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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Stadt verordnet Ruhe auf dem Marktplatz.
Zwischenüberschrift:
"Osnabrück isst gut" abgesagt, weil nach der Maiwoche zehn Tage Pause bleiben sollen
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Das Genuss-Festival " Osnabrück isst gut" wird es in diesem Jahr nicht geben. Der Grund: Die Stadt will, dass zwischen Großveranstaltungen mindestens zehn Tage Ruhe herrschen und der Marktplatz " in seinem reinen historischen Erscheinungsbild genossen werden kann".

Das mobile Gourmet-Treffen war vom 30 Mai bis 3. Juni geplant also neun Tage nach dem Ende der Maiwoche. Ähnlich war die Taktung auch im vergangenen Jahr, was nach Darstellung der Verwaltung zu Problemen geführt hat. Der Marktplatz sei durch die Veranstaltungen und das Auf- und Abbauen von Anfang Mai bis Anfang Juni durchgehend blockiert gewesen.

Frederik Heede, Alando-Inhaber und Veranstalter von " Osnabrück isst gut", passt die enge Folge von Maiwoche und Gourmet-Fest ganz gut. Er plante wie im Vorjahr, Bauteile seines Maidorfes auf dem Platz des Westfälischen Friedens (unterhalb der Stadtbibliothek) stehen zu lassen, um sie später für " Osnabrück isst gut" wieder zu nutzen. Das hätte Lkw-Fahrten, Zeit und Kosten gespart und die Anlieger geschont. Aber daraus wird nichts.

Denn nach einem Beschluss des Ausschusses für Feuerwehr und Ordnung vom September vergangenen Jahres müssen zwischen zwei Großveranstaltungen zehn Tage liegen. Zwischen dem Abbau-Ende der ersten Veranstaltung und dem Begin des Aufbaus der zweiten Veranstaltungen müssen sieben Tage Ruhe herrschen auf dem Marktplatz, damit er wie es in der Vorlage der Verwaltung für den Ausschuss heißt – " in seinem reinen, historischen Erscheinungsbild genossen werden kann". Dem stünden kleinere Veranstaltungen oder die Empfänge für Brautpaare vor dem Standesamt nicht entgegen.

Die Stadt schlug vor, das Ess-Fest um eine Woche zu verschieben. Doch dann beginnt die Fußball-Europameisterschaft, und an jenem Samstag treffen Deutschland und Portugal aufeinander. Veranstalter Heede: " Wenn Fußball ist, kommt keiner. Und wenn der Samstag als besucherstärkster Abend ausfällt, macht die ganze Veranstaltung keinen Sinn."

Heede sagt, er habe Verständnis, dass die Stadt nicht eine Regelung einführe, um sie gleich bei der ersten Schwierigkeit wieder außer Kraft zu setzen. Dass es " Osnabrück isst gut" treffe, finde er " schade", er sei aber niemandem böse. Im kommenden Jahr werde es eine Neuauflage geben. Der Stadt lägen seine Terminwünsche schon vor.

Grundsätzlich soll es im Jahr höchstens zehn Großveranstaltungen auf dem Marktplatz geben. Auf diese Grenzziehung hatte die Verwaltung gedrängt. In der Vorlage für den Ausschuss heißt es, das Ordnungsamt sei regelmäßig in Erklärungsnot geraten, wenn man versucht habe, eine Häufung von Veranstaltungen zu vermeiden. Denn immer mehr Veranstalter drängten auf den Marktplatz. Dass es zehn Veranstaltungen sind, beruht auf der Freizeitlärm-Richtlinie des Landes. Demnach müssen Anwohner zehnmal im Jahr erhöhte Lärmbelästigungen in Kauf nehmen.

In diesem Jahr ist das Pensum ausgeschöpft. Zu den wiederkehrenden Events wie Maisingen, Maiwoche, Weinsommer, Weintage, Afrika-Festival, Kulturnacht, Fest der Kulturen und Weihnachtsmarkt kommen der Rathaus-Geburtstag und das Landesturnfest hinzu.

Der Vorsitzende des Ordnungsausschusses, Björn Meyer (CDU), weist darauf hin, dass es " grundsätzlich" zehn Großveranstaltungen sein sollen. Die Stadt habe also einen Entscheidungsspielraum.

Bildtext:
Das war " Osnabrück isst gut" 2011. Das Genuss-Festival fällt in diesem Jahr aus, weil der Marktplatz zehn Tage am Stück " in seinem reinen historischen Erscheinungsbild" erlebbar sein soll.

Foto:
Egmont Seiler

Kommentar
Nichts wert
Es stimmt: Ein Beschluss, der beim ersten Konfliktfall außer Kraft gesetzt wird, ist nichts wert. Deshalb sollte auch die Pausen-Regel für den Marktplatz wieder eingestampft werden.
Denn die Regel schafft keine Klarheit, sondern zusätzlichen Erklärungsbedarf, weil unterschiedliche Maßstäbe angelegt werden. Was beim kommerziellen Genuss-Spektakel gilt, spielt zum Beispiel beim Afrika-Festival Anfang Juli keine Rolle. Es folgt nur eine Woche auf den historischen Markt zum 500. Geburtstag des Rathauses.
Besser wäre, die Stadt würde sich keine generellen Beschränkungen auferlegen, sondern wie bisher im Einzelfall entscheiden. Dann könnte sie flexibel auf Bedürfnisse der Veranstalter, Anwohner und Besucher reagieren.
Autor:
Wilfried Hinrichs


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