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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
6000 Plätze sind noch nicht genug
Zwischenüberschrift:
Stadt hat weiter Nachholbedarf bei Krippen und Horten
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. 5966 Kinderbetreuungsplätze in 105 Einrichtungen. Allein im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Krippenplätze von 374 auf 482. Osnabrück schreitet bei der Kinderbetreuung mit großen Schritten voran. Aber es reicht immer noch nicht, wie die Fortschreibung der Kindertagesstättenplanung zeigt.
Gründe dafür gibt es mehrere, wie Stadträtin Rita Maria Rzyski bei der Vorstellung des Planes erläuterte. Erfreulich sei, dass die Zahl der Kinder in Osnabrück nicht abnehme, sondern leicht steige. So sind allein durch den Zuzug junger Familien in ehemalige Britenhäuser innerhalb von zwei Jahren 169 Kinder unter sechs in die Dodesheide/ Sonnenhügel zugezogen, Tendenz steigend. Die Dodesheide zählt nun wie Schinkel, Schölerberg, Eversburg und Haste zu den Stadtteilen, in denen die meisten Plätze fehlen.
Zudem sei es im Vergleich zu früheren Jahren immer selbstverständlicher, Kinder früher und länger betreuen zu lassen, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, ergänzte Kita-Planerin Kerstin Schlüter. So sei auch die Betreuungszeit im vergangenen Jahr erneut leicht von 6, 3 auf inzwischen 6, 5 Stunden angestiegen.
Übergang zur Schule
Der Aufbau von Krippenplätzen für unter Dreijährige ist in den vergangenen Jahren besonders vorangetrieben worden. Als die Bundesregierung beschlossen hat, Eltern von Ein- und Zweijährigen ab 2013 einen Rechtsanspruch auf Betreuung zuzusichern, wurde ein bundesweiter Bedarf von 35 Prozent festgesetzt. Eine Quote, die nach Rzyskis Ansicht allenfalls für ländliche Gegenden reichen dürfte.
Der Rat hatte deshalb für Osnabrück eine 40-prozentige Quote für die Stadt beschlossen. Diese wird, so sagte Schlüter, durch sieben weitere Standorte bis zum Sommer erfüllt. Nach den bisherigen Erfahrungen sei jedoch für eine Großstadt wie Osnabrück eine 60-prozentige Quote erforderlich. Das würde mindestens 500 Plätze mehr bedeuten.
Problematisch für Eltern wird die Betreuung beim Übergang von Kita zur Schule. Während es vor der Einschulung 2238 Ganztagsbetreuungsplätze gibt, stellt die Stadt derzeit 1045 Hortplätze. Das sind zwar gut 200 Plätze mehr als noch 2009, reicht aber laut Schlüter für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht aus. Auch die Ganztagsschule bis 15.30 Uhr könne die Kita-Betreuung bis 17 Uhr nicht auffangen.
Längere Betreuungszeiten bedeuten zugleich, dass immer mehr Kinder in einer Einrichtung zu Mittag essen. In den Horten sind es inzwischen alle Kinder, in den Krippen und Kindergärten 60 Prozent. Das wiederum stellt manche Einrichtungen vor neue logistische Herausforderungen. Viele verfügen lediglich über eine kleine Teeküche, aus der heraus jetzt viele Kinder versorgt werden müssen.
601 Geschwisterkinder
Die längere Betreuungszeit hat auch zur Folge, dass immer mehr Geschwister gleichzeitig Krippe, Kita oder Hort besuchen. Im Berichtszeitraum waren es 601 (im Vorjahr 540). Da Geschwisterkinder in Osnabrück beitragsfrei sind, ergibt sich für die Stadt eine Beitragsminderung von 974 000 Euro jährlich. Das sind 100 000 Euro mehr als 2010.

Bildtext:

Immer mehr Kinder gehen immer länger in Krippen, Kindergärten und Horte. Auch wenn die Stadt in den vergangenen Jahren Hunderte neue Plätze geschaffen hat: Die Kapazität reicht immer noch nicht.

Foto:

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Kommentar
Es wird noch teurer

Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen. Dieser Grundsatz wird gerne ignoriert, wenn in Berlin Beschlüsse gefasst werden, die in der Kommune umgesetzt werden müssen. So auch bei dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für die Ein- und Zweijährigen.

Osnabrück hat dabei tüchtig aufgeholt, aber die knapp 500 Plätze reichen bei Weitem noch nicht. Dafür hat sich Berlin aus der Mitfinanzierung verabschiedet: Gab es bislang noch 217 500 Euro pro Krippengruppe vom Bund, zahlt das Land künftig nicht mal mehr die Hälfte dazu. Das bedeutet, dass die Stadt außer den ständig steigenden Betriebskosten für immer mehr Plätze nun noch mehr Geld in den Bau und Ausbau stecken muss, um den Rechtsanspruch irgendwann erfüllen zu können.

Keine Frage, das Recht auf einen Betreuungsplatz ist gut und richtig. Falsch ist es aber, die Hauptlast den ohnehin schon klammen Kommunen aufzubürden.
Autor:
Ulrike Schmidt


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