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1.
Erscheinungsdatum:
21.03.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stilllegung
der
Deponie.
Eine
spezielle
Versiegelung
soll
den
Deponiebereich
verschließen.
Planierarbeiten
sorgen
für
eine
optisch
ausgeglichene
Fläche.
Technische
Einzelheiten,
Kosten.
Überschrift:
Stadt macht die Deponie endgültig dicht.
Zwischenüberschrift:
Piesberg: Eine 2,5 Millimeter dicke Kunststoffbahn soll den Müll dauerhaft abschirmen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
30
Jahre
lang
wurde
der
Piesberg
mit
der
Mülldeponie
gleichgesetzt,
aber
dieses
Kapitel
geht
seinem
Ende
entgegen.
Die
Stadt
lässt
jetzt
die
letzten
Abschnitte
der
Deponie
nivellieren
und
mit
strapazierfähigen
Kunststoffbahnen
abdecken.
Was
bleibt,
ist
ein
grüner
Hügel,
unter
dem
die
Gärprozesse
langsam
zum
Stillstand
kommen
sollen.
Nein,
die
Mülldeponie
Piesberg
ist
keine
tickende
Zeitbombe
mehr.
Die
Stadt
investiert
viele
Millionen
Euro,
um
den
Müllkörper
dauerhaft
in
einen
stabilen
Zustand
zu
versetzen.
Das
gelingt
nur,
wenn
kein
Regenwasser
mehr
eindringen
kann.
Deshalb
ist
eine
wirksame
Abdeckung
der
wichtigste
Schritt
bei
der
Stilllegung
der
Deponie.
Die
Dichtungsbahn
ist
2,
5
Millimeter
dick
–
fünfmal
so
viel
wie
Teichfolie,
wie
Projektleiter
Rudolf
Hellmer
vom
Osnabrücker
Servicebetrieb
sagt.
Und
zugleich
wesentlich
teurer
als
eine
Abdeckung
mit
Marmorplatten,
wie
Bauleiter
Thorsten
Cramer
von
der
Firma
Köster
Bau
erklärt.
Tonnenschwer
sind
die
100
Meter
langen
Bahnen,
die
über
dem
Müllberg
ausgerollt
und
verschweißt
werden.
Aber
vorher
glätten
die
Tiefbauspezialisten
mit
schwerem
Gerät
die
Oberflächen
und
Böschungen,
damit
die
Schweißbahnen
möglichst
faltenfrei
verlegt
werden
können.
Bis
zu
vier
Meter
Erde
liegen
unter
der
Kunststoffabdeckung.
Die
Raupen,
die
das
Gelände
formen,
arbeiten
mit
Unterstützung
des
Satellitennavigationssystems
GPS
auf
wenige
Zentimeter
genau.
Zwei
Sensoren,
jeweils
links
und
rechts
auf
dem
Raupenschild
befestigt,
übermitteln
Neigung
und
Höhe
an
einen
Rechner,
der
dem
Fahrer
passend
zum
Geländemodell
exakte
Vorgaben
macht.
Wenn
die
Kunststoffbahnen
verschweißt
sind,
werden
sie
mit
einem
Drainagegranulat
und
einem
halben
Meter
Mutterboden
abgedeckt.
Nur
die
Deponiegasschächte
erinnern
dann
noch
an
das
dunkle
Geheimnis
unter
der
Erde.
Das
Methangas
aus
der
Deponie,
mit
dem
zurzeit
ein
Blockheizkraftwerk
in
der
Winkelhausenkaserne
gespeist
wird,
dürfte
nach
und
nach
versiegen,
wenn
kein
Regenwasser
mehr
eindringt
und
die
chemischen
Prozesse
zum
Stillstand
kommen.
Projektleiter
Hellmer
schätzt,
dass
spätestens
2045
kein
Methan
mehr
austreten
wird.
Die
Bauarbeiten,
die
jetzt
anlaufen,
erstrecken
sich
auf
den
westlichen
Abschnitt
der
Deponie.
Für
die
fachgerechte
Abdeckung
des
4,
6
Hektar
großen
Teilstücks
kalkuliert
der
Servicebetrieb
rund
3
Millionen
Euro.
Spätestens
2014
soll
dieser
letzte
Teil
der
Deponie
umweltgerecht
eingekapselt
sein.
Die
östlichen
Abschnitte
sind
schon
seit
Jahren
mit
einer
Kunststoffbahn
abgedeckt
und
damit
stillgelegt
worden.
Geheimnis
unter
der
Erde
So
friedlich
die
schlummernde
Mülldeponie
auch
scheint,
sie
wird
der
Stadt
Osnabrück
noch
für
Jahrhunderte
Aufmerksamkeit
und
Geld
abverlangen.
Stadtkämmerer
Horst
Baier
schätzt
den
Finanzbedarf
bis
2045
auf
75
Millionen
Euro.
Bezahlt
werden
diese
Summen
aus
Rückstellungen,
zu
denen
die
Müllabfuhr
verpflichtet
wurde.
Es
gebe
zwar
noch
eine
Lücke,
sagt
Baier,
aber
mit
der
Verzinsung
werde
es
wohl
reichen.
Und
wie
steht
es
um
die
Lebensdauer
der
Kunststoffbahn?
Die
Fachleute
sind
zuversichtlich,
dass
sie
100
Jahre
halten
wird,
aber
sie
können
sich
nicht
auf
Erfahrungen
berufen.
Bauleiter
Cramer
hofft
auf
200
Jahre.
Bildtexte
Schwere
Baumaschinen
glätten
den
Boden
über
dem
Deponiekörper.
Anschließend
wird
eine
2,
5
Millimeter
dicke
Kunststoffbahn
aufgetragen
und
verschweißt.
4,
6
Hektar
groß
ist
der
westliche
Bauabschnitt
(beige
und
braun
markiert)
der
Mülldeponie
Piesberg,
der
jetzt
mit
einer
Kunststoffbahn
abgedeckt
wird.
Die
grün
und
gelb
eingezeichneten
Flächen
sind
schon
vor
längerer
Zeit
stillgelegt
worden.
Mit
GPS-
Unterstützung
bewegen
sich
die
Planierraupen
über
das
Gelände.
Die
beiden
Stangen
links
und
rechts
auf
dem
Schild
nehmen
die
Signale
auf.
Fotos:
Gert
Westdörp
Kleine
Zahlenkunde
zur
Mülldeponie
Am
Anfang
war
ein
großes
Loch,
das
die
Piesberger
Steinindustrie
hinterlassen
hatte,
etwa
einen
Kilometer
lang,
250
Meter
breit
und
bis
zu
40
Meter
tief.
Am
1.
September
1976
eröffneten
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
die
Zen
traldeponie
und
verfüllten
das
Loch
nach
und
nach
mit
Müll.
In
den
90er-
Jahren
stellte
sich
heraus,
dass
Giftstoffe
aus
dem
Müllkörper
durch
das
klüftige
Gestein
ins
Grundwasser
gelangten.
Neuere
Deponieabschnitte
wurden
mit
Schweißbahnen
gesichert,
Sickerwasserpumpwerke
beförderten
die
Flüssigkeit
zum
Klärwerk.
Bis
zum
31.
Mai
2005,
dem
letzten
Tag
des
Deponiebetriebes,
wurden
8,
9
Millionen
Kubikmeter
Müll
auf
dem
Piesberg
abgekippt.
Jeder
Bewohner
von
Stadt
und
Landkreis
hat
rechnerisch
17,
5
Tonnen
hinterlassen.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert