User Online: 1 |
Timeout: 06:23Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
17.03.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ganzseitiger
Bericht
über
Wasser.
Überschrift:
"Geschmacksneutral" ist eine Ehre
Zwischenüberschrift:
Drei Sommeliers haben für uns das Trinkwasser aus Osnabrück und Umgebung getestet
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Trinkwasser
nach
dem
Geschmack
zu
beurteilen
ist
wie
die
Kunst,
auf
einer
Glatze
Locken
zu
drehen.
Zum
Tag
des
Wassers
haben
wir
es
versucht
und
drei
Sommeliers
ins
"
La
Vie"
eingeladen.
Das
Ergebnis
überrascht
nicht:
Am
Ende
hatte
jeder
seinen
eigenen
Favoriten.
Ja,
wie
schmeckt
Trinkwasser
eigentlich?
Christine
Tüns
kann
das
beurteilen,
sie
ist
als
Wassersommeliere
für
die
Brauerei
Potts
in
Münster
tätig.
Leitungswasser,
sagt
sie,
habe
nun
einmal
wenig
Eigengeschmack
und
wirke
deshalb
"
flach"
.
Denn
alles,
was
die
Zunge
wahrnehme,
wie
Magnesium
oder
Calcium,
werde
ja
im
Wasserwerk
herausgefiltert.
Und
deshalb
hält
Christine
Tüns
das
Prädikat
"
neutral"
keineswegs
für
eine
Beleidigung,
sondern
für
eine
Auszeichnung.
Wo
es
so
wenig
zu
unterscheiden
gibt
wie
beim
Trinkwasser,
erhöht
sich
naturgemäß
das
Risiko
für
jeden
einzelnen
Anbieter,
aus
subjektiven
Beweggründen
verrissen
zu
werden.
Da
war
es
schon
mutig,
dass
sich
alle
angesprochenen
Wasserwerke
aus
Osnabrück
und
Umgebung
dem
Vergleichstest
stellten
und
ihre
Proben
zur
Verkostung
brachten.
Warum
gerade
ins
Nobelrestaurant
"
La
Vie"
?
Um
zu
unterstreichen,
dass
Trinkwasser
aus
der
Region
ein
hochwertiges
Lebensmittel
ist.
Aber
auch,
weil
Sommelier
Sven
Ötzel
sofort
zugesagt
hatte,
in
die
Jury
zu
gehen.
Klar,
Ötzel
ist
Spezialist
für
edle
Weine
und
nicht
für
geschmacksneutrales
Wasser,
aber
wer,
wenn
nicht
er,
sollte
die
feinen
Nuancen
im
Quell
des
Lebens
auf
der
Zunge
spüren?
Doch
dann
kam
alles
ganz
anders:
Eine
Erkältung
legte
Ötzels
Geschmackssinn
lahm.
Ausgerechnet
am
Tag
der
Wahrheit.
Da
blieb
ihm
nichts
anderes
übrig,
als
freundlich
lächelnd
den
anderen
Sensorik-
Spezialisten
das
Feld
zu
überlassen.
Drei
Bistrotische,
auf
jedem
davon
neun
nummerierte
Trinkgläser,
dazu
jeweils
ein
ausführlicher
Fragebogen:
Das
war
die
Versuchsanordnung
in
der
Kochschule
des
"
La
Vie"
.
Und
dieser
Fragebogen
versuchte
Eigenschaften
herauszukitzeln,
von
denen
es
bestenfalls
eine
Andeutung
gibt.
Ein
gewagtes
Spiel
für
unsere
drei
Edelzungen
Michael
Möllmann,
Susanne
Hunink
und
Rolf
Kaiser.
Zumal
die
Lieferanten
der
Wasserproben
jede
Bewegung
aufmerksam
verfolgten.
Im
Raum
stand
die
spannende
Frage,
ob
sich
die
drei
Geschmackstester
überhaupt
auf
bestimmte
Merkmale
festlegen
oder
unisono
die
Bezeichnung
"
neutral"
vergeben
würden.
Immerhin
haben
die
drei
ihre
Sensorik
nicht
auf
Wasser
geschult,
sondern
auf
Tee,
Gewürzmischungen
und
Wein.
Unbeeindruckt
von
allen
Erwartungen,
arbeiteten
sich
die
Sommeliers
beharrlich
an
den
Produkten
der
Wasserwerker
ab.
