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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Wird das Anschneiden der Vitischanze notwendig?
Zwischenüberschrift:
Im Verkehrsgetriebe am Hasetor:
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Im Verkehrsgetriebe am Hasetor:
Wird das Anschneiden der Vitischanze notwendig?
Veränderte Situation an der Bahnkreuzung: Verbreiterung der Unterführung Bramscher Straße um 6 Meter?
Der kritischste Punkt des Stadtringes liegt nicht etwa beim Schneiden der Möserstraße, am Schillerplatz oder an den Engstellen der Johannismauer und des Petersburger Walles, sondern fraglos im Bereich der Vitischanze. Als ehemaliger Eckpfeiler im Osnabrücker Wallsystem des Mittelalters hat diese erhaltungswürdige Stätte heute eine ebenso herausragende Stellung eingenommen, die zwar viel umstrittener ist, aber einer schnellen Lösung entgegenzuführen wäre.
Die krankhafte Situation
Wie bietet sich heute die Lage der Vitischanze in der Turbulenz des Verkehrs? Ein Blick von der Terrasse auf die Straßen genügt, um vor Augen zu führen, daß hier auf engstem Raum vier verschiedene Faktoren des Verkehrs sich ein Stelldichein geben
1. wird die enge Einfahrtspforte der Hasestraße als Schleuse zur Innenstadt benutzt,
2. bietet der Hasetorbahnhof ein großes Verkehrsziel, das von den stark benutzten Omnibushaltestellen auf beiden Seiten der Karlstraße auch straßenwärts unterstützt wird.
3. läuft der durchfließende Verkehr des künftigen Stadtringes um den verstümmelten Kreisverkehr von der Karlstraße in den Bürgergehorsam und
4. geht vom verstümmelten Kreisverkehr aus die Ausfallrichtung zur Bramscher Straße ab.
Hinzu treten solche Beigaben wie Anliegerverkehr in die Turnerstraße, Zielverkehr zur Vitischanze und letztlich die zahlreichen Fußgängerwege.
Das ist für diesen Straßenabschnitt ein gutes Maß an Benutzung. Hier wird der Stadtring von zwei Wirbeln aufgerissen. In diese Wirbel hinein schiebt sich die vor der eigentlichen Vitischanze gelegene Hase und der Grünkranz, der auch den Lyrastein aufgenommen hat.
Es kann einem angst und bange werden, wenn man vor die Aufgabe gestellt wird, diesen gordischen Knoten zu zerpflücken
Was macht die Eisenbahn?
Mit Spannung darf diesbezüglich auf den Generalverkehrsplan gewartet werden. Er muß den Vorschlag des Verkehrsingenieurs einbringen, wie der Bahndamm zu behandeln ist, der als starre   Barriere diesen Stadtteil schneidet. Eine Straßenerbreiterung   zum Bahndamm hin ist nicht gut möglich, selbst der Gehsteig   darf hier nicht verschmälert werden. Wenn mal der   Hasetorbahnhof in weiter Zukunft verschwinden sollte, wäre   eine Ausbuchtung für die einlaufende Hasestraße möglich. Sonst   aber kann es sich nur darum handeln, die Bundesbahn zu   bewegen, die Unterführung zur Bramscher Straße dergestalt   auszuweiten, daß zum mindesten 6 Meter gewonnen werden. Dies   erlaubte eine glattere Einfädelung des vom Stadtring   ausscherenden Verkehrs in die Hansastraße. Man ist allerdings   der Auffassung, daß die Bundesbahn einen erheblich höheren   Anteil leisten müßte als sie bisher gewillt wäre. Der Zustand   ist heute nicht mehr der gleiche wie vor hundert Jahren, als   die Bahn die Konzession zur Kreuzung der Straße erwarb. Damals   verkehrten nur wenige Züge pro Tag. Motorisierung gab es   nicht. Darum wäre ein Entgegenkommen der Bundesbahn sehr zu   begrüßen!
Jenseits des Bahndamms
Wenn hier an der Vitischanze durchgreifend Wandel geschaffen werden soll, so können sich die Verbesserungsmaßnahmen nicht auf einzelne bauliche Maßnahmen an diesem gefährlichen Knotenpunkt beschränken, sondern die Verkehrsplanung muß sich wie immer auf das gesamte städtische Verkehrsnetz erstrecken. Jede Veränderung an dem Punkt der Vitischanze verlagert die Verkehrsströme im weiten Umkreis nach ihrer Stärke und ihrer Richtung. Es ist also erforderlich, das Verkehrsnetz als Ganzes zu betrachten und das Zusammenspiel aller Verkehrsmittel zu überlegen. Deshalb hängen auch die Bestimmungen der Bramscher und Hansastraße eng mit diesem Raum zusammen, ob hier eine Einbahnführung erzwungen werden muß, weil die Bebauung längs der Bramscher Straße ein großes Sorgenkind geworden ist und nichts weiter als eine langgezogene Engstelle darstellt. Damit soll etwa gesagt sein, daß die Vorsortierung des Verkehrs bzw. der bessere Auslauf (von der Vitischanze weg) ein Grund zur Sanierung sein kann. Was kann aber geschehen, um bei der angespannten Finanzlage etwas Besseres auf die Beine zu bringen, die Umgestaltung möglichst rasch, mit mäßigen Kosten und in einzelnen kleinen Ausbaustufen durchführbar zu machen?
Anschneiden der Vitischanze?
Man wird zuerst auf die Grüninsel der Vitischanze zugehen, um sie von der Hasestraße bis zur Brücke über die Hase am Bürgergehorsam abzutragen. Das hieße - vorausgesetzt die Zustimmung seitens der Denkmalspflege - ausreichendere Straßentrichter schaffen, wodurch in erster Linie dem Stadtring geholfen wird. Die Vitischanze selbst sollte erhalten bleiben, ausgebessert werden und für die Osnabrücker und Fremden ein beliebterer Anziehungspunkt sein, als es bisher der Fall gewesen ist.
Wenn man früher den in der damaligen Zeit noch nicht erkannten Fehler beging, die Wälle abzutragen, statt die Wälle bestehen zu lassen und vor diese einen Straßenring zu legen und die Bebauung darauf abzustellen, sollte man jetzt nicht noch die letzten Feinheiten des alten Stadtbildes fortnehmen. Mit neuer Aufgangstreppe zur Vitischanze (wobei die Hase den Grünkranz hält) kann die Hasebrücke des Bürgergehorsams etwas verbreitert und für die Rechtsabbieger vom Bürgergehorsam aus eine bessere Übersicht gewonnen werden. Dann erst beginnt der Einsatz der Lichtsignalanlage.
Der Kreisverkehr hat nur dann Zweck, wenn sein Durchmesser beträchtlich erhöht wird und zu Lasten der bereits angesetzten Bebauung von der Hase am Kloster vorbei zur Turnerstraße eine Freifläche für den Verkehr geschaffen wird. Bei drei Straßen wäre eine solche Anlage unwirtschaftlich. So bleibt denn eine Kreuzungsregelung übrig, die sich auf Untersuchungen nach dem Zeit-Weg-Verfahren stützt, also die Leistungsfähigkeit dieses Verkehrsknotens im einzelnen festlegt und darauf die Signalanlagen oder neuen Spurführungen festsetzt. Dadurch, daß diese Kreuzung von der Straßenbahn geschnitten wird, die heute   alle drei Richtungen für den Kraftverkehr hemmt, bekommt das   Problem noch einen weiteren Schwierigkeitsgrad, der das Eisen   um die Vitischanze noch heißer macht. - bz-
Autor:
-bz-


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