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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Anlieger wollen vorher gefragt werden.
Zwischenüberschrift:
Am Hoffmeyerplatz kommt es zum Streit zwischen Bürgern und Stadtgärtnern – Arbeiten abgebrochen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Zwar hat der Osnabrücker Servicebetrieb die größeren Schnittarbeiten an Bäumen und Sträuchern für diese Saison bereits beendet. Doch mancherorts wirkt der Ärger noch nach. Denn was die Stadtgärtner für sinnvoll halten, ist in den Augen mancher Anlieger nichts anderes als rücksichtsloser Kahlschlag. Am Hoffmeyerplatz etwa hat sich kürzlich Widerstand gegen die Entfernung einer Hecke formiert, die durch eine andere ersetzt werden sollte. Anwohner schritten ein und bewirkten einen Stopp der Aktion. Da war ein Teil der Hecke jedoch bereits gestutzt.

Mitte Februar hatten Mitarbeiter des stadteigenen Betriebs begonnen, die rund zwei Meter hohen und breiten Spiersträucher zu entfernen, als verdutzte Anwohner aus dem Bereich Rehmstraße und Parkstraße einschritten. Sie legten mündlich Widerspruch ein. " Die Maßnahme ist ohne Ankündigung und Absprache mit den Anwohnern erfolgt", klagt Klaus Gilgenmann.

Die Arbeiten wurden unterbrochen. Thomas Maag, beim Servicebetrieb zuständig für die Grünflächenunterhaltung im Abschnitt Süd, wurde gerufen und erklärte das Ziel: Die über 20 Jahre alte Hecke soll durch eine niedrigere Ligusterhecke ersetzt werden.

" Das sollte aus gestalterischen Gründen geschehen", wie Frank Bludau, Abteilungsleiter für Grünunterhaltung, auf Nachfrage ausführt. Denn auf der anderen Seite des Hoffmeyerplatzes seien bereits Ligusterhecken gepflanzt worden. So hätte der Platz eine einheitliche Optik erhalten. Doch nun sei das Vorhaben auf Eis gelegt. " Die Spiräen bleiben stehen." Der Betrieb wolle nicht gegen den Willen der Bürger agieren.

Genau darauf zielt neben der Abholzung selbst die Kritik der Anwohner ab: Einige störe das " wenig sensible Vorgehen", Entscheidungen über die Köpfe der Bürger hinweg zu fällen und " einfach so zu vollstrecken", erklärt Gilgenmann. Nach dem Streitgespräch mit Maag im Februar wurden die Arbeiten abgebrochen. Die Hälfte der Hecke im südwestlichen Bereich des Hoffmeyerplatzes war da bereits auf geschätzte 30 Zentimeter gekappt.

Die verbliebenen Teile der alten Hecke sind anschließend in einer gemeinschaftlichen Aktion von mehr als 20 Nachbarn und vielen Kindern selbst ausgedünnt, entmüllt und auf circa 1, 80 Meter zurückgeschnitten worden.

Die Betroffenen sind mäßig zufrieden mit der Gesamtsituation. " Die den Platz begrenzenden Hecken haben einen Sicht- und Lärmschutz gebildet", sagt Gilgenmann. Diese Funktion sei jetzt stark eingeschränkt. Die Hecken wachsen wieder nach, beruhigt Bludau. " Wären wir von den Plänen des Servicebetriebs vorher informiert worden, hätten wir auch die anderen Teile des Platzes selbst gepflegt, die jetzt dem Kahlschlag zum Opfer gefallen sind", betont Gilgenmann. Bludau signalisiert eine grundsätzliche Einigungsbereitschaft. " Wir stellen uns gerne der fachlichen Diskussion." Es sei jedoch nicht vorgesehen, dass Bürger in städtischen Anlagen selbst gärtnerisch tätig werden. " Wenn die Anwohner des Hoffmeyerplatzes in Zukunft einen Rückschnitt wünschen, können sie sich bei uns melden."

Der Abteilungsleiter für Grünunterhaltung freut sich über umweltbewusste Bürger, wehrt sich aber gegen den bei verschiedenen jüngeren Fällen so empfundenen Pauschalvorwurf, der Betrieb mache auf seinen Grünflächen " Tabula rasa". " Wir schneiden nicht absichtlich unsere Pflanzen kaputt. Doch einige Anlagen wie auch der Ertmanplatz sind überaltert. Wir haben unsere Anlagen schon im Blick."

Bildtexte:
So hoch war die Hecke, bevor sie vom Osnabrücker Servicebetrieb gestutzt wurde: Anwohner des Hoffmeyerplatzes sind unzufrieden, dass sie nicht gefragt wurden.

Für sie ist es " ihre" Hecke: 20 Nachbarn des Hoffmeyerplatzes beteiligten sich an der Pflegeaktion, bevor der Service betrieb die Hecke kappte.

Foto:
Klaus Lindemann
Autor:
Heike Dierks


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