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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
James Bond ist der Ideengeber
Zwischenüberschrift:
Neues Affengehege im Zoo Osnabrück fast fertig – Tempellandschaft Angkor Wat als Vorbild
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Alles Angkor, oder Wat? Nein, nicht alles, aber am 21. Mai eröffnet der Zoo Osnabrück das neue Affengehege, das der weltberühmten kambodschanischen Tempel-Anlage Angkor Wat nachempfunden ist. Der Affentempel ist nur der erste Teil einer Asien-Baureihe des Zoos.
Im Anfang war James Bond. Da ist Andreas Busemann, Geschäftsführer des Zoos Osnabrück, ganz ehrlich. Die Idee für das neue Themengehege sei den Verantwortlichen nämlich beim Gedanken an einen 007-Film gekommen. In " Hauch des Todes" sind Affen zu sehen, die durch altes Mauerwerk turnen. Am Ende hätten sie herausgefunden, dass es sich bei den Filmtieren um Woll- und nicht um Schweinsaffen handelte, erklärte Busemann. Außerdem spielte der Film auf Gibraltar, nicht in Kambodscha. Aber die Absicht, die Tiere in einem Umfeld zu zeigen, das ihrem natürlichen Lebensraum ähnelt, blieb. Also schauten Busemann und Co., wo Schweinsaffen lebten. Sie fanden Bilder von Angkor Wat und die Idee nahm Gestalt an.
550 000 Euro hat den Zoo der Umbau der Anlage gekostet, die nun etwa 1000 Quadratmeter umfasst. Anfang Mai beziehen die Schweinsaffen ihr neues Gehege, um sich vor der offiziellen Eröffnung an ihren neuen Lebensraum zu gewöhnen.
Im Herbst, sagt Lisa Josef, sei es fast schon ein mystischer Anblick gewesen, die Tempelspitze im Nebel und rote Blätter auf den verwitterten Steinblöcken. Josef ist für die Pressearbeit des Zoos verantwortlich. Deshalb ist sie von Berufs wegen zur Schwärmerei verpflichtet, wenn es um das Revier der Schweinsaffen geht. Doch wer Fotos des neuen Geheges mit solchen aus der kambo dschanischen Tempelanlage vergleicht, stellt fest: Die Kreativen im Zoo haben den Stil hervorragend imitiert.
Noch sind rote Poroton-Steine zu sehen, die spärlich mit Zementputz bekleckst sind. Bald werden sie komplett unter dem Putz verschwunden sein. Ein spezieller Anstrich verkleidet den Poroton dann endgültig als verwitterten Tempelfelsen. Dann werden auch die Holzgerüste verschwunden sein. Auf diesen laufen derzeit noch Bauarbeiter mit Kellen, Spachteln und Eimern. Einer der Männer schabt gerade eine Oberfläche mit der Kante seiner Schaufel ab, als Armin Hohlt eine Gruppe von Pressevertretern durch die Besuchergänge des Affentempels führt. Die Decke ist niedrig, das Gestein sieht aus, als habe die schwül-warme Dschungelluft jahrhundertelang daran genagt. Hohlt zeigt auf die Wandreliefs, die seine Firma in einem Künstlerdorf auf Ost-Java auf Wunsch des Zoos anfertigen ließ, und während draußen die Schaufel " chr-chr" macht, erzählt Hohlt von einer Zeit, in der Buddha noch ein Mensch war und durch die Welt ritt.
Inzwischen hat Buddha das Reiten aufgegeben. Eine seiner Statuen sitzt teilnahmslos neben dem Eingang zum Affenhaus und erinnert stark an seine Artgenossen im Trainingszentrum des FC Bayern München unter Jürgen Klinsmann.
Doch während die Statuen dort inzwischen verschwunden sind, könnten im Zoo Osnabrück neue hinzukommen, denn in zwei Jahren soll das neue Tigergehege fertig sein und weitere zwei Jahre später die neue Orang-Utan-Anlage. Gemeinsam mit dem Affenfelsen sollen sie einen Asien-Komplex bilden. Ein Angkor Wat im Kleinen. James Bond und Buddha sei Dank.

Bildtexte:
Früher ein Beton-Felsen, heute ein tempelartiges Kunstwerk: das neue Schweinsaffengehege im Zoo Osnabrück.

Vor dem Tempelruinen-Neubau: Die neue Zoo-Landschaft begutachten (von links) Reinhard Coppenrath, Andreas Busemann, Detlef Gehrs, Armin Hohlt und Georg Wiese.

Steinerner Buddha: Als warte sie seelenruhig auf die Eröffnung des Affengeheges, sitzt diese Statue neben dem Eingang.

Fotos:
Michael Hehmann
Autor:
Michael Schiffbänker


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