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1.
Erscheinungsdatum:
13.03.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Verschiedene
Anbieter
und
Aufsichtsinstitutionen
führen
zu
unterschiedlichen
Preisen
im
Trinkwasserbereich.
Mitendscheidend
sind
auch
die
Abwassergebühren.
Kommentar:
Strengere
Aufsicht.
Überschrift:
Bis zu 400 Euro Differenz für Wasser
Zwischenüberschrift:
Regionaler Preisvergleich unserer Zeitung: Lotte am teuersten, Sögel am
günstigsten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Wasserkosten
im
Raum
Osnabrück
und
im
Emsland
unterscheiden
sich
drastisch.
So
zahlt
ein
Musterhaushalt
im
westfälischen
Lotte
dreieinhalbmal
so
viel
im
Jahr
für
sein
Leitungs-
,
Schmutz-
und
Regenwasser
wie
eine
identische
Familie
in
der
Samtgemeinde
Sögel
im
Emsland.
Das
hat
ein
Preisvergleich
unserer
Zeitung
ergeben.
Das,
was
aus
dem
Hahn
kommt,
ist
im
Prinzip
das
gleiche
Produkt.
Und
doch
liegen
die
Wasserkosten
unserer
Musterfamilie
bis
zu
400
Euro
auseinander:
Rund
563
Euro
zahlt,
wer
in
Lotte
jährlich
80
Kubikmeter
Wasser
verbraucht
und
in
einem
Häuschen
mit
100
Quadratmeter
versiegelter
Fläche
lebt.
Am
unteren
Ende
der
Skala
liegt
Sögel,
wo
bei
gleichen
Kriterien
nur
159
Euro
fällig
sind.
Eine
Wahl
haben
die
Verbraucher
nicht:
Sie
müssen
das
Wasser
beziehen,
das
ihr
örtlicher
Versorger
liefert
–
auch
wenn
es
im
Nachbarort
günstiger
ist.
Lotte
ist
neben
hohen
Trinkwasserkosten
vor
allem
Spitzenreiter
bei
den
Abwassergebühren.
Allein
diese
belaufen
sich
für
unseren
Modellhaushalt
auf
272
Euro
pro
Jahr.
"
Das
liegt
an
den
Strukturen"
,
erläutert
Lottes
Kämmerer
Jörg
Risse.
Seine
Gemeinde
sei
an
der
schmalsten
Stelle
400
Meter
breit,
insgesamt
aber
14
Kilometer
lang.
Deswegen
benötige
Lotte
auch
zwei
Kläranlagen.
Ein
Blick
nach
Osnabrück
verdeutlicht
die
Komplexität
der
Versorgungsstruktur:
Im
Stadtgebiet
muss
die
Modellfamilie
jährlich
rund
487
Euro
zahlen
–
es
sei
denn,
sie
lebt
im
Stadtteil
Pye.
Dort
sind
es
mit
361
Euro
immerhin
126
Euro
weniger,
weil
hier
die
günstigere
Wasserversorgung
Wallenhorst
das
Wasser
liefert.
"
Das
große
Problem
in
der
Wasserwirtschaft
ist
die
unzureichende
Aufsicht"
,
sagt
der
Vorsitzende
der
Monopolkommission,
Justus
Haucap.
Er
kritisiert
im
Gespräch
mit
unserer
Zeitung
die
unterschiedliche
Behandlung
öffentlich-
und
privatrechtlich
organisierter
Wasserversorger.
Diejenigen,
die
Gebühren
erheben,
unterliegen
nur
der
kommunalen
Aufsicht.
Wasserversorger,
die
private
Preise
erheben,
werden
dagegen
von
den
Kartellbehörden
überwacht.
"
Es
kann
doch
nicht
sein,
dass
öffentlich-
rechtliche
Wasserversorger
mehr
oder
weniger
unkontrolliert
tun
können,
was
sie
wollen"
,
sagt
Haucap.
In
Niedersachsen
könnte
sich
das
bald
ändern.
Die
Kartellbehörde
hat
die
84
regionalen
Wasserversorger,
die
Gebühren
erheben,
aufgefordert,
ihre
Daten
zu
übermitteln.
Bei
der
letzten
Wassermarktuntersuchung
hätten
51
von
ihnen
freiwillige
Angaben
gemacht,
allerdings
teils
in
schlechter
Qualität,
wie
eine
Sprecherin
erklärte.
Nun
werden
sie
gezwungen.
"
Ich
halte
die
kartellrechtliche
Ungleichbehandlung
von
Preisen
und
Gebühren
im
Bereich
der
Wasserversorgung
für
nicht
gerechtfertigt"
,
sagte
Wirtschaftsminister
Jörg
Bode
(FDP)
unserer
Zeitung.
Sie
seien
"
weitgehend
austauschbar"
.
Ob
daraus
etwas
folgt,
ist
indes
offen:
Eine
Gesetzesänderung
müsse
"
sorgfältig
geprüft
werden"
.
Bildtext:
Ob
ihr
Leitungswasser
teuer
oder
günstig
ist,
können
die
Verbraucher
sich
nicht
aussuchen.
Sie
sind
an
ihren
Versorger
vor
Ort
gebunden.
Manchmal
entscheidet
sogar
die
Straßenseite
darüber,
ob
eine
Familie
100
Euro
jährlich
mehr
oder
weniger
zahlt.
Foto:
Colourbox
Kommentar
Teures
Nass
Wasser
ist
Wasser
–
sollte
man
meinen.
Wie
kann
es
dann
sein,
dass
ein
Osnabrücker
1,
54
Euro
pro
Kubikmeter
Leitungswasser
zahlt,
ein
Sögeler
aber
nur
49
Cent?
Die
Versorgungsstrukturen
vor
Ort
sind
über
viele
Jahrzehnte
gewachsen
und
dadurch
unglaublich
kompliziert
geworden.
Allein
in
Niedersachsen
gibt
es
weit
mehr
als
200
Wasserversorger
–
manche
sind
für
weniger
als
1000
Haushalte
zuständig,
andere
für
mehr
als
40
000.
Zwar
haben
die
Versorger
recht,
wenn
sie
sagen,
dass
Preisvergleiche
schwierig
sind.
Das
Leitungsnetz
in
einer
dicht
besiedelten
Stadt
wie
Osnabrück
ist
ein
anderes
als
in
der
Samtgemeinde
Sögel.
Doch
wenn
der
Verbraucher
seinem
örtlichen
Versorger
schon
auf
Gedeih
und
Verderb
ausgeliefert
ist,
dann
sollte
er
zumindest
Transparenz
erwarten
können
–
und
die
ist
derzeit
nicht
gegeben.
Grund:
die
künstliche
Unterscheidung
zwischen
Wasserversorgern,
die
Gebühren
erheben,
und
solchen,
die
Preise
verlangen.
Nur
Letztere
unterliegen
der
Kontrolle
durch
die
Kartellämter
–
und
nur
bei
ihnen
kann
durch
bundesweiten
Vergleich
ermittelt
werden,
ob
die
Preise
angemessen
sind.
Der
Vorstoß
des
niedersächsischen
Wirtschaftsministeriums,
Gebühren
erhebende
Versorger
in
ihre
Marktuntersuchung
einzubeziehen,
ist
also
zu
begrüßen.
Auch
wenn
das
niemand
so
offen
zugeben
will,
ist
dies
ein
erster
Schritt
in
die
von
der
Monopolkommission
geforderte
strengere
Aufsicht.
Autor:
Sandra Dorn