Warum
die
Stadtwerke?
Weil
die
städtische
Tochter
drei
Hektar
gepachtet
hat
und
im
Begriff
steht,
insgesamt
27,
5
Hektar
zu
kaufen.
Der
Aufsichtsrat
der
Stadtwerke
soll
den
Kauf
im
April
absegnen.
"
Wir
sind
Eigentümer
von
Grundstücksflächen
und
Gebäuden
im
Hafenbereich
und
haben
deshalb
natürlich
ein
originäres
Interesse
an
der
Kasernenfläche,
weil
Gleise
unseres
Hafenbetriebes
hindurchführen"
,
erklärt
Stadtwerke-
Sprecher
Marco
Hörmeyer.
Die
Flächen
sollen
möglichst
schnell
weitervermarktet
werden.
Die
ehemaligen
Stallungen,
von
den
Briten
in
Panzerhallen
und
Werkstätten
umfunktioniert,
sind
verwaist.
Der
Spaziergang
führt
uns
zum
Mannschaftskasino,
von
den
Briten
in
den
60er-
Jahren
gebaut.
"
Abgängig"
,
sagt
Thomas
Rolf
kurz
und
knapp.
Die
Bausubstanz
sei
nur
scheinbar
in
Ordnung,
"
energetisch
sind
diese
Gebäude
eine
Katastrophe"
,
so
Rolf.
Es
bleibe
nur
der
Abriss.
Gegenüber
steht
die
alte
Turnhalle.
Sie
ist
ein
Beispiel,
wie
in
einem
Brachland
zarte
Pflänzchen
aus
eigener
Kraft
aufblühen
können.
Jan
Schlikker
(39)
und
Bechir
Zaouali
(45)
kreieren
in
der
Halle
eine
überdachte
Spielwelt
für
Kinder
mit
Kletterwänden
und
Turntürmen,
Hüpfburgen
und
Rennpisten,
Motorikraum
und
Eltern-
Café.
Der
Mietvertrag
läuft
zunächst
zwei
Jahre.
Die
beiden
Betreiber
hätten
sich
gern
länger
gebunden,
aber
die
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
(Bima)
will
solche
Zwischennutzungen
kurz
halten,
um
etwaige
großflächige
Entwicklungen
nicht
zu
blockieren.
Morgen:
Behörden
Die
ehemaligen
Mannschaftsquartiere
an
der
Netter
Heide
werden
in
ein
Behördenzentrum
verwandelt.
Einziehen
werden
das
Finanzamt
Osnabrück-
Land
und
die
Polizei,
die
die
angemietete
Wache
an
der
Pagenstecherstraße
aufgibt.
Die
Pläne
sind
fast
fertig.
Der
Umbau
soll
in
diesem
Jahr
beginnen.
Das
ehemalige
Offiziersheim
an
der
Römereschstraße
wird
das
Lehrerseminar
aufnehmen.
Dieses
repräsentative
Gebäude
hatte
auch
private
Interessenten
gereizt,
vor
allem
Freiberufler.
Die
Exerzierplätze
–
heute
trostlose
Asphaltwüsten
–
werden
in
begrünte
Parkplätze
verwandelt.Übermorgen:
Grünzone
Die
ehemalige
Kaserne
wird
eines
Tages
geteilt
sein.
Geplant
ist
langfristig,
das
Behördenzentrum
im
östlichen
Teil
(Netter
Heide)
vom
Logistikzentrum
in
der
zum
Hafen
gewandten
Seite
durch
einen
Grünstreifen
und
eine
Straße
zu
trennen.
Rad-
und
Fußwege
sollen
eine
direkte
Verbindung
von
der
Innenstadt
an
der
Hase
entlang
und
durch
die
alte
Kaserne
bis
zum
Piesberg
schaffen.
Ein
Teil
der
alten
Mannschaftsquartiere,
Hallen
und
Stallungen
wird
abgerissen.
Nicht
alles
auf
einen
Schlag,
sondern
je
nach
Vermarktungsstand
und
Flächenbedarf.
Autor:
Wilfried Hinrichs, Michael Hehmann