Sie
begutachteten
die
Färbung
(negativ
in
allen
Fällen)
,
schnupperten
intensiv
an
der
Oberfläche,
ließen
sich
einen
Schluck
auf
der
Zunge
zergehen
und
achteten
auf
den
Nachgeschmack.
"
Man
schmeckt
schon
Unterschiede"
,
verriet
Michael
Möllmann
nach
den
ersten
Vergleichen,
und
seine
beiden
Mistreiter
pflichteten
ihm
bei.
Sie
scheuten
sich
auch
nicht,
in
ihren
Fragebögen
bemerkenswerte
Vergleiche
heranzuziehen.
"
Moorig"
reichte
Weinhändler
Rolf
Kaiser
nicht
aus,
um
eine
der
beiden
Wallenhorster
Proben
zu
beschreiben.
Ihn
erinnerte
der
Lechtinger
Tropfen
an
einen
Ententeich,
und
in
der
Diskussion
machte
er
deutlich,
dass
er
das
keineswegs
negativ
verstehe.
Susanne
Hunink,
Gewürzspezialistin
bei
Avo
in
Belm,
erspürte
im
Glandorfer
Wasser
sogar
einen
Hauch
von
Chlor.
Völlig
unmöglich,
befand
Hermann
Nentwig
vom
Wasserbeschaffungsverband
Osnabrück-
Süd.
Im
Zweifel
können
Kleinigkeiten
wie
verunreinigte
Behältnisse
ihre
Spuren
hinterlassen.
Teesommelier
Michael
Möllmann
befand
zum
Beispiel,
einem
der
Gläser
hafte
noch
der
Rest
eines
Spülmittels
an.
So
unterschiedlich
die
Wesensmerkmale
auch
wahrgenommen
wurden,
es
gab
auch
markante
Übereinstimmungen.
Das
Belmer
Wasser
konnte
bei
allen
drei
Geschmackstestern
nicht
punkten.
Bürgermeister
Bernhard
Wellmann,
der
die
Proben
persönlich
ins
"
La
Vie"
gebracht
hatte,
nahm
einen
Schluck
und
mochte
den
Testern
nicht
widersprechen.
Vielleicht
stimme
etwas
nicht
mit
den
Proben,
mutmaßte
er.
Eine
Erklärung
gab
es
tatsächlich:
Die
Belmer
hatten
sich
strikt
an
die
Vorgaben
gehalten
und
ihre
Flaschen
auf
Zimmertemperatur
gehalten.
Andere
Proben
fühlten
sich
deutlich
kühler
an.
Ein
Unsicherheitsfaktor,
der
sich
nicht
nachträglich
korrigieren
ließ.
Am
Ende
präsentierte
jeder
Sommelier
seinen
Lieblingsquell.
Michael
Möllmann
schwört
auf
das
Wittefelder
Wasser.
Das
läuft
in
Haste,
Dodesheide
und
Schinkel
aus
dem
Hahn.
Susanne
Huninks
Favorit
kommt
aus
dem
Wasserwerk
Thiene.
Verabreicht
wird
es
in
der
Osnabrücker
Weststadt.
Und
Rolf
Kaiser
mag
sich
überlegen,
zum
Harderberg
zu
ziehen,
wo
der
Wasserbeschaffungsverband
Osnabrück-
Süd
sein
Produkt
schöpft.
Alle
drei
Sensorikgutachter
bescheinigten
dem
Trinkwasser
aus
der
Region
einen
guten
Geschmack.
"
Wir
sind
hier
schon
sehr
verwöhnt"
,
meinte
Susanne
Hunink,
das
könne
man
in
Hamburg
oder
Münster
nicht
sagen.
Weinkenner
Rolf
Kaiser
ging
noch
weiter:
Was
in
Osnabrück
und
Umgebung
aus
dem
Hahn
ströme,
sei
durchweg
empfehlenswerter
als
manches
Mineralwasser.
Bildtexte:
Was
sagt
die
Nase?
Was
sagt
der
Gaumen?
Weinkenner
Rolf
Kaiser
beim
Trinkwassertest
im
"
La
Vie"
.
Drei
Sommeliers,
drei
Meinungen:
Michael
Möllmann
(links)
bevorzugt
Wittefelder
Wasser,
Susanne
Hunink
schätzt
den
Thiener
Tropfen,
Rolf
Kaiser
favorisiert
den
Quell
vom
Harderberg.
Erkältet:
La-
Vie"
-
Sommelier
Sven
Ötzel
musste
passen.
Neun
Wasserproben
wurden
im
"
La
Vie"
untersucht.
Fotos:
Gert
Westdörp
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert