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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Mit der Sonne kommt der Müll.
Zwischenüberschrift:
Im Schlossgarten hinterlässt das erste Frühlingswochenende Spuren.
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Der Frühling ist da. Und mit ihm kommt abends auch wieder ein buntes Völkchen in den Schlossgarten zum Spielen, Grillen und Fröhlichsein. Schön. Unschön sind dagegen die Hinterlassenschaften: Müll, leere Flaschen, versengte Rasenflächen. Der Osnabrücker Servicebetrieb (OSB) hatte am Montagvormittag alle Hände voll zu tun, Klarschiff zu machen.

Ein Problem: Der Ordnungsdienst der Stadt ist am Wochenende nicht im Dienst. " Im Rahmen des Leistbaren kontrollieren wir im Schlossgarten", sagte Norbert Obermeyer vom Fachbereich Bürger und Ordnung auf Anfrage. An den Abenden von Werktagen seien auch Streifengänge des OS-Teams möglich. Andererseits: Die Personaldecke im Ordnungsaußendienst der Stadt ist knapp. Wenn die Mitarbeiter den Schlossgarten kontrollieren, stehen sie an anderen Brennpunkten nicht zur Verfügung, etwa am Bahnhof.

Wenn Bürger zum Beispiel beim Grillen mit Einweggrills erwischt werden, werden sie zunächst auf die neue Grünflächensatzung hingewiesen und aufgefordert, das Grillen mit den unzulässigen Grills sofort zu beenden. Falls der OSB größere Schäden am Rasen feststelle, so Obermeyer, seien auch Schadenersatzforderungen denkbar.

Die Folgen der Bürgeraktivitäten im Schlossgarten an lauen Sommerabenden waren im vergangenen Spätsommer Anlass für die Lokalpolitik, sich mit dem Thema umfassend zu beschäftigen. Im Sommer 2011 hatte sich gezeigt, dass die flach auf dem Gras liegenden Einweggrills den Rasen der zentral gelegenen städtischen Grünfläche besonders schädigen. Deshalb sind sie außerhalb ausgewiesener Grillflächen nicht mehr zulässig. Auch tiefergelegte handelsübliche Grills von weniger als 30 Zentimeter Beinlänge sind nur noch auf ausgewiesenen Grillflächen erlaubt.

Der OSB bietet Bürgern, die gerne Einweggrills oder tiefergelegte Modelle verwenden wollen, übrigens die Möglichkeit, zwei öffentliche Grillplätze in Grünanlagen zu nutzen: am Schinkelberg und am Rubbenbruchsee.

Mit dem Stadtputztag hatte die Stadt vor einigen Tagen Bürger mobilisiert, für Sauberkeit im Stadtbild zu sorgen. Bei den Aktiven kam das gut an. NOZ-Leser Sebastian Kerl: " Dies war seit Langem eine gute Idee, die Bürger selbst Sorge dafür tragen zu lassen, dass die Stadt ein wenig sauberer aussieht." Enttäuscht und verärgert war er allerdings darüber, dass es zum Beispiel an der Heiligenwegschule, wo die Schüler Müll gesammelt hatten, nach zwei Wochen schon wieder aussieht wie vorher: leere Flaschen, Fast-Food- und Plastiktüten. Kerl: " Es nervt einfach nur, dass der Teil Menschen in Osnabrück überwiegt, der Müll produziert und andere wegräumen lässt. Aber da kann man wohl nichts machen."

Bildtexte:
Zurückgelassener Einweggrill auf ruiniertem Rasen dieses Bild bot sich am Montagmorgen im Schlossgarten. Die Verwendung der Wegwerfbräter ist im vergangenen Herbst verboten worden. Das scheinen aber nicht alle zu wissen.

Die Abfallkörbe quollen morgens über am Nachmittag war der Müll beseitigt.

Fotos:

Arne Köhler

Kommentar
Hier hilft nur die Bußgeld-Keule
Es ist leider nun mal so: Es gibt zu viele Leute, die glauben, dass sich andere um den Dreck kümmern können, den sie hinterlassen haben. Das sind die Zeitgenossen, die allen anderen, die sich vernünftig verhalten, den Spaß verderben. Der Schlossgarten ist ja nur ein Beispiel dafür. Wie groß muss die Wut derer sein, die sich am Osnabrücker Putzsamstag engagiert haben, um nur ein paar Tage später feststellen zu müssen, dass ignorante Drecksferkel den vorherigen Missstand wiederhergestellt haben. Die mit dem Verpackungsmüll einer bekannten US-Frikadellenbräterei zugesauten Autobahnabfahrten sind ein weiteres Beispiel der dreisten Nach-mir-die-Sintflut-Haltung.
Hier hilft nur die Bußgeld-Keule. Wer den Rasen mit seinem Einweggrill verschmort, muss den Schaden bezahlen und ein spürbares Strafgeld dazu. Genauso wie einer, der bei Rot über die Ampel fährt. Hier ist das OS-Team gefragt. Am besten jetzt gleich zu Saisonbeginn, bevor der Schaden noch größer wird.
Autor:
Michael Schwager


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